Bei jedem Flug verbraucht ein Flugzeug tausende Liter Kerosin. Der Kerosinpreis macht deutlich, warum die Airlines für schweres Gepäck zusätzliche Gebühren verlangen: Jedes Kilo verbraucht mehr teures Kerosin.
Die Frage, wie viel ein Liter Kerosin kostet, stellt man sich vielleicht nicht jeden Tag. Aber spätestens mit Blick auf die schwankenden Ticketpreise im Flugverkehr wird die Frage dann definitiv wichtig, denn für die Ticketpreise ist der Kerosinpreis von großer Relevanz. In diesem Artikel erklären wir dir, wie sich der Kerosinpreis zusammensetzt, wie du ihn ermitteln kannst und welchen Einfluss Kerosin eigentlich auf die Umwelt hat.
So ermittelst du den Kerosinpreis
Kerosin wird in Gallonen und in US-Dollar gehandelt. Den tagesaktuellen Preis findest du auf der Webseite der US Energy Information Administration. Am 27. Mai 2025 kostete eine Gallone zum Beispiel 1,900 US-Dollar. Um den Preis in Euro pro Liter umzurechnen, brauchst du folgende Informationen:
- eine Gallone entspricht 3,8 Litern
- ein US-Dollar sind 0,88 Euro (30.05.2025; zum aktuellen Kurs)
Jetzt kannst du den Kerosinpreis in zwei Schritten umrechnen:
- Zuerst den Preis pro Gallone in Euro: 1,900 x 0,88 = 1,672 Euro
- Dann den ausgerechneten Preis für einen Liter: 1,672 : 3,8 = 0,44 Euro
Ein Liter Kerosin kostet derzeit somit 44 Cent.
Kerosinpreis pro Fluggast ermitteln
Im Schnitt beträgt der Kerosinverbrauch pro Person etwa 3,44 Liter je 100 Kilometer, so eine Umfrage unter den Airlines. Bei besonders hoher Auslastung und viel Gepäck ist es aber deutlich mehr. Hier einige beliebte Reiseziele und der Kerosinverbrauch pro Passagier (ab Düsseldorf Flughafen, One-Way):
Mallorca: 1.300 Kilometer | 47,32 Liter Kerosin pro Passagier | ca. 20,82 Euro Kerosin
Istanbul: 2.050 Kilometer | 74,62 Liter Kerosin pro Passagier | ca. 32,83 Euro Kerosin
Bali: 12.000 Kilometer | 436,80 Liter Kerosin pro Passagier | ca. 192,19 Euro Kerosin
Die Folgen der Kerosinbelastung pro Flug
Problematisch ist, dass man die Kerosinbelastung in der Luft nicht messen kann, zumindest gibt es keine EU-rechtlichen Messwerte. Beim Verbrennen von Kerosin fällt aber Feinstaub an und diese Partikel sind wie Autoabgase schädlich für den Menschen und die Umwelt. Selbst auf dem Weg zum Gate stößt das Flugzeug pro Sekunde so viel Feinstaub aus, wie ein Diesel-PKW mit Euro 6-Plakette auf 60 Kilometern, sagen Expert:innen.
So schlecht ist Kerosin für die Umwelt
Eine Analyse im Auftrag des Umweltbundesamtes zeigt, wie viel Schadstoffe beim Verbrennen von einem Kilogramm Kerosin in die Luft abgegeben werden:
- 3,15 kg Kohlendioxid (kann das Wetter beeinflussen)
- 1,24 kg Wasserdampf (kann zu Eis und Wolken führen)
- 6 – 20 g Stickoxide (Aufbau von Ozon, Smogbildung)
- 0,7 – 2,5 g Kohlenmonoxid (reduziert Sauerstoffkapazität im Blut)
- Schwefeloxide (saurer Regen)
Spezielle CO2-Rechner zeigen, wie viel Kohlendioxid pro Strecke in die Luft abgegeben wird. Außerdem schlagen sie einen möglichen Kompensationsbeitrag vor. Mit dem Geld werden Klimaschutzprojekte unterstützt und zum Beispiel erneuerbare Energie gefördert. Dennoch solltest du versuchen, deinen persönlichen CO2-Fußabdruck so klein wie möglich zu halten.
Was können wir tun?
Seltener fliegen und nachhaltigen Urlaub in der Nähe machen, ist schon mal ein erster Schritt. Wer statt Flugzeug und Auto mit Bus und Bahn verreist, stößt deutlich weniger CO2 aus. Denn Fliegen hat die mit Abstand schlechteste CO2-Bilanz, schadet also der Umwelt wie keine andere Art zu reisen. Lass dich zum Beispiel von diesen Reiseberichten inspirieren:
- Fernreisen ohne Flugzeug: Wie ich das Unterwegssein neu entdeckte
- Ohne Flugzeug nach Vietnam: Ein Paar geht auf nachhaltige Weltreise
- Ohne Flugzeug nach Mallorca – warum sich die Reise mit Zug und Fähre lohnt
Übrigens: Bio-Kerosin wird auf als Treibstoff der Zukunft angepriesen. Jedoch ist der Kraftstoff aktuell mit Blick auf den Umweltschutz noch von geringer Relevanz. Stattdessen sieht eher die Forschung zu E-Flugzeugen vielversprechend aus. Das ist jedoch alles noch Zukunftsmusik. Aktuell können wir nur eines tun: Weniger fliegen.
Überarbeitet von Jennifer Watzek
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