Du willst deinen Heizkörper austauschen? Wir zeigen dir, worauf du dabei achten solltest. Außerdem geben wir dir praktische Tipps für mehr Nachhaltigkeit beim Heizen.
Sehr alte oder kaputte Heizkörper können unnötig hohen Energieverbrauch und damit hohe Kosten verursachen und schaden der Umwelt. Wenn du deinen alten Heizkörper austauschen möchtest, gibt es einiges, das du wissen solltest. Wende dich für einen Heizungswechsel am besten an einen Fachbetrieb. Dort kannst du dich beraten lassen, ob das Auswechseln sinnvoll ist und welche nachhaltigeren Optionen es dafür gibt.
Mit ein wenig Vorwissen gelingt dir der Wechsel zu einem nachhaltigeren Heizkörper in vier Schritten.
Schritt 1: Ist es notwendig, deinen Heizkörper auszutauschen?
Du solltest deinen Heizkörper austauschen, bevor die Heizung vollständig kaputt geht. Alte Heizkörper sind häufig ineffizient und verbrauchen viel Brennstoff. Eine Heizungsmodernisierung ergibt sowohl aus finanzieller als auch ökologischer Perspektive oft Sinn.
Zwar ist auch ein Heizungswechsel je nach Art des neuen Heizkörpers teilweise mit hohen Kosten verbunden. Auf lange Sicht sparst du jedoch an Verbrauchskosten und weiteren Wartungs- oder Reparaturkosten. Zudem gibt es Förderungen von Bund und Ländern für nachhaltige Heizsysteme. Dazu erfährst du unten mehr.
Je älter die Heizung, beziehungsweise je schlechter ihr Zustand, desto empfehlenswerter ist es, den Heizkörper auszutauschen. Du kannst den Zustand deines Heizkörpers anhand dieser Punkte überprüfen:
- Schaue, ob der Heizkörper älter als 15 Jahre ist. Solche Heizkörper sind nicht mehr auf dem neuesten Stand der Heiztechnik und daher möglicherweise ineffizient.
- Ist eine Öl– oder Gasheizung installiert? Dann kann ein Wechsel zu nachhaltigeren Heizungssystemen sinnvoll sein. Er macht dich unabhängig von fossilen Brennstoffen.
- Überprüfe, ob der Heizungsraum wärmer als 22 Grad Celsius ist. Läuft die Heizung optimal, sollte seine Temperatur normalerweise zwischen 21 und 22 Grad Celsius liegen.
- Überprüfe, ob deine jährlichen Heizkosten gestiegen sind.
Tipp: Informationen zu diesen Fragen findest du oft auf der Abrechnung von Gas- oder Brennstofflieferungen, auf dem Typenschild des Heizkessels oder auf dem Schornsteinfegerprotokoll.
Wenn du merkst, dass einige der Punkte zutreffen, solltest du darüber nachdenken, deinen Heizkörper auszutauschen.
Schritt 2: Wähle ein nachhaltiges Heizungssystem
Wenn du deinen Heizkörper austauschen möchtest, achte darauf, dass er zu deinen Bedürfnissen passt und du wenn nötig ein nachhaltigeres Heizungssystem wählst. Das neue Gebäudeenergiegesetz macht hierzu ab 2024 klare Vorgaben. Zudem wird das Heizen mit fossilen Brennstoffen aufgrund des CO2-Preises jedes Jahr teurer. Auf lange Sicht lohnt es sich deshalb nicht.
Bei der Wahl eines neuen und nachhaltigeren Heizkörpers helfen folgende Fragen:
- Welche Heizungsart beheizt dein Haus und welche Vorlauftemperaturen erreicht diese?
- Kann der Heizkörper mit erneuerbaren Energien – wie Sonnenenergie aus der eigenen Photovoltaikanlage oder mit einer Wärmepumpe – betrieben werden?
- Willst du auf eine Wärmepumpe umsteigen? Dann ist es wichtig, dass neue Heizkörper möglichst großflächig dimensioniert sind.
