Im Winter leiden viele Menschen unter trockener und rissiger Haut – besonders an den Händen, die wir im Alltag stark strapazieren. Handcremes sind deshalb gerade in der kalten Jahreszeit ein wichtiges Hilfsmittel. Stiftung Warentest und Öko-Test haben nun Handcremes genau untersucht. Die gute Nachricht: Der Großteil konnte überzeugen. Doch es gibt auch Produkte mit problematischen Inhaltsstoffen.
Orange unterstrichene oder mit ** markierte Links sind Partnerlinks. Wenn du darüber bestellst, erhalten wir einen kleinen Anteil vom Verkaufserlös. Mehr Infos.
Eine pflegende und reichhaltige Handcreme kann trockener Haut und schmerzenden Handekzemen vorbeugen. Sich mehrmals täglich die Hände einzucremen, gehört deshalb gerade für Menschen mit trockener und empfindlicher Haut zum täglichen Ritual.
Doch wenn Handcremes schädigende und reizende Stoffe enthalten, kehrt sich der Effekt um: In diesem Fall kann die Creme das Leiden verschlimmern und sich sogar negativ auf unseren gesamten Körper auswirken. Stiftung Warentest und Öko-Test haben handelsübliche Handcremes nun in verschiedenen Tests untersucht.
Stiftung Warentest: 17 Handcremes sind „gut“ bis „befriedigend“
Die Stiftung Warentest hat für die Test-Ausgabe 02/2025 ganze 17 Handcremes für trockene und strapazierte Haut unter die Lupe genommen. Dabei wurde nicht nur die Pflegeleistung, sondern auch die Umweltverträglichkeit der Inhaltsstoffe getestet. 12 Cremes schnitten gut ab, 5 befriedigend – einige fielen durch umweltbelastende Stoffe auf.
Handcreme-Testsieger im Überblick
Der Test zeigt, dass gute Handpflege nicht teuer sein muss.
- Testsieger ist die „Balea Urea Handcreme“ von dm („gut“), die mit 95 Cent pro 100 Milliliter nicht nur gut pflegt, sondern auch preisgünstig ist.
- Am preisgünstigsten war die „Cien Handceme Repair“ von Lidl (70 Cent/ 100 Milliliter) – sie schnitt ebenfalls „gut“ ab.
- Für alle, die zertifizierte Naturkosmetik bevorzugen, ist die „Intensive Repair Handcreme“ von Sante Naturkosmetik eine gute Wahl. Sie kostet 4,16 Euro je 100 Milliliter und erhielt auch ein „gut“. Online erhältlich bei Bionaturel, Shop Apotheke oder Amazon.
Die zwei übrigen Naturkosmetikprodukte im Test sind:
- Intensiv Handcreme Granatapfel von Weleda, Testurteil „gut“, 13,90 Euro/ 100 Milliliter, erhältlich bei Bionaturel, Docmorris oder Amazon
- Alverde Naturkosmetik Feste Handpflege mit Sanddornduft von dm, Testurteil „befriedigend“, 9 Euro/ 100 Milliliter, erhältlich bei dm
Die Mehrheit der getesteten Cremes pflegte gut und zog schnell ein, was zu einem angenehmen Hautgefühl führte. Einige der klassischen Cremes schnitten in der Anwendung besser ab als Konzentrate oder feste Handcremes, bei Alverde gab es auch Kritik an der Pflegeleistung. Laut Stiftung Warentest sollte man bei den Inhaltsstoffen auf Glycerin und Urea achten, da diese den Feuchtigkeitsgehalt der Haut erhöhen sollen.
