Eine Höhenangst zu überwinden kann sehr schwierig sein. Leidest du unter Akrophobie und willst etwas dagegen tun? Wir geben dir Tipps, mit denen du die Angst angehen kannst.
Höhenangst, auch Akrophobie, ist eine der häufigsten Ängste. Sie betrifft laut Deutschlandfunk 28 Prozent der Menschen, Frauen dabei häufiger als Männer.
Bei einer Höhenangst haben Betroffene konkret Angst davor, in der Höhe die Kontrolle über den eigenen Körper oder das Gleichgewicht zu verlieren und infolgedessen herunterzustürzen. Die Symptome können von weichen Knien bis hin zu Herzrasen, Schwindel, Atemnot oder einer Schockstarre reichen.
Grund für eine Höhenangst können zum Beispiel traumatische Erfahrungen sein, auch solche, die unterbewusst abgespeichert sind – wie etwa ein Sturz in der Kindheit, an den sich die Betroffenen nicht mehr erinnern. Auch Kinder, deren Eltern ihnen beispielsweise beim Spielen durch eine panische Reaktion vermitteln, dass Höhen gefährlich sind, können laut AOK später eine Höhenangst entwickeln.
Die Angst tritt nicht nur bei extremen Höhen, sondern auch bei alltäglichen Höhen auf. Auch wenn den meisten Akrophobiker:innen bewusst ist, dass ihre Ängste oft unbegründet sind, können sie deren Aufkommen nicht verhindern. Bei leichterer Ausprägung können Betroffene aber selbst etwas tun. Mit unseren drei Tipps kann es dir leichter fallen, deine Höhenangst zu überwinden.
Tipp 1: In der akuten Angstsituation ruhig bleiben
Bei akuter Höhenangst ist es laut SWR am besten, den Blick von der Gefahr abzuwenden und tief durchzuatmen. Versuche, deine Muskulatur zu entspannen, um nicht in eine Schockstarre zu verfallen. Es kann auch helfen, in Gedanken deine Schritte zu zählen oder dir vor jedem Schritt zu sagen, welches Bein du als nächstes nach vorne setzen wirst. So lenkst du dich von der Gefahr ab und konzentrierst dich auf deinen eigenen Körper.
Tipps 2: Angst eingestehen und ergründen
Es ist nicht schlimm, Angst vor etwas zu haben. Um etwas gegen deine Höhenangst tun zu können, solltest du sie dir aber eingestehen und dir ihrer bewusst sein. Dann kannst du beginnen, die Höhenangst aufzuarbeiten, indem du dich mit ihr befasst und zum Beispiel darüber nachdenkst, wie lange du schon an ihr leidest, woher sie kommen könnte und wie du sie angehen willst. Auch kann es laut der AOK helfen, deine eigene Angst zu hinterfragen und darüber nachzudenken, wie realistisch die gefährlichen Szenarien tatsächlich sind, die du dir in deiner Vorstellung ausmalst.
Tipp 3: Üben!
Um deine Angst zu überwinden, kannst du laut SWR versuchen, dich der Situation immer wieder auszusetzen – beispielsweise, indem du auf Aussichtstürme steigst oder in den Kletterpark gehst. Je öfter du die Höhenangst konfrontierst, desto leichter wird es dir bei jedem Mal fallen.
Dabei ist es jedoch wichtig, es langsam angehen zu lassen und dich Stück für Stück heranzutasten, um dich nicht zu überfordern. Nimm dir so viel Zeit, wie du brauchst, mach Pausen und achte auf eine ruhige Atmung. Harre so lange in der Situation aus, bis die Angst weniger wird. Frage am besten auch eine Vertrauensperson, ob sie dich begleiten und dir Mut zusprechen kann – denn laut AOK hilft Unterstützung und positive Ansprache bei Höhenangst.
Therapie von Höhenangst
Wenn die Angst dich in deinem alltäglichen Leben sehr stark einschränkt und Höhensituationen starke Panikreaktionen in dir auslösen, solltest du nicht selbst versuchen, die Höhenangst zu überwinden. Stattdessen ist es dann ratsam, psychologische Hilfe aufzusuchen.
Eine akute Höhenangst lässt sich laut Deutschlandfunk mit einer Verhaltenstherapie behandeln. In der Psychotherapie wird zum Beispiel auch Virtual-Reality-Technologie verwendet, um Akrophobie zu behandeln. Hierbei werden mit VR-Brillen Höhen simuliert, sodass Betroffene sich im virtuellen Raum daran gewöhnen und die Höhe immer weiter steigern können, ohne die Situation im echten Leben erfahren zu müssen.
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