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Grüne Geldanlage: Diese 3 Bausteine musst du kennen

Grüne Geldanlage
Foto: CC0 / Unsplash - micheile henderson

Wenn du dein Geld nachhaltig sparen oder anlegen willst, stehen dir mehrere Möglichkeiten offen. Die drei wichtigsten sind Tagesgeld, Festgeld und Fonds. Worauf du bei den verschiedenen Formen der grünen Geldanlage achten solltest und wie viel Rendite du erwarten kannst. 

Welche Möglichkeiten haben Sparende mit Bewusstsein für Nachhaltigkeit? Und wann ist ein Investment in den Aktienmarkt eine sinnvolle Ergänzung zu regulären Sparkonten? Ein Überblick über drei der wichtigsten Formen der grünen Geldanlage: Tagesgeld, Festgeld und Fonds (inkl. ETFs).

Für einen ausführlicheren Ratgeber zu nachhaltiger Geldanlage, siehe hier:

Tagesgeld: Der Notgroschen der grünen Geldanlage

Ein Tagesgeldkonto kannst du bei den meisten nachhaltigen Banken eröffnen. Es dient vor allem als Notgroschen deiner grünen Geldanlage. Deshalb handelt sich bei Tagesgeld um die erste Sparmaßnahme, die du treffen solltest, wenn du keine Schulden hast und dein Geld auf dem Girokonto ausreicht, um deinen alltäglichen Zahlungsverkehr und deine monatlichen Fixkosten (z.B. Miete) stemmen zu können.

Als Angestellte:r solltest du drei Nettomonatsgehälter auf dem Tagesgeldkonto ansparen, für Selbstständige empfehlen sich sogar sechs Nettomonatsgehälter. So verhinderst du, dass dich plötzlich notwendige Anschaffungen (z.B. eine neue Waschmaschine oder als Freiberufler:in der Wegfall von wichtigen Kund:innen) in Zahlungsschwierigkeiten bringen.

Über Tagesgeld können Sparende jederzeit verfügen. Die Bank kann den Zins allerdings auch immer wieder ändern. Neukundenangebote sind manchmal höher verzinst, allerdings meist begrenzt auf einen Zeitraum von drei bis sechs Monaten. Wer nicht ständig von Konto zu Konto hüpfen will, um sich stets die besten Zinsen zu schnappen, sollte lieber eine Bank wählen, die einen hohen regulären Zinssatz anbietet.

Tagesgeld: Vorteile, Nachteile & Zinsen

Vorteile: Du kannst immer auf dein Geld zugreifen, ein Verlust ist extrem unwahrscheinlich und die Zinsen sind höher als beim Girokonto.

Nachteile: Die Zinsen sind niedriger als bei Festgeldkonten und Investmentfonds.

Zinsen: Je nach Bank zwischen 0,5 und 3,0 Prozent pro Jahr. [Stand: Januar 2023, bezogen auf nachhaltige Tagesgeldkonten]

Nachhaltigkeit: Wer sein Tagesgeld bei einer nachhaltigen Bank hat, kann davon ausgehen, dass das Geld dort auch wirklich grün angelegt wird.

Festgeld: Für mittelfristige Anlagezeiträume

Ein Festgeldkonto bietet die gleiche Sicherheit wie ein Tagesgeldkonto zu besseren Zinsen. Es hat dafür aber den Nachteil, dass du über den vereinbarten Zeitraum nicht auf dein Geld zugreifen kannst. Festgeld eignet sich also vor allem für mittelfristige Anlagen von sechs Monaten bis zehn Jahren. Für deine grüne Geldanlage ist dies dann eine interessante Option, wenn dein Tagesgeldkonto bereits ausreichend gefüllt ist, du aber auch nicht in Fonds investieren willst, die erst ab etwa 10 bis 15 Jahren relativ zuverlässig eine gute Rendite abwerfen.

Welche Laufzeit für ein Festgeldkonto sinnvoll ist, hängt stark von der aktuellen Zinsentwicklung an den Kapitalmärkten ab. Denn sobald du einen Festgeldvertrag abschließt, gelten die vereinbarten Zinsen für die komplette Laufzeit. Sollte die Bank ihre Zinsen nach Vertragsabschluss erhöhen, bleibst du auf den alten Zinsen sitzen, und das im schlimmsten Fall für viele Jahre. Andersherum gilt aber auch: Wenn die Zinsen für Neukund:innen sinken, profitierst du bei einer langen Laufzeit weiterhin von den alten, besseren Zinsen.

Kurzum: Lange Laufzeiten sind vor allem bei sinkenden oder gleichbleibenden Zinsen sinnvoll. Wenn die Zinsen steigen, sind jedoch kurze Laufzeiten besser.

Festgeld: Vorteile, Nachteile und Zinsen

Vorteile: Es handelt sich um eine sehr sichere Geldanlage und die Zinsen sind höher als beim Tagesgeld.

