Hair Oiling soll Haare zum Glanzen und Strahlen bringen, die Kopfhaut pflegen und das Haar weicher machen. Wie das genau funktioniert und ob Öl für Haare wirklich so gut ist, erfährst du hier.
Hair Oiling bedeutet, dass du regelmäßig ein paar Tropfen Öl in deine Haare gibst und gut einmassierst. In Indien und anderen südasiatischen Ländern ist diese Praktik schon seit langer Zeit weit verbreitet. Zudem ist Hair Oiling auch ein wichtiger Bestandteil der ayurvedischen Körperpflege. Dass Öle den Haaren und der Kopfhaut guttun, ist mittlerweile auch wissenschaftlich bestätigt. Welches Öl du verwenden solltest, hängt vor allem von der Beschaffenheit und den individuellen Bedürfnissen deiner Haare ab.
Wie funktioniert Hair Oiling?
Zur Frage, wie genau du Hair Oiling durchführen solltest, gibt es unterschiedliche Ansichten. Laut Healthline funktioniert die Haarpflegepraktik folgendermaßen:
- Gib ein paar Tropfen Öl auf deine Kopfhaut und massiere es mit deinen Fingerspitzen gut ein.
- Decke deine Haare mit einem Handtuch oder einer Duschhaube ab und lasse das Öl über Nacht einwirken.
- Wasche deine Haare am nächsten Morgen mit einem milden Shampoo. Spüle sie dabei gut aus.
Möchtest du das Öl nicht über Nacht auf der Kopfhaut lassen, kannst du es auch nur für 20 bis 60 Minuten einwirken lassen und danach wieder ausspülen. Einige Menschen empfinden es zudem als unangenehm, das Öl direkt auf die Kopfhaut zu reiben. Vor allem bei einer eher fettigen Haut kann es sehr schwer sein, das Öl wieder komplett auszuwaschen. In diesem Fall kannst du das Öl auch nur in die Längen und Spitzen deiner Haare einmassieren.
Bei spröden und trockenen Haaren kannst du außerdem einige Tropfen Öl nach dem Waschen in den Längen verteilen, ohne es dann noch einmal auszuwaschen.
Welches Öl eignet sich für Hair Oiling?
(Foto: CC0 / Pixabay / Erin_Hinterland)
Laut der ayurvedischen Heilkunst ist jeder Mensch von drei grundlegenden Energieprinzipien, den Doshas – Vata, Pitta und Kapha – geprägt. Die Wahl des richtigen Öls steht in enger Verbindung mit deinem persönlichen Dosha, denn dieses bestimmt unter anderem auch, wie deine Haare beschaffen sind.
Grundsätzlich ist Hair Oiling für alle Haartypen geeignet. Welches Öl du in welchen Mengen verwenden solltest, hängt jedoch von den individuellen Bedürfnissen deiner Haare ab. Öle, die du zum Hair Oiling benutzen kannst, sind etwa:
- Olivenöl: Dass Olivenöl für die Haare von Vorteil sein kann, ist in vielen Kulturen schon seit langer Zeit bekannt. So kommt Olivenöl auch in zahlreichen Haarpflegeprodukten zum Einsatz. Laut einem wissenschaftlichen Artikel von 2022 versorgt Olivenöl die Haare mit Feuchtigkeit und macht sie dadurch weicher und geschmeidiger. Zudem schützt das pflanzliche Öl vor UV-Strahlung und ist übrigens in Kombination mit anderen Hausmitteln auch als Mittel gegen Schuppenflechte geeignet.
- Kokosöl: Auch Kokosöl ist für die Haare ein beliebtes Pflegemittel. Es ist für die meisten Haartypen gut geeignet, da es sich um ein relativ leichtes Öl handelt. Zudem hilft es laut Healthline dabei, Haarproteine zu binden und somit Proteinverlust zu vermeiden. Es ist daher auch für geschädigtes Haar empfehlenswert.
- Sesamöl: Dieses Öl ist ein relativ schweres und nährendes Öl. Es ist Healthline zufolge reich an zahlreichen Nährstoffen wie Vitamin B1, Eisen, Magnesium, Mangan und Zink. Zudem wirkt es gegen Spliss und hat antibakterielle und antifungale Eigenschaften.
- Jojobaöl: Jojobaöl ist ein leichtes Öl, das die Haare pflegt und mit Feuchtigkeit versorgt, ohne zu stark in sie einzudringen und sie dadurch fettig erscheinen zu lassen. Zudem ist Jojobaöl auch bei trockener Kopfhaut und Schuppen ein wirksames Heilmittel.
Mehr zur Wirkung und Anwendung der verschiedenen Öle erfährst du auch hier: Pflanzenöle für die Körperpflege: Diese Öle sind gut für Haut und Haar.
Du kannst je nach den Bedürfnissen deiner Haare außerdem unterschiedliche Öle miteinander mischen. Auch einige ätherische Öle kannst du zum Hair Oiling nutzen. So soll etwa Rosmarinöl die Haare pflegen und bei empfindlicher und gereizter Kopfhaut helfen. Auch andere ätherische Öle wie Lavendel-, Thymian- oder Eukalpytusöl können hilfreich sein. Aber Achtung: Verwende ätherische Öle nie pur, sondern mische nur einige wenige Tropfen mit einem Trägeröl (zum Beispiel Kokos- oder Olivenöl).
Hair Oiling: Wie oft?
In der ayurverdischen Tradition werden die Haare teilweise jeden Tag geölt. Laut Healthline genügt es jedoch, Hair Oiling etwa zweimal die Woche durchzuführen. Auch den Zeitraum solltest du individuell an die Bedürfnisse deiner Haare anpassen: Sprödes, kaputtes und trockenes Haar profitiert davon, wenn du es in kürzeren Abstanden ölst. Feines Haar kann hingegen schnell fettig aussehen, wenn du es zu oft und mit zu viel Öl behandelst. Es lohnt sich also, selbst damit zu experimentieren, welche Öle dir in welchen Zeitabständen und Mengen guttun.
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