Stiftung Warentest kritisiert umweltschädliche Stoffe in Handcremes
Vier Handcremes enthalten Stoffe, die Stiftung Warentest im Test als „kritisch für die Umwelt“ wertete. Dazu zählten „Intensive Pflege Handcreme Olivenöl“ von Florena („gut“, 1,59 Euro/ 100 Milliliter), wegen eines schwer biologisch abbaubaren synthetischen Polymers (Mikroplastik). Auch Dimethicone (Polydimethylsiloxan), das Mineralöl Paraffinum Liquidum, sind schwer biologisch abbaubar – in einigen Produkten sollen sie für eine geschmeidige Haut sorgen sollen. Ein Produkt enthielt den Komplexbildner Disodium Ethylendiamintetraessigsäure (EDTA), welcher die Trinkwasserqualität beeinträchtigen kann.
Öko-Test: 41 von 50 Handcremes können überzeugen
Öko-Test hat für den großen Handcreme-Test 50 Produkte geprüft. Davon tragen elf Produkte ein Siegel für zertifizierte Naturkosmetik. Insgesamt bewertet Öko-Test 41 Handcremes mit „sehr gut“ oder „gut“. Fünf Produkte fallen durch, der Rest landet im Mittelfeld.
Handcreme im Test: Naturkosmetik überzeugt
Von den elf untersuchten Naturkosmetik-Handcremes bekommen acht Produkte die Bestnote „sehr gut“. Die restlichen drei bewertet Öko-Test mit „gut“. In keinem Naturkosmetik-Produkt fand das Labor bedenkliche oder umstrittene Inhaltsstoffe.
Zu den Naturkosmetik-Testsiegern gehören:
- Alterra Reichhaltige Handcreme Bio-Granatapfel von Rossmann, 2,29 Euro / 75 ml
- Alverde Handcreme Schutz & Pflege von dm, 1,95 Euro / 75 ml
- Blütezeit Handcreme Sensitiv von Edeka, Budni und Netto, 2,29 Euro / 75 ml
- Lavera Repair Handcreme SOS Hilfe, online bei Ecco Verde, Shop Apotheke oder Amazon 3,89 Euro / 75 ml
- Terra Naturi SOS Handcreme Repair von Müller Drogeriemarkt, 1,95 Euro / 75 ml
Testsieger bei konventionellen Handcremes: 20-mal „sehr gut“
Auch die konventionellen Produkte schneiden im Handcreme-Test überwiegend positiv ab. So bekommen 20 Handcremes ebenfalls die Bestnote „sehr gut“. Dazu zählen:
- Aveo Hand- und Nagelbalsam Bienenwachs von Müller Drogeriemarkt, 0,56 Euro / 75 ml
- Balea Schnell einziehende Handcreme von dm, 0,71 Euro / 75 ml
- CD Sanddorn Handcreme, 1,85 Euro / 75 ml
- Elkos Hand & Nagel Creme Kamille von Edeka, 0,56 Euro / 75 ml
- Isana Hand- & Nagelbalsam Aloe Vera von Rossmann, 0,59 Euro / 75 ml
- Kneipp Reichhaltige Pflege Intensiv, online bei Kneipp, 3,29 Euro / 75 ml
Handcreme bei Öko-Test: Die Testverlierer
Neben den zahlreichen positiven Bewertungen fallen auch zwei Handcremes mit der schlechtesten Bewertung „ungenügend“ durch:
- „Florena Intensive Pflege Handcreme Olivenöl„. In diesem Produkt stellte das Labor einen erhöhten Probylparaben-Wert fest. Dieser liegt über dem Grenzwert der EU-Kosmetikverordnung. Es gibt Hinweise darauf, dass Propylparabene im Körper ähnlich wie ein Hormon wirken. In Tierversuchen wirkten sich die Stoffe zudem negativ auf die Fortpflanzungsfähigkeit aus.
- „O’Keffee’s Working Hands Handcreme„: Öko-Test konnte Formaldehyd/-abspalter nachweisen. Formaldehyd wirkt schon in kleinen Mengen reizend auf die Schleimhäute und kann Allergien auslösen. Der Stoff gelangt vermutlich durch einen bestimmten Konservierungsstoff in die Handcreme. Die Handcreme fiel schon in der letzten Untersuchung von Öko-Test vor drei Jahren durch – aus dem gleichen Grund. Der Hersteller versprach damals eigentlich, den Konservierungsstoff ersetzen zu wollen.
