Gelbe Zähne: Das kannst du dagegen tun, das solltest du lieber lassen Von Luise Rau Kategorien: Gesundheit Stand: 11. Februar 2023, 13:53 Uhr Foto: CC0 / Pixabay / geralt Gelbe Zähne sind in der Regel nicht bedenklich und in erster Linie ein ästhetisches Problem. Hier erfährst du, welche Faktoren Verfärbungen begünstigen und was du bei gelben Zähnen tun kannst. Gelbe Zähne gelten in der westlichen Gesellschaft als Zeichen für schlechte Mundhygiene. Viele Betroffene empfinden sie deshalb als kosmetisches Problem. Tatsächlich können die Zahnverfärbungen von einer ganzen Reihe an unterschiedlichen Faktoren verursacht werden. In Drogeriemärkten findest du viele Produkte, die deine Zähne heller machen sollen. Ob diese funktionieren, hängt jedoch auch von den zugrundliegenden Ursachen der Zahnverfärbungen ab. Manche Produkte bringen zudem verschiedene Risiken mit sich. Gelbe Zähne: Häufige Ursachen Bei Zahnverfärbungen unterscheidet man laut NetDoktor zwischen intrinsischen und extrinsischen Verfärbungen. Sind gelbe Zähne intrinsisch, ist das Innere des Zahnbeins oder Zahnschmelzes verfärbt. Diese Verfärbungen entstehen durch natürliche Alterungsprozesse oder aufgrund von Stoffwechselerkrankungen sowie Tumoren während der Zahnentwicklung. Auch Wurzelfüllmaterialien können dafür sorgen, dass sich Zähne im Inneren gelb verfärben. Extrinsische Verfärbungen befinden sich direkt auf der Zahnoberfläche oder am Zahnoberhäutchen. Sie entstehen durch Farbpartikel, die sich auf den Zähnen ansammeln und zum Beispiel von Getränken oder Nahrungsmitteln stammen. Als häufigste Ursachen für gelbe Zähne nennt NetDoktor die Folgenden: Kaffee, Tee, Rotwein und ähnlich farbintensive Nahrungs- und Genussmittel: Diese hinterlassen intensive Farbpartikel auf den Zähnen, die mit der Zeit bis zum Zahnschmelz vordringen können. Tabak: Rauchen bringt eine Vielzahl an gesundheitlichen Risiken mit sich. Auch an den Zähnen macht sich der Tabakkonsum bemerkbar. Alter: Mit zunehmendem Alter ist es ganz normal, dass sich die Zähne verfärben. Grund dafür ist, dass der weiße Zahnschmelz im Laufe des Lebens dünner wird und das darunter liegende gelbliche Zahnbein dann stärker hervortritt. mangelnde Mundhygiene: Auch unregelmäßiges oder unzureichendes Zähneputzen kann sich in gelben Zähnen bemerkbar machen, denn dann entfernst du die Zahnbeläge nicht ausreichend. Medikamente: Als Nebenwirkung treten bei manchen Antiobiotika ebenfalls Zahnverfärbungen auf. Diese können besonders bei Schwangeren und Kindern sogar dauerhaft bleiben. Mundspülung: Manche Mundspülungen enthalten den Wirkstoff Chlorhexidin. Er wirkt antibakteriell, verursacht jedoch auch dunkle Zahnverfärbungen. Nicht zuletzt können gelbe Zähne auch erblich bedingt sein. So kommen manche Menschen mit gelblicher gefärbten Zähnen auf die Welt als andere. Weißmacher-Zahnpasta: Wirksam bei gelben Zähnen? Gegen gelbe Zähne sollen sogenannte Weißmacher-Zahncremes helfen. (Foto: CC0 / Pixabay / Bru-nO) Eines der bekanntesten Produkte gegen gelbe Zähne, die du in Drogeriemärkten findest, sind sogenannte Weißmacher-Zahnpasten. Diese enthalten Putzkörper. Dabei handelt es sich um kleine Partikel, die die Reinigung mechanisch verstärken sollen – diese können aus Mikroplastik bestehen. Zusätzlich sind in manchen Zahncremes noch chemische Zusätze enthalten, die die Zähne aufhellen sollen. Kieselsäure- und Aluminiumoxid-Putzkörper vereinen beispielsweise mechanische und chemische Aspekte. Wenn Weißmacher-Zahnpasten überhaupt wirken, dann nur bei extrinsischen Verfärbungen. Bei erblich bedingten gelben Zähnen wären sie also zum Beispiel wirkungslos. Bei Verfärbungen durch farbige Zahnbeläge wirkten die Zahncremes kaum merklich besser als herkömmliche Zahnpastas. Zudem sind Weißmacher-Zahnpastas nicht bedenkenlos einsetzbar. Schließlich gebe es noch nicht genug Studien, die eventuell langfristige Zahnschäden durch die aufhellenden Zahncremes ausschließen könnten. Auch Stiftung Warentest unterzog Weißmacher-Zahncremes einem Test. Dabei stellte sich heraus, das die Zahnpasten