Gasheizungen sind heute sehr effizient und lassen sich mit erneuerbaren Energien kombinieren. Wir zeigen verschiedene Varianten, Kosten und Förderungen für Gasheizungen.
Gasheizungen: Varianten im Überblick
Eine Gasheizung erzeugt durch die Verbrennung von Gas Wärme zum Heizen und für warmes Wasser. Die Heizungsanlagen haben sich in den letzten Jahrzehnten deutlich weiterentwickelt und sind sehr effizient: Eine neue Gasheizung kann bis zu 40 Prozent sparsamer als ein altes Modell sein. Das liegt vor allem am hohen Wirkungsgraden von 95 bis 98 Prozent. Hier kann also fast die gesamte im Gas gespeicherte Energie zum Heizen genutzt werden. Folgende Gasheizungen gibt es:
- Standard-Gasheizung (Gas-Brennwertheizung): Die klassische Gasheizung findest du oft unter dem Namen „Gas-Brennwertheizung“. Sie ist klein und kompakt, aber vollständig abhängig von Gas.
- Gasheizung mit Solarthermie: Immer häufiger werden Gasheizungen in Kombination mit einer Anlage für Solarthermie verkauft. Die Solarthermie auf dem Dach sorgt im Sommer und an sonnigen Tagen für Strom aus erneuerbare Energie. In der Nacht und an trüben Wintertagen springt die Gasheizung automatisch ein, wenn die Solarthermie nicht genug Wärme für die Warmwasseraufbereitung liefert.
- Gasheizung mit Konstant- und Niedrigtemperaturtechnik: Diese Variante der Gasheizung wird inzwischen kaum noch eingesetzt, da sie als überholt gilt. Sie verbraucht etwa zehn Prozent mehr Energie als die Gas-Brennwertheizung, da viel Wärme verloren geht.
Gasheizungen gibt es in mehreren Varianten:
- als Heiztherme zum Heizen von Räumen,
- als Kombitherme zum Heizen und für Warmwasser,
- als Zentralheizung für ein ganzes Haus
- und als Gasetagenheizung für Mehrfamilienhäuser.
Wir empfehlen eine Gasheizung mit Solarthermie, da diese am nachhaltigsten ist. Als Brennstoff solltest du Öko-Gas verwenden.
Brennstoffe für die Gasheizung
- Erdgas: Der Klassiker Erdgas ist ein fossiler Brennstoff und daher endlich. Außerdem fallen viele klimaschädliche Abgase bei der Verbrennung an. Sinnvoll ist daher, statt auf Erdgas auf Öko-Gas zu setzen.
- Bio-Gas: Aus Pflanzen, Gülle und Lebensmittelresten lässt sich Bio-Gas zum Heizen herstellen. Bei der Verbrennung kann nur so viel CO2 entweichen, wie die Pflanzen in ihrem Leben aufgenommen haben. Aufgrund der aufwendigen Aufbereitung ist das Bio-Gas aber teurer als Erdgas und wird oft nur als Gemisch aus Erd- und Bio-Gas angeboten.
- Flüssiggas: Als ein Nebenprodukt der Erdgas-Förderung fällt Flüssiggas an. Es kann ebenfalls als Brennstoff einer Gasheizung dienen. Das Gas aus Butan und Propan benötigt nur einen geringen Druck, um flüssig in einem Tank gelagert zu werden. Die Tankanlage wird oft im Garten aufgestellt und kostet zusätzlich ca. 2.000 Euro.
Vorteile und Nachteile einer Gasheizung
Vorteile:
- hoher Wirkungsgrad
- weniger Abgase als bei einer Ölheizung
- einfache Versorgung
- niedrige Anschaffungskosten
Nachteile:
- Gasanschluss oder Tank im Garten nötig
- Abhängigkeit von Gas und Gaspreis
Gasheizung anschaffen: Kosten für Heizung und Montage
Gasheizungen gelten als die günstigsten Heizungen: Sie sind sowohl in der Anschaffung, als auch im Betrieb verhältnismäßig preiswert:
- Kaufpreis: 4.000 bis 6.000 Euro
- Montage: ca. 2.000 Euro
- Kosten für Gasanschluss: 1.500 bis 2.000 Euro
Beachte, dass sich diese Kosten auf eine klassische Gasheizung beziehen. Für eine Gasheizung mit Solarthermie kommen noch zusätzliche Kosten zur Warmwasseraufbereitung in Höhe von ca. 5.000 Euro hinzu. Außerdem entstehen Kosten für die Solaranlage und die Montage.
Förderungen und Prämien für Gasheizungen
Wer seine alte Heizung gegen eine neue Gasheizung tauscht, kann bis zu 15 Prozent der Kosten durch Förderprogramme zurückbekommen:
- Förderung 430 – 1: Zuschuss bei Heizungswechsel in Höhe von bis zu 15 Prozent, max. 7.500 Euro pro Wohnung.
- Förderung 430 – 2: Zuschuss bei Sanierung auf Effizienzhaus-Standard in Höhe von bis zu 30 Prozent, max. 30.000 Euro pro Wohnung.
Darüber hinaus gibt es günstige Kredite der Kreditanstalt für Wiederaufbau (KfW), die ein Darlehen über mindestens 10 Jahre vorsehen:
- KfW-Förderung 152: Kredit bei Heizungswechsel über max. 50.000 Euro bei 0,75 Prozent effektivem Jahreszins. Förderung in Höhe von bis zu 12,5 Prozent als Tilgungszuschuss.
- KfW-Förderung 151: Kredit bei Sanierung auf Effizienzhaus-Standard über max. 50.000 Euro bei 0,75 Prozent effektivem Jahreszins. Förderung in Höhe von bis zu 27,5 Prozent als Tilgungszuschuss (etwa für Effizienzhaus 55).
Weiterlesen bei Utopia:
- Brennstoffzellen-Heizung: Kosten und Förderungen im Überblick
- Richtig heizen: Energie sparen und Heizkosten senken
- Heizkörper-Thermostat einstellen: Was bedeuten die Zahlen?
- Holzheizung mit Scheitholz, Pellets oder Hackschnitzeln: Vor- und Nachteile
War dieser Artikel interessant?
- Umfrage Ökostrom: Von Puristen und Pragmatikern
- Stromverbrauch berechnen und nachmessen: So viel kosten deine Haushaltsgeräte
- Fußbodenheizung nachts runterdrehen: Wann spart die Nachtabsenkung Energie?
- Trotz Fukushima: Japan fährt die Atommeiler wieder hoch
- Dynamische und variable Stromtarife: Für wen sich schwankende Strompreise lohnen
- Kühlschrank abtauen: So geht es schnell und sicher
- Nullenergiehaus: Alles Wissenswerte zum Thema
- Das braucht die Energiewende, um weiter voranzukommen
- Gasanbieter wechseln – so geht's