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Henna-Tattoo selber machen: Darauf musst du achten

Tattoo
Foto: CC0/Pixabay/anisenior

Ein Henna-Tattoo selber machen ist im Trend. Du verzierst mit filigranen Mustern die Haut. Wir zeigen dir, wie du genau vorgehen musst und welche Farben unbedenklich sind.

Ein Henna-Tattoo selber machen

Ein traditionelles Henna-Tattoo, das du auch selbst machen kannst.
Ein traditionelles Henna-Tattoo, das du auch selbst machen kannst.
(Foto: CC0/pixabay/SandeepHanda)

Ein selbst gemachtes Henna-Tattoo auf der Haut ist immer ein Hingucker. Du kannst zum Beispiel mit Blütengirlanden Hände, Füße oder die Schulter verzieren. Die temporären Tattoos zieren etwa drei bis vier Wochen deine Haut, danach beginnen sie zu verblassen. Das Henna dringt nicht in die Haut ein, sondern färbt die obersten verhornten Hautzellen. Durch die natürliche Hauterneuerung schuppen sich diese Hautschichten allmählich ab und das Henna-Tattoo verblasst

Die Henna-Malereien haben ihren Ursprung in Indien, Nordafrika und den arabischen Ländern. Oft haben sie rituelle Bedeutungen: Dem Henna wird eine reinigende Wirkung zugeschrieben, der auch vor dem bösen Blick schützen soll. Hände und Füße werden daher mit Henna bemalt, wenn besonderer Schutz nötig ist – zum Beispiel, wenn die Braut ihre Familie verlässt.

Was ist Henna?

Henna-Pulver wird aus den zerriebenen getrockneten Blättern des Henna-Strauches (Lawsonia inermis) gewonnen. Echtes Henna-Pulver ist daher grünbraun und dunkelt erst auf der Haut zu dem typischen rotbraunen bis mahagoni-farbenen Ton nach.

Vorsicht vor fertigen schwarzen Henna-Pasten: Die Verwendung kann gesundheitliche Beschwerden mit sich bringen.

Ein Henna-Tattoo selber machen nach traditionellen Mustern

Bevor du mit deinem Henna-Tattoo loslegst, überlege dir, welches Muster du malen möchtest. Vielleicht skizzierst du deine Vorstellungen erst auf Papier und übst die Strichfolge. Auf der Haut kannst du das Tattoo nur sehr schwer korrigieren. Kleine Patzer lassen sich mit der Watte ausgleichen, aber bei „Vermalern“ wird es schwierig.

  • Ideenvorlagen und Anregungen gibt es im Internet, etwa auf Pinterest. Unter dem Suchbegriff Mehndi (Hindi für Henna-Paste ) findest du traditionelle Muster aus der indischen Symbolik mit filigranen Ornamenten und Blütenranken.
  • Nordafrikanische Muster sind eher geometrisch und stammen aus der Tradition der Berberstämme.

Als Einstieg für dein erstes selbst gemachtes Henna-Tattoo sind fertige Schablonen ideal. Die selbstklebenden Schablonen haften gut an der Haut und du brauchst die Henna-Paste nur noch auftragen.

Ein Henna-Tattoo selber machen, diese Zutaten brauchst du

Du brauchst nicht viele Zutaten für ein selbst gemachtes henna-Tattoo.
Du brauchst nicht viele Zutaten für ein selbst gemachtes henna-Tattoo.
(Foto: Martina Naumann/Utopia)

Ein Henna-Tattoo selber machen – dafür benötigst du:

  • reines Henna-Pulver für die Haut (z.B. von **Amazon).Henna für die Haare ist dagegen oft zu grob gemahlen für die feinen Muster.
  • heißes Wasser (nicht kochend!) oder Schwarztee: Der Tee verstärkt die Farbe und durch die Gerbsäure nimmt die Haut die Farbe besser auf.
  • eine kleine Schüssel und einen Löffel zum Anrühren der Paste
  • eine Henna-Tube zum Auftragen und Malen: Die Tuben bestehen in der Regel aus Aluminiumfolie. Wenn du Aluminium vermeiden möchtest, eignet sich auch ein Zahnstocher. 
  • Wenn du auf Nummer sicher gehen möchtest und die Muster nicht frei zeichnen willst, kannst du dir eine Tattoo-Schablone zulegen (z.B. von**etsy, **Amazon)
  • Wattestäbchen für Korrekturen
  • Hautöl zur abschließenden Hautpflege: Mandelöl (z.B. von **Avocadostore oder **Memolife) oder Jojobaöl.

Ein Henna-Tattoo selber machen nimmt etwas Zeit in Anspruch, die Paste sollte mindestens zwei Stunden einwirken. Je länger du die Paste auf der Haut lässt, desto klarer und dunkler wird das Tattoo.