Mikroplastik in Handcremes
In fast einem Drittel der untersuchten Handcremes fand Öko-Test Kunststoffverbindungen. (Auch Stiftung Warentest kritisierte solche Stoffe in den Produkten.) Mikroplastik in Kosmetik ist dabei in erster Linie ein ökologisches Problem: Waschen wir uns die Hände oder duschen, wird die Creme abgespült und gelangt ins Abwasser. In der Kläranlage können zwar viele Plastikpartikel herausgefiltert werden, doch auch über den Klärschlamm kann Mikroplastik leicht in umliegende Gewässer und auf Felder gelangen und schließlich über die Nahrung in den Mägen von Tieren landen.
Ein großes Problem: Die kleinen Plastikpartikel wirken wie ein Magnet für Pestizide und andere Schadstoffe. Tiere nehmen damit also nicht nur die Plastikpartikel selbst, sondern mit ihnen noch eine ganze Menge anderer Giftstoffe auf.
Über die Nahrungskette kann Mikroplastik schließlich auch in Lebensmitteln und somit auf unseren Tellern landen. Die Plastikpartikel reichern sich dann in unserem Körper an. Welche langfristigen Auswirkungen das haben wird, ist bislang noch nicht ausreichend wissenschaftlich erforscht.
Weitere Probleme: Duftstoffe & Mineralöl
Öko-Test fand in drei Produkten bedenkliche Duftstoffe. In „Rituals The Ritual of Sakura Recovery Hand Balm“ und „Mixa Shea ultra soft Hand & Nagel Creme“ steckten demnach potenziell allergieaulösende Inhaltsstoffe.
Zudem fällt die „Herbacin Kamille Handcreme“ mit einer „mangelhaften“ Gesamtbewertung negativ auf: Sie enthält auf der Verpackung die irreführende Aussage „minimal parfümiert„. Gleichzeitig konnte das Labor im Produkt den künstlichen Moschusduft Galaxolid nachweisen. Dieser steht im Verdacht, das Hormonsystem negativ zu beeinträchtigen und ist zudem schwer abbaubar.
In zwei Handcremes fand Öko-Test sogenannte aromatische Mineralölkohlenwasserstoffe (kurz: MOAH-Verbindungen). Die Mineralölrückstände gelangten vermutlich über verunreinigte Paraffine ins Endprodukt. MOAH-Verbindungen gelten als potenziell krebserregend. Eventuell reichern sie sich auch im Körper an. Die genauen Auswirkungen der Schadstoffe sind jedoch bislang noch unklar.
Alle Details zum Test findest du in der Ausgabe 01/2025 von Öko-Test oder online auf oekotest.de.
Fazit: Welche Handcreme ist empfehlenswert?
Damit eine Handcreme tatsächlich positiv auf deine Haut wirkt, solltest du ein Produkt wählen, das möglichst ohne Schadstoffe auskommt. Wie auch die Ergebnisse von Öko-Test zeigen, lohnt es sich, auf zertifizierte Naturkosmetik zu achten. Denn diese darf unter anderem keine synthetischen Duft- und Konservierungsstoffe, keine Paraffine und kein Mikroplastik enthalten und achtet damit auf verträgliche und umweltschonende Inhaltsstoffe. Auch bei Stiftung Warentest schnitt Naturkosmetik nicht schlecht ab.
Naturkosmetik-Produkte sind dabei nicht zwingend teurer als konventionelle Kosmetik. Öko-Test untersuchte auch drei Naturkosmetik-Handcremes, die du schon für 1,95 Euro pro 75 Milliliter kaufen kannst.
Verwendete Quellen: Stiftung Warentest, Öko-Test
** mit ** markierte oder orange unterstrichene Links zu Bezugsquellen sind teilweise Partner-Links: Wenn ihr hier kauft, unterstützt ihr aktiv Utopia.de, denn wir erhalten dann einen kleinen Teil vom Verkaufserlös. Mehr Infos.War dieser Artikel interessant?