Vielleicht hast du schon einmal von Projekten gehört, die menschliches Haar nutzen, um Öl aus den Weltmeeren zu holen. Doch wusstest, dass man Haare auch als Dünger verwenden kann? Wir erklären, warum das erstaunlich gut klappt.
Herkömmlicher Pflanzendünger ist oft ein sogenannter NPK-Dünger. Er besteht aus Stickstoff, dessen chemisches Symbol der Buchstabe N ist, sowie Phosphor (P) und Kalium (K). Diese drei Stoffe benötigen viele Pflanzen, um gesund und schnell wachsen zu können.
Den Stickstoff nutzen die Pflanzen vor allem für den Aufbau von Proteinen. Phosphor und Kalium beeinflussen Stoffwechsel, Photosynthese und Energiespeicherung bei Pflanzen positiv.
Haare enthalten neben Kohlenstoff und Sauerstoff auch Stickstoff. Könnten menschliche Haare in der Erde also das Wachstum von Pflanzen verbessern?
Studie: Haare könnten als Dünger fungieren
Forscher der Mississippi State University haben in Experimenten 2008 herausgefunden, dass das tatsächlich funktionieren könnte. Indem sie verschiedene Pflanzenarten entweder nicht oder herkömmlich düngten – oder eben mit Haaren – kamen sie zu folgendem Ergebnis:
Für Salat und Einjährigen Beifuß funktionierte normaler Dünger besser als die Haare. Für den Hornmohn, der danach in demselben Topf eingepflanzt wurde, stellten sich die Haare hingegen als der effektivere Dünger heraus.
Was wohl dahintersteckt: Haare zersetzen sich eher langsam, sodass der Stickstoff erst nach einiger Zeit von den Pflanzen aufgenommen werden kann. Sehr schnell wachsende Pflanzen werden also zusätzlichen Dünger benötigen.
Außerdem ist unklar, ob sich der Einsatz von Haaren als Dünger bei Gemüsepflanzen negativ auf deren Verzehrbarkeit auswirken könnte. Es ist mehr Forschung nötig, um festzustellen, ob in dieser Hinsicht Risiken bestehen.
Haare als Dünger verwenden: Tipps
Je nachdem, wie und ob du deine Pflanze sonst düngst, könntest du Haare also als Dünger einsetzen. Wie es sich auf die Pflanzen auswirken würde, wenn die Haare gebleicht oder gefärbt sind, ist jedoch unklar. Es könnte ihnen dann womöglich auch schaden.
Du musst dir außerdem nicht ein ganzes Büschel Haare abschneiden, um das Experiment einmal auszuprobieren: Auch ausgebürstete Tierhaare oder abrasierte Barthaare kannst du in den Blumentopf geben.
Haare sind übrigens nicht das einzige überraschende Hausmittel, wenn es ums Düngen von Pflanzen geht:
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