Achtung: Henna ist ein Naturprodukt und kann Hautreizungen hervorrufen. Teste vorher, ob du das Henna verträgst. Rühre dazu etwas Henna-Pulver an und tupfe es zum Beispiel in der Armbeuge.

Ein Henna-Tatort selber machen: So gelingt es

Ein Henna Tattoo mit Schablone selber machen.
Ein Henna Tattoo mit Schablone selber machen.
(Foto: Martina Naumann/Utopia)

Du hast die Vorlage entworfen und gehst jetzt ans Werk, dein Henna-Tattoo selber zu machen.

  1. Reinige die Hautpartien, die du bemalen möchtest, sodass keine Rückstände von Hautcreme oder Bodylotion auf der Haut sind.
  2. Rühre das Henna-Pulver mit heißem Wasser oder schwarzem Tee an. Für ein einfaches Hand-Tattoo brauchst du etwa 15 bis 20 Milliliter, bei größeren Malereien benötigst du entsprechend mehr von den Zutaten.
  3. Um die ideale Konsistenz zu erreichen, musst du etwas mit den beiden „Zutaten“ experimentieren. Die richtige Konsistenz ist erreicht, wenn die Paste gerade nicht vom Löffel tropft, aber auch nicht mehr krümelig und klebrig ist. Achtung: Das Henna quillt mit der Zeit etwas auf. Es schadet daher nicht, wenn du es etwas flüssiger anrührst. Aber Vorsicht: Ist die Paste zu flüssig, verläuft das Muster. Merkst du während des Malens, dass die Paste nicht mehr flüssig genug ist, kannst du sie jederzeit mit mehr Wasser oder Tee verdünnen.
  4. Gib nun die Paste in die Tube und trage dein Muster auf die Haut auf. Alternativ kannst du einen Zahnstocher verwenden, den du in die Henna-Paste tauchst. Wichtig ist es, die Paste dick aufzutragen.
  5. Wenn du frei Hand malst, fange am besten mit einer langen Linie an und setzte dann horizontale Abschnitte zur Gliederung. Erst danach kommen die kleinen Verzierungen dazu.
  6. Jetzt kommt die Einwirkzeit: Das Henna sollte mindestens zwei Stunden auf der Haut bleiben. Fertig ist das Tattoo, wenn die Paste trocken ist und abbröckelt.
  7. Danach kannst du dann die Reste sanft abwaschen und das Tattoo mit dem Körperöl einreiben.
  8. Das Henna-Tattoo sieht jetzt noch blass aus, erst nach ein paar Stunden wird es seine endgültige Tönung erhalten.

Henna-Tattoo selber machen mit fertigen Henna-Mischungen, lieber nicht!

Ein Henna-Tattoo selber machen mit fertiger schwarzer Henna-Paste kann zu Allergien führen.
Ein Henna-Tattoo selber machen mit fertiger schwarzer Henna-Paste kann zu Allergien führen.
(Foto: CC0/Pixabay/nastogadka)

Der Handel bietet, vor allem für Henna-Tattoos zum Selbermachen, schon gebrauchsfertige Mischungen aus schwarzem Henna an. Bei diesen Pasten solltest du die Inhaltsstoffe auf der Packung genau prüfen. Dies gilt vor allem, wenn du dir Henna als Mitbringsel aus deinem Urlaubsland außerhalb der EU mitnehmen möchtest oder dort ein Henna-Tattoo malen lässt. Laut der EU-Kosmetikverordnung ist die Verwendung von PPD reglementiert. Diesen Henna-Pasten können nämlich Chemikalien beigemischt sein, um die Farbe zu intensivieren und die Einwirkungszeit zu verkürzen. Das Bundesinstitut für Risikobewertung (BfR) sieht in dem Farbstoff Para-Phenylendiamin oder kurz PPD ein Gesundheitsrisiko.

  • Der Farbstoff bewirkt eine äußerst aggressive chemische Reaktion. In Farben und auch Haarfärbemitteln ist PPD in geringer Dosierung erlaubt. Es müssen allerdings sogenannte Kuppler-Stoffe beigemengt sein, um die aggressive Wirkung des PPD zu neutralisieren.
  • In fertigen Henna-Pasten wurde PPD ohne oder mit zu wenig Kuppler-Stoffen gefunden. Das so gemischte Henna kann leicht allergische Reaktionen auslösen. Die Haut wird rot, juckt und schwillt an oder es bilden sich Blasen unter der Haut. 
  • PPD steht in Verdacht, ein sogenannter gentoxischer Stoff zu sein, der das Erbgut schädigen kann.
  • Hat dein Körper erst einmal allergisch auf PPD reagiert, besteht die Gefahr, dass du weiterhin sehr sensibel auf die geringsten POL-Konzentrationen in anderen Produkten reagierst. PPD wird beispielsweise auch zum Färben von schwarzen Textilien verwendet oder kann in Kunststoff enthalten sein.

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