Öko-Test hat Fruchtriegel für Kinder untersucht und festgestellt: Alle enthalten zu viel Zucker. Als gesunde Zwischenmahlzeit eigenen sie sich daher nicht. Zwei Riegel fallen im Test durch.
Die Hersteller bewerben sie gerne als gesunden Snack, Eltern finden sie praktisch für unterwegs – dabei ist der Zuckergehalt in Kinder-Fruchtriegeln ähnlich hoch wie in Süßigkeiten. Das stellt Öko-Test im aktuellen Test fest. Die besten Produkte kommen auf die Note „gut“, „sehr gut“ ist keines. Dafür gab es mehrmals „befriedigend“ und „ausreichend“ und zwei Riegel fallen durch.
„Ungenügend“ für Bebivita-Fruchtriegel
Elf der zwölf untersuchten Fruchtriegel sind Bio-Produkte. Das einzige Nicht-Bio-Produkt (Bebivita Fruchtriegel Apfel-Banane) schneidet bei Öko-Test mit der schlechtesten Note „ungenügend“ ab: Es enthält nach Einschätzung der Tester:innen nicht nur zu viel Zucker, sondern auch zugesetztes Eisen. Das Bundesinstitut für Risikobewertung (BfR) rät von der Anreicherung mit Eisen ab. Außerdem steckt in dem Riegel eine erhöhte Menge Blei.
Auch ein Bio-Fruchtriegel von Alnatura (Banane Apfel Früchteriegel) enthält aus Sicht von Öko-Test zu viel Blei. Das Schwermetall kann gerade bei Kindern nervenschädigend wirken.
Öko-Test: Schimmelpilze in Fruchtriegeln
In mehreren Produkten fand das Labor außerdem Schimmelpilzgifte (T-2/HT-2). Diese können den Verdauungstrakt schädigen und das Nerven- und Immunsystem stören. Eine erhöhte Menge bemängelt Öko-Test im „Genuss Plus Kids Apfel Mango“ von Rossmann (Gesamtnote: „mangelhaft“).
Mit „gut“ bewertete Öko-Test dagegen unter anderem:
- Babydream Apfel-Banane Früchteriegel (Rossmann)
- Edeka Bio Fruchtriegel Apfel Banane
- Holle Bio Früchteriegel Apfel-Banane
Zwei Dm-Produkte schneiden mit befriedigend ab. Hier ist Öko-Test neben dem Zuckergehalt auch mit den Werbeaussagen nicht einverstanden.
Irreführende Werbeaussagen
Öko-Test wertet in seinen Tests normalerweise ungesunde oder unnötige Inhalts- und Schadstoffe ab – und diesmal außerdem die Werbeversprechen vieler Hersteller: Aus Sicht der Verbraucherschützer:innen ist es irreführend, wenn mit Claims wie „ohne Zuckerzusatz“ oder „Süße aus Früchten“ geworben wird. Das suggeriert, das Produkt sei „gesund“ süß, so Öko-Test.
Auch Hinweise wie „idealer Snack für Zwischendurch“ führten zu Notenabzug. Teils enthalten die Riegel mehr als doppelt so viel Zucker wie die gleiche Menge frischer Apfel.
Die Fruchtriegel im Test, die allesamt speziell für Kinder vermarktet werden, kommen im Durchschnitt auf fast 43 Gramm Zucker pro 100 Gramm – ähnlich viel wie ein Schokoriegel. Dabei steckt in den Fruchtriegeln gar kein zugesetzter Zucker: Die Süße stammt vor allem aus Apfelsaftkonzentrat und getrockneten Bananen.
Doch auch der Fruchtzucker kann Übergewicht und Karies mitverursachen und zählt mit zu der täglich empfohlenen Höchstmenge. Laut Leitlinie der Weltgesundheitsorganisation WHO sollte Zucker höchstens 10 Prozent des täglichen Kalorienbedarfs ausmachen. Fachleute empfehlen als Zwischenmahlzeit für Kinder vor allem frisches (rohes) Obst und Gemüse und Vollkornprodukte.
Alle Details kannst du ab 25.04.24 in der Ausgabe 05/2024 von Öko-Test nachlesen sowie online auf www.ökotest.de.
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