Nachteile: Du musst dein Geld für einen bestimmten Zeitraum fest anlegen – und kannst währenddessen nicht darauf zugreifen.

Zinsen: Die Höhe der Zinsen hängt von der Laufzeit ab. Bei einem Jahr etwa zwischen 2 und 3 Prozent, bei längerer Dauer bis zu 3,5 Prozent pro Jahr. [Stand: Januar 2023, bezogen auf nachhaltige Festgeldkonten]

Nachhaltigkeit: Wie beim Tagesgeld gilt auch beim Festgeld: Je nachhaltiger die Bank, desto nachhaltiger das Konto.

Fonds und ETFs: Hohe Renditechancen, aber mit Risiko

Deutlich höhere Gewinne als bei Tages- und Festgeldkonten kannst du als Anleger:in auf dem Kapitalmarkt erzielen. Für Anfänger:innen empfehlen sich statt Einzelaktien breit gestreute Investmentfonds. Ein Fonds sammelt das Geld von Anleger:innen und investiert das Kapital dann nach einer vorher festgelegten Strategie. Mit sogenannten Fondssparplänen kannst du auch mit kleineren Beträgen einsteigen – zum Beispiel 50 Euro im Monat.

Es gibt aktive und passive Fonds. Bei aktiven Fonds sucht ein:e Fondmanager:in die Aktien gezielt aus. Dabei können auch Nachhaltigkeitsaspekte gründlich berücksichtigt werden. Es fallen aber auch höhere Gebühren an als bei passiven Fonds, auch ETFs genannt.

ETFs (kurz für Exchange-Traded Funds, auf Deutsch: börsengehandelte Indexfonds) brauchen keine:n Fondmanager:in, weil sie automatisch einen bestimmten Aktienindex (z.B. DAX, MSCI World) abbilden. Die Kosten sind geringer und es kommt somit mehr Rendite bei dir an. Nachhaltigkeit und soziale Aspekte können bei ETFs aber nicht so genau untersucht werden wie bei aktiven Fonds. Wer also viel Wert auf eine wirklich grüne Geldanlage legt, könnte mit Indexfonds Probleme haben.

Wenn du Geld in Fonds investieren willst, solltest du vor allem zwei Dinge beachten, um dein Risiko zu minimieren:

  • Wähle einen Fonds, der viele verschiedene Branchen und Länder abdeckt. ETFs, die sich am Weltaktienindex MSCI World orientieren, sind ein guter Startpunkt.
  • Investiere nur Geld in Fonds, auf das du für mindestens 10, besser sogar 15 Jahre, verzichten kannst, und lasse dich von zwischenzeitigen Verlusten nicht verunsichern. Kurzfristige Krisen sind in der Weltwirtschaft normal. Über einen Zeitraum von 15 Jahren erholt sich ein global gestreuter Fonds aber in der Regel wieder. Das zeigt zumindest ein Blick in die Vergangenheit, eine Garantie für die Zukunft gibt es aber nicht.

Fonds und ETFs: Vorteile, Nachteile und Rendite

Vorteile: Es ist eine höhere Rendite als bei Sparkonten möglich.

Nachteile: Wenn es schlecht läuft, verlierst du Geld. Das Risiko lässt sich aber durch breite Streuung auf viele Märkte und Branchen sowie eine lange Laufzeit von mindestens 10 bis 15 Jahren deutlich minimieren.

Rendite: Stark schwankend. Mit einer vernünftigen Anlagestrategie sind bis zu 8 Prozent pro Jahr über einen langen Zeitraum realistisch. Dafür gibt es jedoch keine Garantie und anders als bei ETFs (jährliche Kosten von circa 0,2 bis 0,3 Prozent) sind bei aktiven Fonds teils hohe Gebühren fällig (jährliche Kosten von circa 1 bis 2 Prozent plus einmaliger Ausgabeaufschlag von 2 bis 3 Prozent bei Erwerb).

Nachhaltigkeit: Manche aktiven Fonds können auch sehr hohen Nachhaltigkeitsansprüchen genügen. ETFs gibt es aber höchstens in „hellgrün“. Hier sind vereinzelte Investments in moralisch fragwürdige Firmen nicht auszuschließen.

Disclaimer: Die auf Utopia veröffentlichten Texte zum Thema Finanzen stellen keine Anlageberatung oder Kaufempfehlung dar. Alle zur Verfügung gestellten Informationen basieren auf sorgfältig recherchierten, öffentlich verfügbaren Quellen oder wurden aus Gesprächen mit Expert:innen übernommen und dienen allein der Bildung und Veranschaulichung. Eine Gewähr für die Richtigkeit der Informationen kann nicht übernommen werden. Investments in Aktien, ETFs und Fonds bergen immer Risiken. Wenn Utopia-Leser:innen Entscheidungen bezüglich ihrer Finanzen auf Basis der hier bereitgestellten Informationen treffen, tun sie dies auf eigenes Risiko und eigene Verantwortung.

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