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JOMO: The Joy of missing out

Foto: Foto: CC0, Unsplash – Nicolas Dmítrichev

JOMO: The Joy of missing out ist ein Trend bei dem es darum geht, nicht immer etwas Neues erleben zu müssen. JOMO soll helfen, vom Smartphone und dem Internet loszukommen. Erfahre hier, wie es gelingt.

JOMO – mehr Leben im Analogen

Besonders Soziale Medien und Messenger Dienst rauben Zeit.
Besonders Soziale Medien und Messenger Dienst rauben Zeit.
(Foto: CC0 / Pixabay / LoboStudioHamburg)

Es ist eine moderne Angst des Menschen, Dinge zu verpassen. Nicht dabei zu sein. Durch unsere gesteigerte Mediennutzung verstärkt sich diese Angst. Wir scrollen durch die Feeds unserer sozialen Netzwerke und beobachten das Leben und die Abenteuer der Anderen. Dort springen uns die Bilder von Urlauben, Partys und extravagantem Essen entgegen. Die Folge: Das eigene Leben erscheint im Vergleich langweilig. Es entsteht die sogenannte „fear of missing out“ – kurz FOMO

Doch verpassen wir wirklich etwas? Und müssen wir die vielen Bilder wirklich sehen? Was macht es mit uns, wenn wir stundenlang durch Instagram scrollen? Diese Fragen stellt der Trend JOMO („joy of missing out“) – also: „Freude, etwas zu verpassen“. Er plädiert dafür, abzuschalten, das Hier und Jetzt zu genießen und sich dem Internet zu entziehen. Und das nicht ohne Grund: Es gibt Studien, die aufzeigen, dass zu viel Zeit am Smartphone zu Depressionen und Ängsten führen kann und dass das Nutzen von Smartphones süchtig macht. 

Tipps für JOMO

Meditation kann helfen Ängste zu überwinden.
Meditation kann helfen Ängste zu überwinden.
(Foto: CC0 / Pixabay / leninscape)

Um Freude beim Verpassen zu empfinden und zufrieden mit der eigenen Situation zu sein, gibt es verscheidene Wege: 

  • Setzte Prioritäten. Was möchtest du wirklich tun und was tust du aufgrund von sozialem Druck oder Gewohnheit? Finde heraus, wann du eine Auszeit brauchst. 
  • Nimm dir Zeit zur Selbstreflexion. Dich selber besser zu verstehen ist der Schlüssel. Versuch Zeit alleine zu verbringen, auch ohne Smartphone, Internet und Fernseher. Denke über deine Erlebnisse nach und reflektiere deine Ängste. 
  • Die Kraft, „Nein“ zu sagen. Wenn du dir über deine Prioritäten im Klaren bist und dich selber besser verstehst, bist du auch in der Lage, einfach mal „Nein“ zu sagen. Lehn Einladungen und Angebote ruhig ab, wenn du eigentlich nicht willst. 
  • Versuche, dich auf das Hier und Jetzt zu konzentrieren. JOMO also Freude, etwas zu Verpassen – entsteht, wenn du mit dem gegenwärtigen Moment zufrieden bist. Meditation kann dir dabei helfen.  

    JOMO: Bewusster Umgang oder Digital Detox

    Das Handy einfach mal weg zu legen, fällt vielen schwer.
    Das Handy einfach mal weg zu legen, fällt vielen schwer.
    (Foto: CC0 / Pixabay / Free-Photos)

    Bei JOMO geht es auch darum, den täglichen Konsum zumindest etwas zu verringern. Ziel ist nicht unbedingt der vollkommene Entzug von den Medien, sondern ein selbstbestimmter Umgang: 

    • Stell deine Benachrichtigen aus. Push-Nachrichten vermitteln uns, dass wir sofort reagieren müssen. Gewinn die Kontrolle und entscheide selbst, wann du deine Apps checkst. 
    • Stell dein Handy auf Schwarz-Weiß. Die Farben auf dem leuchtenden Display animieren dazu, immer mehr zu wollen. Wenn du dein Handy auf Schwarz-Weiß stellst, wirst du merken, dass der Reiz beispielsweise von Instagram abnimmt.  
    • Eigene Nutzung tracken. Weißt du, wie viel Stunden du pro Tag auf deinen Bildschirm schaust, wie oft du dein Handy entsperrst und welche Apps du wie lange nutzt? Oft ist die Selbsterkenntnis erschreckend, aber der erste Schritt zur Besserung. Wenn du dein Nutzungsverhalten eine zeitlang beobachtest, hilft dir das dabei, Smartphone und Co. in Zukunft bewusster zu nutzen. Apps wie Moment, OFFTIME und Checky können dir dabei helfen – du solltest sie aber nur in der Anfangszeit der Umstellung verwenden.
    • Löse dich von Zeitfresser-Apps. Wenn du deine Nutzung analysierst, wirst du die Apps, die du am intensivsten nutzt, identifizieren. Probiere es einfach mal ohne und lösche sie. 
    • Schalte dein Handy vor dem Schlafen aus oder stelle es auf Flugmodus. Versuche deinen Schlafbereich frei von Geräten wie Smartphone oder Tablet zu halten. 

    Eine ganz besondere Erfahrung kann trotzdem sein, eine Weile vollkommen auf die digitale Welt zu verzichten. Hierfür gibt es verschiedene Wege: 

    • Lege einen Offline-Tag ein. Such dir einen Tag in der Woche, an dem du dich nicht mit dem Internet verbindest – zum Beispiel den Sonntag.
    • Nutze deinen Urlaub für Digital Detox! Muss wirklich die ganze Welt von deiner Zeit am Strand wissen oder möchtest du dir diese kostbare Zeit nicht lieber für dich alleine nehmen? Ein Urlaub kann eine tolle Möglichkeit sein, für einen Zeitraum offline zu gehen und die „Freude des Verpassens“ auszuprobieren. 
    • Lass dein Handy zuhause. Wir alle tragen unsere Smartphones fast immer bei uns. Ein Spaziergang ohne Smartphone ist zwar nur ein kurzer Detox, doch du wirst merken, dass du deine Umwelt viel bewusster wahrnimmst. 
    • Tu dich mit Freunden zusammen. Ein bewusster Umgang mit Smartphones lässt sich gut zusammen lernen. Sprich mit deinen Freunden über euren Konsum – vielleicht startet ihr ja gemeinsam ein Detox-Experiment. 

    In einer Welt, in der wir scheinbar unbegrenzte Möglichkeiten haben und stetig unter dem Druck stehen, etwas Neues und Besonderes zu erleben, kann JOMO entschleunigen. Ein Abend alleine mit einem Buch kann eben auch schön sein. Sich bewusst gegen die Angst zu Verpassen zu stellen, kann zu mehr Ruhe und Zufriedenheit führen. 

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