Kirschlorbeer pflanzen: Warum das keine gute Idee ist Von Corinna Becker Kategorien: Haushalt & Wohnen Stand: 7. Oktober 2024, 09:20 Uhr Foto: CC0 / Pixabay / manfredrichter Kirschlorbeer zu pflanzen, ist aus ökologischer Sicht nicht die beste Idee. Der Strauch ist zwar ein Blickfang und bietet Sichtschutz, allerdings ist er für die Insektenwelt wertlos. Es ist weit verbreitet, Kirschlorbeer zu pflanzen, da er ein immergrüner Strauch ist und somit rund ums Jahr praktischen Sichtschutz im Garten bietet. Die gängigen Sorten sind alle winterhart und können bis zu vier Meter hoch wachsen. Im Frühling bildet der Strauch weiße, aufrecht stehende Blütenständen. Aus ihnen entwickeln sich später die namensgebenden roten Früchte. In deutschen Gärten ist der Kirschlorbeer eine beliebte Heckenpflanze – doch in der Schweiz zählt er seit September 2024 zu den verbotenen Pflanzen im Garten. Der Grund: Er ist ökologisch nahezu nutzlos, gilt als invasive Konkurrenz für heimische Pflanzen. Kirschlorbeer: Eine invasive Pflanzenart Für Insekten und Vögel bietet der Kirschlorbeer keine Nahrung. (Foto: CC0 / Pixabay / Mylene2401) Auch wenn Kirschlorbeer einige Vorteile mit sich bringt – in deinem Garten solltest du ihn nicht pflanzen. Denn wie der NABU Berlin erklärt: „Bestenfalls kann er als Unterschlupf für Vögel fungieren, Blütenstände und Früchte sind jedoch für die meisten Vögel und Insekten wertlos.“ Das spricht gegen Lorbeer: Die Blätter und Früchte der Hecke sind giftig. Sie bieten keine Nahrungsquelle für Insekten und Vögel. Für einen insektenfreundlichen Garten ist Kirschlorbeer daher nicht geeignet. Auch für Haustiere und Kinder stellt die Pflanze ein Risiko dar. Kirschlorbeer stammt ursprünglich aus Kleinasien. Die Pflanze vermehrt sich extrem schnell und vertreibt dadurch heimische Pflanzenarten aus den Gärten und Wäldern. Diese Pflanzen waren zuvor eine wichtige Nahrungsgrundlage für viele Tiere. Übrigens: Man bezeichnet diese Art von Pflanzen auch als Neophyten. Foto: CC0 Public Domain / Pixabay, Cairomoon MeinUtopia Problempflanze Kirschlorbeer: Das sind 10 gute Alternativen Kirschlorbeer wächst schnell, ist pflegeleicht und immergrün – und als Heckenpflanze beliebt. Doch ökologisch ist er nahezu nutzlos, gilt als… Weiterlesen Besser als Lorbeer: Heimische Arten pflanzen Für Blickschutz musst du nicht unbedingt Kirschlorbeer pflanzen. Wenn du eine Hecke anlegen willst, die auch ökologischen Wert hat, kannst du stattdessen auf die folgenden heimischen Alternativen zurückgreifen: Weißdorn Schlehe Haselnuss Eibe (gehört ebenfalls zu den immergrünen Pflanzen) Die heimischen Arten haben gegenüber invasiven Arten den Vorteil, dass sie an das hiesige Ökosystem angepasst sind und langfristig zu einem ökologischen Gleichgewicht beitragen, anstatt es zu stören. Was, wenn der Kirschlorbeer schon da ist? Nach dem Pflanzen des Kirschloorbers solltest du ihn ein- bis zweimal jährlich zurückschneiden. (Foto: CC0 / Pixabay / distelAPPArath) Falls du schon eine Kirschlorbeer-Pflanze hast, brauchst du sie nicht unbedingt zu entfernen. Du kannst darauf achten, dass die Pflanze nicht zu groß wird und zu viel Platz in deinem Garten einnimmt – damit genug Fläche für insektenfreundlichere Pflanzen bleibt. Das solltest du bei der Pflege beachten: Schneiden: Wie die meisten Heckenpflanzen braucht der Kirschlorbeer einmal jährlich einen Formschnitt, den du am besten im Juni vornimmst. Verwende dafür eine Handheckenschere, denn elektrische Geräte können die dicken Blätter des Kirschlorbeer oft nicht richtig durchtrennen. Schneide den Strauch großzügig zurück. Wenn die Sträucher besonders schnell wachsen, kannst du die überstehenden Äste im Herbst ein zweites Mal entfernen. Eine Anleitung findest du hier: Kirschlorbeer schneiden: Eine Anleitung für den richtigen Schnitt Nachbarpflanzen: Empfehlenswerte Nachbarpflanzen für Kirschlorbeer sind verschiedene Nadelgehölze sowie Azaleen, Rhododendren und Farne. Pflanzabstand: Kirschlorbeer wächst und verdichtet sich sehr schnell. Nachbarpflanzen solltest du daher in ausreichendem Abstand einpflanzen. Schädlinge und Krankheiten: Vor den meisten Krankheiten und Schädlingen ist der robuste Kirschlorbeer gut geschützt. Gelegentlich kann er aber von der Schrotschusskrankheit befallen werden, bei der ein Pilz besonders bei Jungpflanzen braune Flecken auf den Blättern verursacht. Gießen: Lorbeer braucht nicht viel Wasser – nur in extremen Trockenphasen kannst du ihn zweimal die Woche gießen. Wichtig ist dabei, dass du bodennah gießt. So vermeidest du, dass die Blätter nass werden und schimmeln oder von der Sonne verbrannt werden. Foto: Christin Klose/dpa Die Gieß-Höhe beachten: So wässerst du deine Pflanzen im Sommer richtig Das Gießen rettet zwar Pflanzen an trockenen und heißen Sommertagen. Es kann ihnen aber auch schaden, wenn man es falsch… Weiterlesen Weiterlesen auf Utopia.de: Hecken pflanzen: Diese Heckenpflanzen fördern die Artenvielfalt Hecke schneiden: In welchem Zeitraum ist es verboten? Schottergarten: Deshalb sollte er deutschlandweit verboten werden Überarbeitet von Annika Reketat ** mit ** markierte oder orange unterstrichene Links zu Bezugsquellen sind teilweise Partner-Links: Wenn ihr hier kauft, unterstützt ihr aktiv Utopia.de, denn wir erhalten dann einen kleinen Teil vom Verkaufserlös. Mehr Infos. War dieser Artikel interessant? 91 24 Vielen Dank für deine Stimme! Verwandte Themen: Garten Gewusst wie Pflanzen HOL DIR DEN UTOPIA NEWSLETTER Leave this field empty if you're human: