Wir gehen der Frage nach, ob es sich bei der Haskap-Beere um ein neues Superfood handelt oder es nur ein unnötiger Hype ist. So gibt es auch heimische Alternativen zum viel beworbenen Superfood.
Die Haskap-Beere – ein wertvolles Superfood oder ein kommerziell motivierter Hype?
Die vermeintliche Wunderbeere ist blau wie unsere heimischen Heidelbeeren und hat die Form von Hagebutten. Ursprünglich kommt sie aus Sibirien, wurde aber ab dem 13. Jahrhundert in Japan kultiviert und nun zunehmend auch in Deutschland angebaut.
Der grüne Strauch mit dem botanischen Namen Lonicera caerulea zählt zur Familie der Geißblattgewächse und wird etwa zwei Meter hoch. Hierzulande ist er auch als Zierpflanze unter dem Namen „Blaue Heckenkirsche“ oder „Honigbeere“ bekannt.
Vorsicht: Andere Varianten, wie die Rote Heckenkirsche (Lonicera xylosteum), können giftig sein.
In Japan bekam sie ihren heute gebräuchlichen Namen „Haskap“. Übersetzt heißt das „die Beere des ewigen Lebens“. Die kleine blaue Beere soll Zellen vor Krebs schützen und Herz-Kreislauf-Erkrankungen vorbeugen.
Ist Haskap gesünder als heimische Beeren?
Was unterscheidet die Haskap nun von der uns bekannten Blaubeere? Offenbar nicht allzu viel. Laut der Verbraucherzentrale haben heimische Him-, Brom- und Heidelbeeren eine ähnliche Wirkung auf unseren Organismus wie Haskap. Es drängt sich also der Gedanke auf, dass der Begriff „Superfood“ vor allem eins zum Ziel hat: Gewinn durch suggestive Werbung.
Haskap kannst du als rohe Beere oder in Form von Beerensaft zu dir nehmen. Sie soll wie eine Mischung aus Heidelbeere, Himbeere und Brombeere schmecken. Kulinarisch kann die kleine Beere also deinen Speiseplan durchaus erweitern. Probiere mal Haskap-Beeren statt Zwetschgen oder Kirschen auf deinem nächsten Blechkuchen.
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Einen ultimativen Schutz oder eine spontane Genesung von Krankheiten darfst du nicht erwarten. Bis jetzt gibt es keine Studien, die solch eine Wirkung belegen könnten. Die Haskap-Beere ist da nicht besser oder schlechter als unsere heimischen Beerensorten.
Die angepriesene Wirkung von Haskap
Die Ernährung mit der Haskap-Beere soll laut Werbung zahlreiche Wirkungen hervorrufen, die aber nicht belegt sind. Die Beeren enthalten laut der Verbraucherzentrale sogenannte Anthocyane, die antioxidativ wirken. Sie schützen zwar vor freien Radikalen und beugen somit Krankheiten vor.
Allerdings ist die wissenschaftliche Studienlage dazu recht dünn. Abgesehen davon sollen die blauen Beeren aus dem Osten viel Vitamin C und Mineralstoffe sowie Eisen enthalten. Laut Werbung sollst du durch den Verzehr der Haskap-Beeren deine Zellen und Gefäße schützen können, deinen Blutdruck senken, Herzkreislauf-Erkrankungen vorbeugen und die Krebsgefahr vermindern.
Das hört sich super an? Du ahnst es schon: Die angepriesenen Wirkungen sind nicht belegt. Schöne Worte über die Wunderwirkungen stammen zumeist von den Hersteller:innen selbst. Soll heißen: Die Werbung übertreibt bewusst, um den Verkauf anzukurbeln. Das soll aber nicht heißen, dass Haskap wirkungslos wäre. Gesund sind die Beeren allemal, aber der Hype scheint doch übertrieben zu sein.
Superfood: Eine Werbemaschine
Sogenanntes Superfood ist schon seit einigen Jahren in aller Munde. Die meist als exotisch und besonders gesund vermarkteten Beeren und Samen locken mit Versprechungen von einer Optimierung der eigenen Gesundheit. So sollen sie angeblich etwa die körperliche und geistige Leistung steigern, das Herz schützen und das Altern verlangsamen.
Doch das entspricht nicht ganz der Wahrheit. Laut einer Untersuchung von Ökotest sind die meisten untersuchten Lebensmittel zwar gesund und unterstützen die gesunde Ernährung – alleine und in den Dosen, in denen sie meist gegessen werden, können sie allerdings wenig bewirken. Eine umfänglich ausgewogene Ernährung ist für einen gesunden Lebensstil unabdingbar. Auch das Bundeszentrum für Ernährung verfolgt diese Ansicht.
Exotische Samen und Früchte haben zudem einen langen Transportweg hinter sich und stellen die örtliche Landwirtschaft durch hohen Wasserverbrauch durchaus vor Probleme. Greife deshalb lieber zu heimischen Bio-Produkten.
Es gilt: Heimisches Obst wie Erdbeeren und Brombeeren ist vielleicht nicht ganz so trendy, dafür aber nicht weniger gesund als exotisches Superfood und landet einfacher frisch auf unseren Tellern und verbessern deinen persönlichen CO2-Fußabdruck.
Letztlich ist der Hype um Haskap wie auch um das trendige Superfood generell übertrieben. Für eine nachhaltige, gesunde und ausgewogene Ernährung solltest du dich von der Werbung nicht treiben lassen.
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Überarbeitet von Adriana Jodlowska
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