Wohin mit kaputter Kleidung, die nicht mehr getragen werden kann? Wir erklären, warum du alte Klamotten nicht mehr im Restmüll entsorgen solltest.
Kaputte Kleidung muss nicht automatisch im Müll landen. Es gibt zahlreiche Möglichkeiten, alte Textilien sinnvoll weiterzuverwenden oder umweltfreundlich zu entsorgen. Du kannst sie zum Beispiel upcyceln oder bei Kleidersammelstellen spenden. Wenn dennoch keine andere Option besteht, solltest du sie im Altkleidercontainer abgeben.
Kaputte Kleidung im Altkleidercontainer entsorgen
Bisher konnten alte Stoffreste, zerschlissene Lumpen und beschädigte Klamotten im Restmüll entsorgt werden. Doch ab Januar 2025 soll sich das ändern: Die Europäische Union hat neue Vorgaben für die Entsorgung von Alttextilien erlassen. Kaputte Textilien dürfen dann nicht mehr in der grauen Tonne landen – andernfalls drohen Konsequenzen, wie Philip Heldt von der Verbraucherzentrale Nordrhein-Westfalen gegenüber der Frankfurter Rundschau (FR) erklärt. Mehr zu diesem Thema kannst du in diesem Artikel nachlesen: Darf nicht mehr in den Restmüll: Wie du Kleidung ab 2025 richtig entsorgst
Rund 50 Prozent der gesammelten Kleider in Altkleidercontainer ist noch für den Secondhand-Gebrauch geeignet. Kaputte Kleidungsstücke wie zerschlissene T-Shirts und Hosen werden im Altkleidercontainer als Recyclingmaterial gesammelt. Diese Textilien werden von besser erhaltenen Kleidungsstücken getrennt und für das Recycling vorbereitet. In vielen Fällen werden sie dort zu Dämm-Material für die Baubranche oder Putzlappen weiterverarbeitet und anschließend verkauft. Durch den Anstieg von Fast Fashion ist die Menge an minderwertigen Textilien in den letzten Jahren jedoch so stark gewachsen, dass ein Überangebot für das Downcycling zu Dämm-Material und Putzlappen besteht. Laut dem Dachverband FairWertung ist der Sortierprozess bei kaputter Kleidung sehr aufwändig, weshalb diese Textilien oft nicht mehr weiterverarbeitet werden können. Sie landen schließlich in der Verbrennungsanlage. Diese Textilien wurden deswegen früher im Restmüll entsorgt und direkt verbrannt.
Ab 2025 soll sich dies ändern: Statt Kleidungsstücke sowie Bettwäsche, Handtücher, Vorhänge und andere Gebrauchstextilien einfach zu entsorgen und zu verbrennen, sollen diese künftig weiterverwendet oder recycelt werden.
Worauf du achten solltest beim Altkleidercontainer
Wenn deine alten Kleidungsstücke noch gut erhalten sind und du sie über den Altkleidercontainer entsorgen möchtest, achte darauf, in welchen Container du sie wirfst. Container, die für karitative Zwecke sammeln, tragen das „FairWertung„-Logo – ein Zusammenschluss gemeinnütziger Altkleidersammler in Deutschland. Seriöse gewerbliche Sammler erkennst du am „BVSE Qualitätssiegel Alttextilsammlung“. In einigen Kommunen gibt es auch eigene Sammelcontainer für Altkleider.
Sei vorsichtig bei Containern ohne klare Angaben oder ohne eine deutsche Adresse und Telefonnummer. Diese könnten von unseriösen Sammlern aufgestellt worden sein, die mit der eingeworfenen Kleidung Profit machen. Oft gelangen die Kleider nicht zu Bedürftigen, und es bleibt unklar, wie mit der Kleidung verfahren wird, die nicht weiterverwendet werden kann.
Alte Stoffreste durch Upcycling weiter verwerten
Bevor du alte Stoffreste oder kaputte Kleidung endgültig entsorgst, solltest du dir überlegen, ob du sie nicht weiter verwenden kannst. Aus Stoffresten und Klamotten lassen sich zum Beispiel praktische Abschminkpads selber machen oder Putzlappen herstellen. Damit tust du nicht nur der Umwelt etwas Gutes, sondern kannst auch noch Geld sparen und dich über etwas Selbstgemachtes freuen. Was du mit alten Handtüchern machen kannst, erfährst du in diesem Artikel: Nicht wegwerfen: Für diese 6 Dinge kannst du alte Handtücher noch benutzen
Weiterlesen auf Utopia.de:
- Container, Paketspende oder direkt abgeben? Wie du Kleidung sinnvoll spendest
- Schluss mit dem Wegwerfen: 10 Tipps, wie wir Dinge länger nutzen
- Slow Fashion – ein Konzept für bessere Mode
Überarbeitet von Melanie Grünauer
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