Was kann jeder einzelne von uns tun, um zum Erfolg der SDGs, also der Ziele für eine nachhaltige Entwicklung, beizutragen? Darauf möchten die Good Life Goals eine Antwort geben.
Die Sustainable Development Goals und die Good Life Goals
Im September 2015 beschloss die Generalversammlung der Vereinten Nationen in New York die 17 Sustainable Development Goals (SDGs) – die sich mit „Ziele für eine nachhaltige Entwicklung“ übersetzen lassen. Mit den Zielen haben sich die Länder der Erde verpflichtet, sich bis 2030 für eine bessere Welt einzusetzen.
Die Liste der 17 Ziele ist umfangreich: Sie reicht von Armutsbekämpfung über Geschlechtergleichheit bis hin zu nachhaltiger Stadtentwicklung, Klimaschutz und Frieden. (Mehr dazu hier: Agenda 2030: Das sind die 17 Ziele für nachhaltige Entwicklung)
Die SDGs sind eine wichtige Errungenschaft, denn mit ihnen haben sich alle Staaten der Erde zu klaren Werten und Zielen bekannt. Sie werden aber auch kritisiert, etwa weil sie so allgemein formuliert sind. Manche Ziele können außerdem in Konflikt miteinander geraten, wie etwa „SDG 8: Wirtschaftswachstum“ und „SDG 13: Klimaschutz“.
Wer sich die SDGs und die Politik heute anschaut, kommt meistens schnell zu dem Schluss: Gesetze und politische Maßnahmen „von oben“ alleine reichen nicht aus, um die SDGs zu erreichen. Deshalb haben mehrere Umweltinitiativen und Umweltinistitute zusammen mit der schwedischen und der japanischen Regierung sowie einigen Unterorganisationen der Vereinten Nationen die Good Life Goals entwickelt.
Die Good Life Goals leiten sich aus den SDGs ab und versuchen, Maßnahmen und Aktionen zu benennen, mit denen jeder Einzelne zum Erfolg der SDGs beitragen kann. Sie haben insgesamt 85 konkrete Wege formuliert.
Good Life Goals für jedermensch
Um die SDGs greifbarer zu machen, wurden die Ziele in ansprechende Überschriften übersetzt. So wurde aus „Ungleichheiten reduzieren“ zum Beispiel „Sei fair“ oder „gute Bildung“ zu „Lernen und lehren“.
Zu jedem der 17 SDGs sind je fünf Maßnahmen notiert, die jeder ergreifen kann, um die Welt ein Stückchen besser zu machen. Die Ziele sind greifbar formuliert und jeder Mensch soll sie umsetzen können, egal ob Geringverdiener oder Millionär.
Die erste Maßnahme zu jedem Ziel bezeichnen die Autoren als „Lernmaßnahme“, die sich sogar für Kinder eignet. Die nächsten drei Maßnahmen sind etwas herausfordernder: Sie zielen auf konkrete Verhaltensveränderungen und Veränderungen des Lebensstils ab. Die vierte Maßnahme ist die schwierigste und besonders für die Überverbraucher und Mittelschicht gedacht. Um die Umsetzung leichter zu machen, soll mindestens eine dieser drei Maßnahmen auch Spaß machen, wenn möglich.
Mit der letzten Maßnahme soll jeder Einzelne Veränderungen von Führungspersönlichkeiten fordern, etwa von wichtigen Akteuren aus Politik oder Wirtschaft.
Schon in der Zusammensetzung der Entwickler der Good Life Goals wird deutlich: Die Ziele sollen für alle Bereiche des Lebens relevant sein. Die Politik wird durch UN Environment präsentiert, die Wirtschaft durch das World Business Council for Sustainable Development, kurz WBCSD. (Die Organisation wurde von Unternehmensvorständen ins Leben gerufen wurde und setzt sich mit der nachhaltigen Entwicklung der Wirtschaft auseinander). Die UNESCO repräsentiert das Themengebiet Bildung und die Beratungsunternehmen Futerra nimmt die Rolle der „Kreativen Professionellen“.
Beispiele für Good life Goals
Alle 85 Maßnahmen hier aufzuführen, würde den Umfang des Artikels sprengen. Ein paar Beispiele:
SDG 11: Nachhaltige Städte und Gemeinschaften wurde übersetzt in „Liebe, wo du lebst“ und schlägt folgende Maßnahmen vor:
- Informiere dich über lokale Entscheidungen und engagiere dich darin.
- Bereite dich auf Notfälle vor.
- Lerne deine Nachbarn kennen und heiße neue Leute willkommen.
- Schütze Bäume, Wildnis und natürliche Orte in deiner Gegend.
- Fordere sicheren, guten öffentlichen Nahverkehr.
SDG 15: Leben auf Land wurde zu „Liebe die Natur“:
- Entdecke die Wunder der Natur.
- Schütze einheimische Pflanzen und Tiere.
- Kaufe keine Produkte, die bedrohte Natur gefährden.
- Unterstütze Unternehmen, die sich für den Schutz der Natur und Renaturierung einsetzen.
- Setze dich für bedrohte Wälder und Natur ein.
SDG 16: Frieden, Gerechtigkeit und starke Institutionen, als Good Life Goal: „Make Peace„:
- Lerne und nutze deine Rechte.
- Sei freundlich und tolerant.
- Widersetze dich Korruption und Machtmissbrauch.
- Unterstütze Institutionen, die Menschen unterstützen.
- Stehe auf für Frieden und Gerechtigkeit.
Wenn du dich genauer für die einzelnen Maßnahmen interessierst, kannst du das in den Materialien des SDG Buisness Hubs nachlesen. Vielleicht findest du in der ein oder anderen vorgeschlagenen Maßnahme ja eine Inspiration für dein Leben. Es geht nicht darum, streng alle 85 Maßnahmen umzusetzen, sondern Schritt für Schritt selbst zum Erfolg der SDGs beizutragen.
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