Fragst du dich, was du mit Gerstenmehl in der Küche zubereiten kannst? Wir geben dir Ideen dafür ud zeigen dir außerdem die Eigenschaften von Gerstenmehl.
In puncto Getreideanbau liegt in Deutschland besonders Weizen ganz vorne. Doch darüber hinaus gibt es auch andere Getreidearten, die vielfältig nutzbar sind – so zum Beispiel Gerste.
Im Handel sind vor allem Gerstenprodukte wie Bier, Malzkaffee oder Whisky geläufig. Aber die Gerste kann weit mehr, als nur zu Malz verarbeitet zu werden – es gibt zum Beispiel auch Gerstenmehl. Wir zeigen dir, was das Besondere an Gerstenmehl ist und wie du es in der Küche verwenden kannst.
Eigenschaften von Gerstenmehl
Die Gerste hat ihren Ursprung wahrscheinlich in Südasien und wird seit dem fünften Jahrtausend vor Christus auch in Europa angebaut. Es gibt zwei Sorten der Gerste, nämlich die Sommergerste und die Wintergerste. Die Gerste, die im Winter angebaut wird, nutzt die Landwirtschaft für Viehfutter. Die Gerste, die im Sommer angebaut wird, ist für Nahrungsmittel geeignet.
Neben der Malzproduktion lässt sich die Sommergerste auch zu Gerstenmehl mahlen. Dieses besondere Getreidemehl zeichnet sich durch einen aromatisch-nussigen Geschmack aus.
Nährwerte von Gerstenmehl
Gerstenmehl gehört zu den Vollkornmehlsorten. Das bedeutet, dass es noch alle wertvollen Nährstoffe in sich trägt, da es aus dem gesamten Gerstenkorn gewonnen wird.
Gerstenmehl zeichnet sich außerdem dadurch aus, dass es viele Kohlenhydrate liefert, aber gleichzeitig einen geringen Fettanteil hat. Zudem enthält Gerstenmehl viele Ballaststoffe. Im Einzelnen haben 100 Gramm Gerste folgende Nährwerte:
- Energie: 320 kcal
- Kohlenhydrate: 64 g
- Wasser: 11 g
- Ballaststoffe: 10 g
- Eiweiß: 10 g
- Fett: 2 g
- zudem Spuren von Vitaminen wie B-Vitaminen und Mineralien wie Kalzium und Kalium
Weitere Fakten zu Gerstenmehl
Darüber hinaus hat Gerstenmehl einige weitere interessante Eigenschaften:
- Gerste ist das Getreide mit dem höchsten Gehalt des Ballaststoffs Beta-Glucan. Eine Studie, an der unter anderem Wissenschaftler:innen der Universität Göteborg beteiligt waren, hat gezeigt, dass Gerste den Blutzucker senken kann. Das heißt, Gerste eignet sich als Mehlsorte gut für Diabetiker:innen. Zudem unterstützt Gerstenmehl die Darmbakterien, die die Verdauung fördern.
- Aber auch der Cholesterinspiegel lässt sich durch das Beta-Glucan reduzieren, so ein Bericht der ARD.
- Wie andere Getreidemehlsorten auch enthält Gerstenmehl Gluten, berichtet die Apotheken-Umschau. Laut der ARD stecken im Gerstenmehl jedoch wesentlich weniger Klebe- und Bindeeiweiße als in anderen Getreidesorten. Aus diesem Grund galt die Gerste lange Zeit nicht als backfähig. Beim Backen mit Gerstenmehl müssen in der Regel noch andere Mehlsorten dazukommen, damit der Brotteig gelingt und nicht auseinanderfällt.
Für diese Gerichte eignet sich Gerstenmehl
Gerstenmehl kannst du in der Küche unterschiedlich verwenden. Wir geben dir hier einige Anregungen. Wenn du backen möchtest, kannst du grundsätzlich etwa ein Fünftel der angegebenen Menge des Mehls durch Gerstenmehl im Rezept ersetzen. So profitierst du vom nussig-aromatischen Geschmack des Gerstenmehls und seinem hohen Anteil an B-Vitaminen. In folgenden Backrezepten macht sich das Mehl besonders gut:
- Gerstenmehl kannst du zum Beispiel verwenden, um Vollkornbrot zu backen.
- Auch für Fladenbrot kannst du ein Fünftel der angegebenen Mehlmenge durch Gerstenmehl ersetzen. Eine einfache Anleitung für ein Fladenbrot-Rezept findest du hier: Fladenbrot-Rezept: Einfache Anleitung für den Klassiker.
- Ebenso kannst du Gerstenmehl verwenden, indem du unser Pfannkuchen-Grundrezept abwandelst und etwa 50 Gramm Weizenmehl durch 50 Gramm Gerstenmehl ersetzt.
- Ein besonderer Klassiker aus dem Baltikum, so die Deutsche Welle (DW), sind litauische Gerstenbrötchen.
Doch nicht nur über Gerstenmehl kannst du Gerste zu dir nehmen: Beispielsweise kannst du das Getreide auch in Form von Gerstenflocken unter dein Müsli mischen oder Gerstengraupe als Einlage für Gerstensuppen und Eintöpfe verwenden.
Kauftipp: Du findest Gerstenmehl vor allem in Reformhäusern oder Bioläden. Kaufe Gerstenmehl und auch alle anderen Gersteprodukte möglichst aus regionalem Anbau, um lokale Anbieter zu unterstützen und lange, klimaschädliche Transportwege zu vermeiden. Am besten achtest du außerdem auf ein Bio-Siegel – so kannst du sichergehen, dass das Produkt keine chemisch-synthetischen Pestizide enthält.
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