Hundeführerschein: Wofür ist er gut? Von Sarah Brockhaus Kategorien: Haushalt & Wohnen Stand: 20. Januar 2020, 11:16 Uhr Foto: CC0 / Pixabay / jarmoluk Den Hundeführerschein erhältst du durch eine Prüfung, in der du theoretisches Wissen und praktisches Können im Umgang mit deinem Tier unter Beweis stellen musst. Hund und Halter lernen dabei gleichermaßen dazu. Was ist der Hundeführerschein? Verschiedene Berufsverbände und Vereine bieten mittlerweile den sogenannten Hundeführerschein an. Es handelt sich dabei um eine Prüfung, durch die der Hund seine Sozialverträglichkeit und seinen guten Gehorsam und der Halter seinen souveränen, kundigen Umgang mit seinem Tier beweist. Die Hundeführerscheine verschiedener Verbände sind behördlich anerkannt und dienen als offizielle Nachweise. In der Regel gehört zum Hundeführerschein auch ein Vorbereitungskurs. Darin erwirbt der Halter ein umfassendes Wissen rund um seinen Hund und trainiert mit dem Hund zusammen Gehorsam und grundsätzliche Verhaltensregeln. Was gehört zur Prüfung für den Hundeführerschein? Zum Hundeführerschein gehört in der Regel eine Multiple-Choice-Prüfung. (Foto: CC0 / Pixabay / F1Digitals) Zum Hundeführerschein gehört mindestens eine praktische Prüfung, in der Regel aber auch eine theoretische. Im theoretischen Sachkundenachweis stellt der Hundehalter sein Wissen unter Beweis. Dazu können zum Beispiel Fragen zu folgenden Bereichen gestellt werden: Sozialverhalten des Hundes Kommunikation und Kommunikationssignale des Tieres Wesen des Hundes Lernverhalten und Erziehung des Hundes Grundsätzliches zur Haltung wie Ernährung, Gesundheit und Pflege Kenntnisse zur Rasse Rechtliche Grundlagen In der praktischen Prüfung stellen sich Hund und Halter gemeinsam dem Prüfer: Sie weisen nach, dass der Hund einen Grundgehorsam erlernt hat – mit und ohne Leine. Sie demonstrieren, dass sie Alltagssituationen souverän meistern, auch bei Ablenkungen wie etwa Spaziergängern oder Ball spielenden Kindern. Der Prüfer nimmt das Verhalten des Hundes gegenüber seinen Artgenossen und anderen Menschen in Augenschein. Er führt eine grundsätzliche Prüfung der Sozialverträglichkeit des Hundes durch. Der Halter muss außerdem ein angemessenes, rücksichtsvolles Verhalten in der Öffentlichkeit unter Beweis stellen. Wer sollte den Hundeführerschein machen? Der Hundeführerschein ist eine anerkannte Ausbildung und Prüfung, um Hund und Halter für alle normalen Alltagssituationen fit zu machen. Besonders für unerfahrene Hundehalter bietet der Hundeführerschein ein umfassendes Grundlagenwissen und Training für das tägliche Zusammenleben mit den Vierbeinern. Der Vorteil eines Hundeführerscheins ist, dass die entsprechenden Bundesverbände meist einheitliche Standards vorgeben und der Hundeführerschein behördlich anerkannt ist. Auch wer viel mit seinem Hund in der Öffentlichkeit unterwegs ist oder mit Menschen, insbesondere Kindern, arbeitet, kann mithilfe des Hundeführerscheins nachweisen, dass sein Hund sozialverträglich ist. Darüber hinaus bietet einzelne Gemeinden Steuerbegünstigungen für die Hundesteuer. Teilweise fallen auch geringere Beiträge für die Hundehaftpflicht-Versicherung an. In einigen Regionen kann ein Hundeführerschein sogar verpflichtend sein: Das Niedersächsische Gesetz zur Haltung von Hunden schreibt vor, dass Hundehalter ihr theoretisches Wissen und den praktischen Umgang mit dem Hund auf Verlangen nachweisen können. Diesen Nachweis bietet der Hundeführerschein in Niedersachsen. Dafür müssen Hundehalter den theoretischen Sachkundenachweis erbringen, bevor sie sich einen Hund anschaffen dürfen. Die praktische Prüfung erfolgt dann innerhalb des ersten Jahres nach der Aufnahme des Hundes. Der Hundeführerschein ist in NRW für große Hunde Pflicht. Gemeint sind damit Hunde mit einer Widerristhöhe über 40 Zentimeter oder einem Gewicht von mehr als 20 Kilogramm. Darüber hinaus dient der Hundeführerschein auch in Berlin und Hamburg als Nachweis dafür, dass ein Hund von der Leinenpflicht befreit ist. Auch in anderen Städten ist das möglich. Wo kannst du den Hundeführerschein machen? Verschiedene Bundesverbände garantieren eine gute Ausbildung für Mensch und Hund. (Foto: CC0 / Pixabay / congerdesign) „Den“ Hundeführerschein gibt es nicht: Verschiedene Bundesverbände haben ihre eigenen anerkannten Hundeführerscheine, die sich aber im abgefragten Wissen sehr ähneln. Diese Bundesverbände vergeben dann die Rechte an ihre Mitglieder, die Prüfung für den Hundeführerschein durchzuführen. Für dich können diese Bundesverbände mit anerkannten Hundeführerscheinen eine Orientierung sein, welche Hundeschulen in deiner Nähe den Hundeführerschein anbieten. Unter anderem folgende Bundesverbände bieten einen anerkannten Hundeführerschein an: Bundesverband zertifizierter Hundetrainer (BVZ) Bundesverband der Hundeerzieher/innen und Verhaltenstrainer/innen (BHV) Verband für das deutsche Hundewesen (VDH) Bayrische Landestierärztekammer (vor allem in Bayern, aber auch in Schleswig-Holstein und Rheinland-Pfalz) Interessensgemeinschaft unabhängiger Hundeschulen (IG) Internationaler Berufsverband der Hundetrainer und Hundeunternehmer (IBH) Hundeschulen AG (HSAG) Achtung: Nicht alle Hundeführerscheine sind in allen Bundesländern gleichermaßen anerkannt. Im Einzelfall solltest du dich vorher noch einmal bei deiner Gemeinde erkundigen, welche Hundeführerscheine sie als Nachweise akzeptiert und welche nicht. 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