- Wie funktioniert die Versorgung mit Warmwasser? Über einen Durchlauferhitzer oder über eine zentrale Heizung? Hier ist der Durchlauferhitzer oft die nachhaltigere Wahl, da sich das Wasser erst erwärmt, sobald der Wasserhahn aufgedreht wird. Dadurch ist ein Durchlauferhitzer meist energiesparender als eine zentrale Heizung, in der das warme Wasser in einem Warmwasserspeicher gespeichert wird.
- Wie ist das Heizsystem insgesamt aufgebaut? Durch energetische Sanierungsmaßnahmen wie der Wärmedämmung des Hauses kannst du beispielsweise mit geringeren Heizkosten rechnen.
- Lohnt es sich eventuell, statt neuer Heizkörper Fußbodenheizungen einzubauen? Diese sind oft effizienter und brauchen niedrigere Vorlauftemperaturen, wie sie etwa eine Wärmepumpe erzeugen.
Tipp: Stelle deinen Haushalt auf erneuerbare Energien um. Das macht unabhängig von fossilen Brennstoffen und schützt zugleich die Umwelt. Die Kosten für nachhaltigere Wärmepumpen, Holzpelletheizung oder solarthermische Anlagen sind zwar meist höher, auf lange Sicht können sie sich jedoch durch Förderprogramme und zinsgünstige Darlehen rechnen.
Die Kosten für den Umstieg auf eine nachhaltigere Heizmethode sind von der Art und der Größe des Heizkörpers abhängig. Diese können im Preis zwischen 50 und 2.500 Euro schwanken. Die Montage deiner Heizkörper durch einen Fachbetrieb sollte pro Heizkörper etwa 50 bis 150 Euro kosten. Informiere dich für genauere Preise bei einem seriösen Fachbetrieb.
Schritt 3: Lasse dich von Fachbetrieben beraten
Wir raten davon ab, einen Heizkörper selbst auszutauschen. Wende dich mit diesem Anliegen lieber an einen Fachbetrieb deiner Wahl. Diese Punkte solltest du mit den Heizungsinstallateur:innen klären:
- Ist eine Modernisierung bei meinem Heizkörper schon notwendig?
- Welche Heizkörper passen am besten zu meiner (geplanten) Heizungsanlage?
- Wie lange muss ich bis zur Installation der neuen Heizkörper warten?
- Wer entsorgt die alten Heizkörper oder Heizungsanlage? Am praktischsten ist es, wenn der Betrieb diese gleich mitnehmen kann.
Tipp: Sollte der Betrieb deiner Wahl dir diese Fragen nicht beantworten können, hat er möglicherweise wenig Erfahrung damit, Heizkörper auszutauschen. Informiere dich im Zweifel auch noch bei anderen Betrieben.
Schritt 4: Nimm Förderungen in Anspruch, wenn du deinen Heizkörper austauschst
Die Kosten, die beim Austauschen eines Heizkörpers anfallen, kannst du in vielen Fällen durch verschiedene Förderungen senken. Eine Möglichkeit bietet das Bundesamt für Wirtschaft und Ausfuhrkontrolle (BAFA). Seine Bundesförderung für effiziente Gebäude (BEG) fördert die Anschaffung und Installation von nachhaltigen Heizkörpern mit bis zu 45 Prozent.
Die Förderung kannst du auf unterschiedliche Weise beantragen. Sie steht wahlweise als direkter und einmaliger Investitionszuschuss des BAFA für Immobilienbesitzer:innen oder als zinsverbilligter Förderkredit mit Tilgungszuschuss der Kreditanstalt für Wiederaufbau (KfW) zur Verfügung. Ein Tilgungszuschuss ist ein Geldzuschuss, der die Tilgungssumme eines Kredits reduziert. Tilgung ist der anteilige Betrag der Geldsumme, die du in monatlichen Raten zurückzahlst, um dein Darlehen abzubezahlen. Du musst also insgesamt monatlich weniger Geld bezahlen, wenn du dein Haus energieeffizienter umbauen oder sanieren möchtest. So sparst du zusätzlich an Kosten.
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Überarbeitet von Lena Kirchner
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