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Beifuß: Wirkung und Verwendung des Heilkrauts

Beifuß
Foto: CC0 / Pixabay / Hietaparta

Heutzutage ist Beifuß außerhalb der Weihnachtszeit nur noch selten als Würzkraut zu finden. Das ist schade, denn Beifuß gilt seit Jahrhunderten als natürliches Heilmittel.

Was ist Beifuß und wie erkenne ich ihn?

Beifuß (Artemisia vulgaris) wächst in unseren Breitengraden weitflächig an Wegrändern und auf Brachflächen. Botanisch gesehen handelt es sich bei Beifuß um einen Korbblütler, zu denen beispielsweise auch Kamille, Artischocke oder Arnika zählen.

Beifuß stellt nur geringe Ansprüche an den Boden, weshalb er sich schnell ausbreitet. Er kann als mehrjähriges Kraut bis zu 180 Zentimeter hoch wachsen. Die Form seiner Blätter ähnelt denen der Petersilie, wobei die Unterseite typischerweise eine weißfilzige Behaarung hat. Beifußblätter sind dunkelgrün und sind unscheinbar. Du solltest wilden Beifuß nur sammeln und verzehren, wenn du dir 100 prozentig sicher bist, dass es sich nicht um eine andere Pflanze handelt.

Wenn du ganz sicher gehen möchtest, kannst du Beifuß auch im Naturkostladen oder Supermarkt kaufen. Insbesondere zur Weihnachtszeit führen viele Supermärkte frischen Beifuß als Würzkraut für das Weihnachtsessen. Neben frischem Beifuß kannst du getrockneten Beifuß und Beifuß-Beuteltee das ganze Jahr über kaufen.

Welche gesundheitlichen Wirkungen hat Beifuß?

Beifuß zählt zu den ältesten Gewürzen der westlichen Welt. Ausgrabungen von Frühmenschen geben Hinweise darauf, dass die Kräuterheilkunde ihren Ursprung in der Altsteinzeit vor bis zu 370.000 Jahren hat. Zu den Heilkräutern aus dieser Zeit, die auch heute noch verwendet werden, zählen neben Beifuß auch Wacholder und Schafgarbe.

Der botanische Name von Beifuß, Artemisia vulgaris, leitet sich von dem der griechischen Göttin Artemis ab. Artemis galt als Königin der Jagd, Fruchtbarkeit und des Mondes. Die Römer nutzten Beifuß ausgehend von der griechischen Mythologie als Mittel gegen Frauenleiden. Sie setzten Beifuß etwa bei Menstruationsbeschwerden und zur Steigerung der Fruchtbarkeit ein.

Heutzutage wird Beifuß am häufigsten zur Linderung von Magen-Darm-Beschwerden und gegen Krämpfe und Verstopfungen eingesetzt. Zudem wird den im Beifuß enthaltenen ätherischen Ölen eine beruhigende und durchblutungsfördernde Wirkung nachgesagt. Die traditionelle chinesische Medizin schätzt Beifuß ebenfalls als Heilmittel für Leber- und Nierenprobleme.

Dennoch solltest du beachten, dass eine Wirksamkeit als Arzneimittel im Zuge medizinischer Studien bislang nicht hinreichend belegt werden konnte. Bei schwerwiegenden Erkrankungen solltest du unbedingt ärztlichen Rat einholen.

Wie lässt sich Beifuß verwenden?

Gebratene Pilze lassen sich mit Beifuß verfeinern.
Gebratene Pilze lassen sich mit Beifuß verfeinern. (Foto: CC0 / Pixabay / TeWa)

Der einfachste Weg Beifuß als Heilmittel zu konsumieren ist in der Form von Tee. Hierfür kannst du entweder frischen Beifuß verwenden oder auch einen fertigen Beifußtee. Um sicherzustellen, dass alle wichtigen Wirkstoffe des Beifußes in das Teewasser gelöst werden, solltest du den Tee für mindestens zehn Minuten ziehen lassen. Zudem solltest du Beifußtee immer mit kochendem Wasser aufgießen. Sollte der Tee zu bitter für deinen Geschmack sein, kannst du ihn mit Zucker oder Honig süßen.

Aber auch kulinarisch hat Beifuß einiges zu bieten. Aufgrund seines aromatisch bitteren Geschmacks nutzen viele ihn gerne als Würzkraut für die Weihnachtsgans. Den Rest des Jahres ist er leider nur selten auf unseren Tellern zu finden. Dabei kannst du viele Gemüsesorten, wie etwa grüne Bohnen und Pilze, das ganze Jahr über mit einer Prise Beifuß verfeinern. Insbesondere in Kombination mit Zwiebeln und Knoblauch entfaltet der Beifuß sein volles Aroma.

Getrockneten Beifuß solltest du hierbei immer sparsam verwenden, da sein bitterer Geschmack auch schnell ein Gericht ruinieren kann. Taste dich, wenn du das Gericht abschmeckst, deshalb immer langsam an die gewünschte Würze heran. Frischer Beifuß ist milder im Geschmack. Dennoch solltest du auch ihn mit Bedacht dosieren.

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