extrinsische Verfärbungen tatsächlich effizient entfernen. Allerdings wären dazu auch einige normale Zahnpasten in der Lage, die deutlich weniger Geld kosten. Laut Stiftung Warentest sollten Nutzer:innen zudem beachten, dass Weißmacher-Zahnpasta einen relativ hohen Abrieb hat. Das bedeutet, der Zahn verliert dadurch an Substanz. Für gesunde Zähne sei dies in der Regel unbedenklich. Bei freiliegenden Zahnhälsen könne es jedoch zum Problem werden. Weitere Produkte gegen gelbe Zähne Ein Bleaching solltest du nur in einer professionellen Zahnarztpraxis vornehmen lassen. (Foto: CC0 / Pixabay / DarkoStojanovic) Neben Weißmacher-Zahnpastas gibt es weitere Methoden und Produkte, die weißere Zähne versprechen: Zahnpastas mit Aktivkohle sollen etwa gegen gelbe Zähne helfen. In einem Artikel, der im British Dental Journal veröffentlicht wurde, konnten Forschende diese Annahme jedoch nicht bestätigen. Zudem verursacht auch Aktivkohle einen hohen Abrieb und ist deshalb vor allem für empfindliche Zähne ungeeignet. Mehr dazu erfährst du hier: Aktivkohle für die Zähne: Warum das keine gute Idee ist. Natron, Backpulver und Wasserstoffperoxid: Im Internet findest du in Videos und Artikeln auch den Rat, gelbe Zähne mit Hausmitteln zu bekämpfen. Dies ist laut Stiftung Warentest keine gute Idee, denn die scheinbar harmlosen Hausmittel können die Zähne stark schädigen. Weitere Infos dazu bekommst du hier: Zähne bleichen: Das taugen die bekanntesten Hausmittel. Bleaching: Diesen Prozess solltest du nur von professionellen Zahnärzt:innen durchführen lassen. Er wirkt laut NetDoktor aufhellend bei instrinsischen Verfärbungen. Der Zahnarzt Jörg Schneider erläutert gegenüber der Deutschen Apotheker-Zeitung, dass die Bleichwirkung etwa sechs bis 24 Monate anhält. Mitunter können unerwünschte Nebenwirkungen auftreten. So können die Zähne im Laufe des Bleachings vorübergehend besonders empfindlich werden. Auch Zahnfleisch-Irritationen sind möglich. Mit etwa 250 bis 600 Euro pro Behandlung ist professionelles Bleaching zudem kostenintensiv. Professionelle Zahnreinigung: Diese solltest du regelmäßig für die Gesundheit deiner Zähne durchführen lassen. Als Nebeneffekt entfernt sie auch Zahnbelag und mindert damit laut NetDoktor eventuell die Verfärbung deiner Zähne. Unter Namen wie Bleach Strips oder Whitening Strips bieten Hersteller auch Produkte an, mit denen du dir selbst zuhause die Zähne bleichen können sollst. Stiftung Warentest rät eindeutig von diesen Artikeln ab. So müssen Zahnärzt:innen beispielsweise erst einmal deine Zähne untersuchen und sicher stellen, dass sie zum Bleaching geeignet sind. Laut NetDoktor kann es bei frei verkäuflichen Bleaching-Präparaten zudem auch zu Entzündungen und Reizungen im Mundraum kommen. Gelben Zähnen vorbeugen: Das hilft wirklich Um Zahnverfärbungen zu reduzieren beziehungsweise gelbe Zähne gar nicht erst entstehen zu lassen, können dir folgende Tipps helfen: Achte darauf, deine Zähne regelmäßig und gründlich zu putzen. So entfernst du jeden Tag Zahnbelag und Essensreste im Mundraum. Vermeide Kaffee, schwarzen Tee, Rotwein und Tabak beziehungsweise reduziere deinen Konsum dieser farbintensiven Genussmittel. Lasse regelmäßig eine professionelle Zahnreinigung durchführen. Stellen deine gelben Zähne für dich einen starken Unsicherheitsfaktor dar, kannst du dich auch von Zahnärzt:innen zu einem eventuellen Bleaching beraten lassen und alle Vor- und Nachteile gemeinsam abwägen. Weiterlesen auf Utopia.de: Kann man Zahnschmelz aufbauen? Tipps für gesunde Zähne Richtig Zähneputzen: 7 Tipps dafür Fluorid: Giftig oder wichtig für die Zähne? Bitte lies unseren Hinweis zu Gesundheitsthemen. ** mit ** markierte oder orange unterstrichene Links zu Bezugsquellen sind teilweise Partner-Links: Wenn ihr hier kauft, unterstützt ihr aktiv Utopia.de, denn wir erhalten dann einen kleinen Teil vom Verkaufserlös. Mehr Infos. War dieser Artikel interessant? 71 9 Vielen Dank für deine Stimme! Verwandte Themen: Gewusst wie Zähne HOL DIR DEN UTOPIA NEWSLETTER Leave this field empty if you're human: