Hornissen stehen unter Naturschutz, daher darfst du sie nur mit Genehmigung umsiedeln. Ein leeres Hornissennest kannst du jedoch selbst entfernen. Hier erfährst du mehr dazu.
Die Vespa Crabro, besser bekannt als Hornisse, zählt zu den Echten Wespen. Sie sind gegenüber Menschen nicht aggressiv und sogar nützlich in Gärten und für die Natur, da sie andere Schädlinge wie kleine Insekten und Spinnentiere fressen. Sie dürfen aufgrund des Artenschutzes nicht getötet werden. Hornissen brummen laut, was sie gefährlich erscheinen lässt. Doch sie sind friedlicher als Wespen und setzen sich auch nicht auf Lebensmittel. Hornissen greifen nur an, wenn sie sich oder in ihrer Umgebung bedroht fühlen. Die Tiere folgen ihrem Instinkt und ihrer wichtigsten Aufgabe, der Erhaltung ihrer Art. Wenn du dich nicht hektisch, sondern ruhig in ihrer Nähe verhältst, fliegen sie einfach an dir vorbei. Generell meiden die gelb-schwarzen Insekten Menschen. Dennoch möchten viele ein Hornissennest entfernen, sobald sie es in der eigenen Umgebung entdecken.
Möglichkeiten, ein Hornissennest zu entfernen
Da Hornissen immer weniger Raum zum Nestbau in der Natur finden, suchen sie an Gartendächern, -schuppen oder Dachböden Unterschlupf. Als Baumaterial verwenden Hornissen Totholz. Wenn du ein Nest an einer ungünstigen Stelle wie Eingangstür oder Fenster entdeckst oder du Allergiker bist und es umsiedeln lassen möchtest, kannst du folgendermaßen vorgehen, um das Hornissennest zu entfernen:
- Informiere die Untere Naturschutzbehörde bei der Stadtverwaltung oder im Landratsamt – sie veranlassen alles Weitere. Sie sind die erste Anlaufstelle für Umsiedlungen von geschützten Insektenarten. Da es in Deutschland keine einheitlichen Regelungen gibt, muss sich jeder vor Ort bei seiner Behörde erkundigen.
- Ab Anfang November ist es möglich, das Nest selbst zu entfernen. Die Völker sind dann ausgestorben. Sie leben nur einen Sommer lang und die Hornissenkönigin hat sich in den Winterschlaf zurück gezogen. Hornissen beziehen Jahr für Jahr ein neues Nest an einer anderen Stelle.
- Entferne ein Hornissennest nie selbst, solange das Volk darin noch nicht ausgestorben ist. Abgesehen davon, dass es strafbar ist, kannst du dir dabei etliche Hornissenstiche zuziehen. Bei verschiedenen Umweltschutzverbänden wie dem BUND oder NABU findest du weiterführende Informationen zu Hornissen.
Wer bezahlt die Umsiedlung von Hornissen?
Wohnst du zur Miete, dann trägt dein/e Vermieter*in die Kosten für die Umsiedlung. Du musst ihn/sie allerdings darüber informieren, bevor du dich an die Naturschutzbehörde wendest. Gehört die Wohnung bzw. das Haus dir, musst du die Kosten selbst übernehmen.
Findest du im Kleingarten ein Nest am Gartenhaus, bezahlt das der Kleingartenbesitzer. Dies sollte beim jeweiligen Kleingartenverein erfragt werden.
So gehst du richtig mit Hornissen um
Weil du ein Hornissennest nicht immer gleich entfernen kannst, solltest du einige Tipps im Umgang mit Hornissen befolgen. Denn oft lässt es sich mit den Insekten auch friedvoll zusammenleben, bis du das Nest dann im Herbst einfach beseitigen kannst.
- Halte einen Abstand von ungefähr drei bis vier Metern zum Nest ein.
- Hornissen jagen auch nachts. Lichtquellen verwirren sie, da sie davon angezogen werden. Eine verirrte Hornisse kannst du sanft mit einem Becher und einem darunter geschobenen Blatt Papier wieder nach draußen befördern. Vermeide es aber, nachts Lichtquellen zu verwenden.
- Fasse das Nest nicht an, solange sich noch ein Volk darin befindet.
- Wasser, Rauch, hektische Bewegungen und Motoren haben in der Nähe des Hornissennests nichts zu suchen.
- Halte die Flugbahn zum Nest und den Landeplatz der Hornissen frei. Kleinkinder sollten nicht in die Nähe des Nests gelangen.
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