Der BH soll das Brustkrebsrisiko beeinflussen können. Besonders ein zu enger BH sei dabei besonders gefährlich. Was tatsächlich hinter diesem Mythos steckt, erfährst du hier.
Ein zu eng sitzender Bügel-BH soll Brustkrebs auslösen können, da er die Lymphbahnen abklemmt und so verhindert, dass alte Zellen abtransportiert werden. Dieser Mythos hält sich noch immer, ist jedoch wissenschaftlichen Erkenntnissen zufolge falsch.
Enger BH und Brustkrebs: Zusammenhang wissenschaftlich widerlegt
Dass ein enger BH nichts mit Brustkrebs zu tun, beweist unter anderem eine Studie aus dem Jahr 2014. Um dem Mythos vom engen BH und Brustkrebs auf den Grund zu gehen, werteten Forschende des Fred Hutchinson Cancer Center in Seattle Daten von 1.000 Brustkrebs-Patient:innen aus.
„Unsere Studie ergab keinen Hinweis darauf, dass das Tragen eines BHs das Risiko einer Frau für Brustkrebs erhöht“, so der Krebsforscher und Co-Autor der Studie Lu Chen. Das Brustkrebsrisiko sei unabhängig davon, wie viele Stunden pro Tag die Proband:innen einen BH trugen, ob sie einen BH mit Bügel trugen, oder in welchem Alter sie anfingen, einen BH zu tragen.
Überrascht waren die Wissenschaftler:innen von den Ergebnissen nicht, denn der vermeintliche biologische Zusammenhang zwischen BH und Brustkrebs war auch schon aus theoretischer Sicht schwach ausgeprägt.
Tatsächliche Risikofaktoren für Brustkrebs
(Foto: CC0 / Pixabay / sweetlouise)
Der Mythos um den zu eng sitzenden BH und Brustkrebs geht vor allem auf das Buch „Dressed to Kill“ des Forschungsduos Sidney Ross Singer und Soma Grismaijer zurück. Singer und Grismaijer behaupteten, dass Brustkrebs in westlichen Ländern deutlich häufiger vorkäme als in indigenen Völkern, da Personen in diesen Ländern BHs trügen. Aufgrund mangelnder wissenschaftlicher Standards wurde diese Theorie jedoch schon bald angefochten. Trotzdem hält sich der Mythos weiter hartnäckig.
Tatsächlich sind die Ursachen für Brustkrebs laut der Deutschen Krebsgesellschaft bislang weitestgehend unbekannt. Was hingegen bekannt ist, sind einige der Risikofaktoren, die die Krebserkrankung begünstigen. Dazu zählen etwa:
- Bewegungsmangel
- Übergewicht
- Alkohol- und Nikotinkonsum
- ungesunde Ernährung
- Hormonersatztherapie
- Diabetes Typ II
- dichtes Brustgewebe
- genetische Veranlagung
Ein zu enger BH mag also unbequem sein, zählt aber definitiv nicht zu den Risikofaktoren für Brustkrebs.
Weiterlesen auf Utopia.de:
- No Bra: Warum immer mehr Frauen auf einen BH verzichten
- Fair, bio, sinnlich: 5 bessere BHs für große Größen
- Wie oft sollte man seine BHs wechseln?
Bitte lies unseren Hinweis zu Gesundheitsthemen.
** mit ** markierte oder orange unterstrichene Links zu Bezugsquellen sind teilweise Partner-Links: Wenn ihr hier kauft, unterstützt ihr aktiv Utopia.de, denn wir erhalten dann einen kleinen Teil vom Verkaufserlös. Mehr Infos.Gefällt dir dieser Beitrag?