Hundspetersilie mag unscheinbar wirken, doch enthält die Pflanze höchst giftige Substanzen. Wie du eine Verwechslung vermeidest und wie du dich im Fall einer Vergiftung verhältst, liest du hier.
Die Hundspetersilie (Aethusa cynapium) zählt zu den Doldengewächsen und ist in weiten Teilen Europas und Westasiens verbreitet.
Durch die unscheinbaren weißen Doldenblüten ist sie leicht mit essbaren Pflanzen zu verwechseln. Das ist fatal – denn die Hundpetersilie ist giftig. In diesem Artikel erfährst du, wie du Hundspetersilie erkennst und wie du eine Verwechslung vermeidest. Außerdem erklären wir, was du tun solltest, wenn du oder jemand in deinem Umfeld die Pflanze fälschlicherweise zu sich genommen hat.
Hundspetersilie erkennen
Die zweijährige Pflanze ist in Deutschland weit verbreitet. Häufig wächst sie auf Wiesen und Weiden, aber auch in vielen Gärten kannst du die Hundspetersilie finden.
Während die krautige Pflanze im ersten Jahr nur die grünen Teile ausbildet, beginnt sie im zweiten Jahr zu blühen. Sie erreicht eine Höhe von 60 bis 100 Zentimetern. Auch wenn die Hundpetersilie auf den ersten Blick unscheinbar wirkt und du sie leicht mit anderen Pflanzen verwechseln kannst, gibt es doch einige Merkmale, anhand derer du die Pflanze identifizieren kannst.
Blätter:
- Die dunkelgrünen Blätter sind wechselständig angeordnet. Sie sind länglich und dreieckig geformt, während sie gleichzeitig gefiedert sind und an glatte Petersilie erinnern.
Stängel:
- Die Stängel sind grundsätzlich rund, weisen aber leichte Kanten auf.
- Außerdem finden sich dezente bläuliche Reifen entlang der Stängel.
- Manchmal sind auch rötliche Flecken entlang der Stängel sichtbar.
Blüten:
- Die Hundpetersilie bildet im zweiten Jahr von Juni bis September, in warmen Jahren bis Oktober, ihre Blüten aus.
- Diese sind doppeldoldig angeordnet. Das bedeutet, dass sich mehrere Dolden nebeneinander zu einer großen doldenförmigen Blüte ausbilden.
- Die einzelnen Blüten haben dabei nur eine Größe von etwa zwei Millimetern.
- Besonders charakteristisch sind die auffälligen Hüllblättchen um die Blüten, die nach unten weisen.
- Nach der Blüte bilden sich Früchte aus. Diese befinden sich in vier Millimeter großen, gelblich-braun gerippten Kapseln.
Verwechslunsgefahr bei der Hundspetersilie
Besonders häufig wird die Hundpetersilie mit der glatten Petersilie verwechselt. Wenn du auf folgende Merkmale achtest, vermeidest du eine Verwechslung:
- Ein Hauptunterscheidungsmerkmal ist der Geruch. Während Petersilie frisch und appetitlich riecht, erinnert der Geruch von Hundspetersilie entfernt an Knoblauch und wirkt eher unangenehm.
- Die Unterseite der Hundpetersilie glänzt deutlich sichtbar, während sich bei den Blättern von herkömmlicher Gartenpetersilie Ober- und Unterseite kaum unterscheiden.
- Des Weiteren ist die Hundpetersilie deutlich größer als die bekömmliche Petersilie.
Eine weitere Wildpflanze, mit der du die Hundspetersilie leicht verwechseln kannst, ist die wilde Möhre. Doch auch in diesem Fall gibt es wichtige Unterschiede:
- Das wichtigste Erkennungsmerkmal der wilden Möhre findest du in der Mitte der weißen Dolden. Dort befindet sich ein dunkler Punkt. Damit imitiert die Pflanze ein Insekt und lockt so weitere Insekten zur Bestäubung an. Dieser dunkle Fleck findet sich nur auf der wilden Möhre.
Weitere Tipps:
- Kaue vorsichtig auf einem Blatt und spucke es anschließend wieder aus. Ist der Geschmack scharf und brennend, handelt es sich um die giftige Hundspetersilie.
Wie giftig ist die Hundspetersilie?
Die Hundspetersilie enthält giftige Polyine, vor allem das sogenannte Aethusin. Dieser Stoff kann schon bei relativ geringen Mengen zu Vergiftungssymptomen führen. Dazu zählen unter anderem:
- Übelkeit
- Erbrechen
- erhöhter Speichelfluss
- Brennen im Mund
- kalter Schweiß
- Sehstörungen
- stark erweiterte Pupillen
Bei größeren Mengen kann Aethusin zu Atemlähmungen bis zum Tod führen. Laut einer Studie aus dem Jahr 2017 ist das Alkaloid mit Coniin, dem Gift aus Schierling, vergleichbar.
Die Hundspetersilie ist nicht nur für uns Menschen giftig. Auch bei Tieren, zum Beispiel bei Katzen, Hunden oder Weidetieren, kann die Giftpflanze Symptome auslösen.
Obwohl die Pflanze als giftig gilt, wird sie seit dem Mittelalter auch als heimische Heilpflanze genutzt. Heute wird die Hundspetersilie außerdem in der Homöopathie angewendet.
Was tun bei einer Vergiftung durch Hundspetersilie?
Glücklicherweise ist Hundspetersilie leicht zu erkennen, daher kommt es eher selten zu Verwechslungen. Hast du oder jemand in deiner Umgebung dennoch irrtümlich Teile der giftigen Pflanze zu sich genommen, treten nach etwa einer Stunde erste Symptome auf. Dazu gehören Übelkeit und erhöhter Speichelfluss. In diesem Fall solltest du dich an folgende Hinweise halten:
- Bewahre Ruhe und beruhige die betroffene Person.
- Verständige eine Vergiftungszentrale in deiner Umgebung. Bei starken Symptomen solltest du dich an einen Arzt oder gar Notarzt wenden. Das gilt vor allem, wenn Kinder betroffen sind.
- Bleibe bei der betroffenen Person, bis Hilfe vor Ort ist. Überprüfe in dieser Zeit regelmäßig den Herzschlag und die Atmung.
- Bei leichten Fällen einer Vergiftung können Kohletabletten die Symptome lindern.
Weiterlesen auf Utopia.de:
- Giftige Pflanzen für Katzen und Hunde: Diese solltest du meiden
- Brokkoli und Walnuss: Diese 11 Mittel entgiften die Leber ganz natürlich
- Mariendistelöl: Wirkung und Verwendung
War dieser Artikel interessant?