Ist der Hexenröhrling essbar? Das musst du wissen

Hexenröhrling essbar
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Ausreichend erhitzt, ist der Hexenröhrling essbar. Aber Achtung: Es gibt verschiedene Arten und Verwechslungsgefahr mit giftigen Exemplaren. Hier findest du eine Übersicht zum Flockenstieligen Hexenröhrling.

Wenn du dich für Speisepilze interessierst, dann hast du dich vielleicht schon einmal gefragt, ob der Hexenröhrling essbar ist. Diese Frage lässt sich nicht einfach mit Ja oder Nein beantworten, da Hexenröhrling nicht gleich Hexenröhrling ist. 

Hexenröhrlinge gehören zur Familie der Dickröhrlingsverwandten (Boletaceae). Hexenröhrlinge zeichnen sich unter anderem dadurch aus, dass sich ihr Fruchtfleisch blau verfärbt, wenn man sie anschneidet. Da früher im Volksglaube Hexerei vermutet wurde, haben die Pilze so ihren Namen erhalten.

Hinweis: Der Name Hexenröhrling wird dabei umgangssprachlich für verschiedene Arten verwendet. In diesem Artikel beziehen wir uns auf den Flockenstieligen Hexenröhrling (Neoboletus erythropus).

Ist der Hexenröhrling essbar?

Wenn richtig gekocht, dann ist der Flockenstielige Hexenrörhling essbar.
Wenn richtig gekocht, dann ist der Flockenstielige Hexenrörhling essbar. (Foto: CC0 / Pixabay / byrev)

Die kurze Antwort lautet: Ja, der Flockenstielige Hexenröhrling ist essbar.

Aber: Du solltest ihn vor dem Verzehr ausreichend erhitzen, um Unverträglichkeiten und Magenbeschwerden vorzubeugen. Zudem ist es ratsam, zunächst nur eine kleine Menge zu verzehren, um die eigene Verträglichkeit zu testen. 

Der BUND Landau erklärt dazu als grundlegende Regel: „Alle blauverfärbenden Röhrlinge ohne Netzzeichnung am Stiel sind essbar.“ Vorsicht ist dennoch geboten. 

Richtig gegart schmeckt der Flockenstielige Hexenröhrling zart-mild und wird als hervorragender Speisepilz geschätzt, beispielsweise in einer Pilzpfanne

Flockenstieligen Hexenröhrling sammeln: Wo und wann?

Wie viele Pilze wächst der Flockenstielige Hexenröhrling gerne im Schatten von Bäumen auf saurem Boden. Insbesondere im Mischwald unter Eichen und Rotbuchen (im Flachland) oder unter Tannen und Fichten (im Bergland) ist dieser Röhrling zu finden. 

Er wächst ab Frühsommer bis in den Herbst hinein. Die besten Chancen, den Pilz zu finden, hast du zwischen Juli und Oktober

Flockenstieligen Hexenröhrling erkennen: Das sind die Merkmale

Der Flockenstielige Hexenröhrling ist essbar, trotz seiner abschleckenden Verfärbung.
Der Flockenstielige Hexenröhrling ist essbar, trotz seiner abschleckenden Verfärbung. (Foto: CC0 / Pixabay / WikiImages)

Dass der Flockenstielige Hexenröhrling essbar ist, bedeutet nicht, dass du einfach drauflos sammeln solltest. Es ist wichtig, die ausschlaggebenden Merkmale zu kennen, um den Pilz zweifellos identifizieren zu können.

Der BUND zählt folgende Merkmale auf: 

  • Hut: dunkelbraun, acht bis 20 Zentimeter Durchmesser, wildlederartige Oberfläche (junge Pilze eher samtig, ältere Exemplare eher schleimig)
  • Stiel: fünf bis zwölf Zentimeter lang, zwei bis vier Zentimeter dick, gelblicher Grund mit dicht beieinandersitzenden orange bis Kamin roten Schüppchen, keine Netzstruktur, kompakte feste Konsistenz 
  • Röhren: gelb gefärbt, bei Berührung sofort blau, rote Poren

Alle Teile des Pilzes verfärben sich bei Verletzung sofort dunkelblau. In der Pfanne sieht das Pilzfleisch zunächst grau-schwarz aus, wird nach einiger Zeit jedoch wieder blass gelb.

Hinweis: Wenn du dir nicht hundertprozentig sicher bist, dann solltest du den Pilz nicht essen. Hilfreich kann es sein, eine Pilz-App zu verwenden. Doch Achtung: Ein Experte warnt davor, dich nur darauf zu verlassen. 

Achtung Verwechslungsgefahr! Hinweise zum Pilzesammeln

Wenn du Pilze sammelst ist äußerste Vorsicht geboten, um giftige Exemplare zu meiden.
Wenn du Pilze sammelst ist äußerste Vorsicht geboten, um giftige Exemplare zu meiden. (Foto: CC0 / Pixabay / fjord77)

Richtig erkannt und ausreichend gegart ist der Flockenstielige Hexenröhrling essbar. Auch die meisten anderen Arten der Hexenröhrlinge sind nach ausreichendem Erhitzen genießbar, wie der BUND erläutert. 

Wichtig ist es, dass du (roh) unverträgliche oder giftige Doppelgänger kennst. Dazu gehören:

  • Schönfußröhrling: Netzstruktur am Stiel, Poren sind gelb bis grünlich 
  • Satansröhrling: Besonders unbekömmlich und kann zu starken Verdauungsbeschwerden oder Magen-Darm Problemen führen. Das Pilzfleisch ist heller bis weiß und der Stiel hat eine deutliche gelb-rote Netzzeichnung. 
  • Ochsenröhrling: Röhren sind gelblich, nicht rot und am Stiel weist er eine Netzzeichnung auf.

Besonders ähnlich sieht der Flockenstielige Hexenröhrlin dem Netzstieligen Hexenröhrling. Dieser ist roh giftig! Auch er zeichnet sich durch eine auffällige Netzzeichnung auf dem gelben Stiel aus. 

Tipp: Lies unsere Beiträge zu essbare Pilze sammeln und welche Fehler es beim Pilzesammeln zu vermeiden gilt.

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