Wenn es im Sommer heiß wird, versucht der Körper, die Temperatur mit Schweiß herunterzukühlen. Der Geruch, der durch den Schweiß entsteht, kann für einige Menschen unangenehm sein. Es gibt aber Möglichkeiten, um den Körpergeruch zu verbessern.
Im Sommer, wenn es warm ist, schwitzen Menschen vermehrt. Das kann dazu führen, dass der Körper und die Haut nach Schweiß riechen. Vielen ist das unangenehm, weshalb sie versuchen, ihren Körpergeruch zu verbessern. Zwar sind nicht alle Menschen gleichermaßen von starkem Körpergeruch betroffen, doch gibt es einige Tricks, wie sich der Geruch reduzieren lässt.
Verantwortlich für den unangenehmen Geruch sind Bakterien und Pilze, die sich von dem auf der Haut befindlichen Talg und Schweiß ernähren. Durch die Verdauungsprozesse entstehen kleine Moleküle, die sich chemisch unterscheiden und teilweise stark riechende Substanzen wie Buttersäure und Ameisensäure freisetzen. Diese Mikroorganismen, also Bakterien und Pilze, sind jedoch keineswegs schädlich, sondern spielen eine wichtige Rolle für die Gesundheit der Haut.
Der Körpergeruch verändert sich im Leben
Innerhalb eines Lebens sowie in bestimmten Lebensphasen kann sich der Körpergeruch verändern. Entscheidend ist die Hautbeschaffenheit, die Besiedelung mit Hautbakterien sowie die Art und Menge der ausgeschütteten Hormone, erklärt Dr. Yael Adler auf Utopia-Nachfrage. Sie ist Dermatologin und Autorin des Buches „Genial vital!“.
Während Babys typisch „nach Babys“ riechen, werden in der Pubertät die Hormondrüsen aktiver und Teenager:innen entwickeln teilweise einen oft intensiveren Körpergeruch. Mit der Zeit reguliert sich die Aktivität der Hormondrüsen und so auch der Geruch, so die Ärztin.
Mit dem Alter verändert sich Adler zufolge der Körpergeruch. Die Haut werde trockener und der Körper schütte weniger Hormone aus. Auch die Körpergröße wirkt sich demnach auf den Geruch aus. „Größere Menschen, also öfter Männer, schwitzen stärker und mehr“, sagt die Dermatologin. Männer scheiden deutlich mehr der Aminosäure Leucin aus, die von Hautbakterien zersetzt wird, woraufhin dann Käsefußgeruch entsteht.
1) Körpergeruch verbessern mit Duschen
Wer seinen Körpergeruch verbessern möchte, denkt womöglich zuallererst ans Duschen. Wie die Dermatologin Dr. Stefanie Derendorf von der Dermatologie am St. Anna Platz in München im Gespräch mit Utopia betont, reicht es für die meisten Menschen, sich zwei- bis dreimal pro Woche zu duschen.
Ungesund ist es ihr zufolge aber nicht, öfter zu duschen. Es ergebe vor allem Sinn, sich nach schweißtreibenden Tätigkeiten oder bei Schmutz am Körper zu waschen. Menschen mit Hautkrankheiten oder trockener Haut sollten auf tägliches Duschen verzichten.
Ein sinnvoller Umgang mit Waschgels kann den Körpergeruch verbessern. Der Säureschutzmantel der Haut hat einen pH-Wert von etwa 4,5. Um ihn zu unterstützen, sind saure Waschsubstanzen empfehlenswerter als alkalische. Letztere lösen Fette von der Haut. Das ist zwar deren Aufgabe, sie beeinträchtigen dadurch aber den Säureschutzmantel.
Es ist nicht unbedingt notwendig, den gesamten Körper einzuseifen, so Dr. Derendorf. Es reiche, Hände, Achseln, Füße sowie Brust- und Rückenmitte regelmäßig, aber nicht täglich, mit einem hautneutralen Waschgel einzuseifen. Für den restlichen Körper reiche Wasser.
2) Mit Hausmitteln den Körpergeruch verbessern
Mit einigen Hausmitteln lässt sich laut Dermatologin Adler der Körpergeruch verbessern beziehungsweise verändern:
- Essigwasser oder Zitronenwasser: Der pH-Wert der Haut lässt sich durch Essigwasser regulieren. Die Säure im Essigwasser vertreibt geruchsverursachende Bakterien. Das Wasser kannst du auf die Haut geben. Mische zur Herstellung von Essigwasser einen Liter Wasser mit ein bis zwei Esslöffeln Apfelessig. Alternativ kannst du auch Zitronensaft verwenden.
- Salbei: Die ätherischen Öle in Salbeitee oder -extrakt aus der Apotheke wirken von innen heraus ein bisschen wie das Nervengift Botox. Die Öle wirken schweißhemmend an der Nervenfaser und können den Körpergeruch mindern.
- Teebaumöl: Das Öl hat antimikrobielle Eigenschaften und kann verdünnt mit Wasser auf die Haut aufgetragen werden. Du solltest es jedoch vorsichtig verwenden, da es Allergien auslösen kann.
- Luft: Für frischen Hautduft ist es wichtig, dass nicht Haut auf Haut liegt. Schamhaare im Intimbereich und Achselhaare bieten ein Luftpolster, das die Haut atmen lässt. Obwohl sich dort riechende Bakterien ansammeln können, fördern die Haare eigentlich die Luftzirkulation.
- Natron: Natron kann kurzfristig gegen Körpergeruch helfen, indem es Bakterien tötet und Schweiß aufsaugt. Allerdings ist Natron alkalisch (das Gegenteil von sauer) und schwächt den Säureschutzmantel der Haut, weshalb es für eine nachhaltige Anwendung nicht empfehlenswert ist.
3) Deo oder Antitranspirant – was ist geeigneter, um den Körpergeruch zu verbessern?
Ganz speziell finden sich Deos und Antistranspirantien in Drogeriemärkten, die helfen sollen, Körpergeruch zu verbessern. Deodorants gibt es in zwei Varianten, wie Dermatologin Adler erklärt: Solche, die den Körpergeruch mit einem anderen Duft überdecken und solche, die durch antimikrobielle Wirkstoffe wie Antiseptika die geruchsverursachenden Bakterien abtöten.
Antitranspirantien hingegen enthalten Aluminiumverbindungen, die die Schweißdrüsenausgänge zusammenziehen und somit die Schweißproduktion verringern. Je nach Konzentration kann dieser Effekt länger anhalten, wobei die Wirksamkeit von Person zu Person variiert. Antitranspirantien sind nach Einschätzung der Ärztin generell wirksamer als Deodorants.
Angst vor Aluminium muss man dabei nicht haben, da die Partikel nicht in die intakte Haut eindringen. Das Bundesinstitut für Risikobewertung (BfR) hat in einer Studie festgestellt, dass gesundheitliche Beeinträchtigungen durch eine Aufnahme über die Haut unwahrscheinlich sind. Tatsächlich belastet Aluminium den Körper eher über Alufolie in Verbindung mit salziger und saurer Nahrung, schreibt die Verbraucherzentrale.
4) Die besten Kleidung für einen angenehmen Körpergeruch
Die Wahl der Kleidung kann ebenfalls einen Einfluss auf den Körpergeruch haben, der von Personen ausgeht. In synthetischer Kleidung haften Bakterien, die Körpergeruch verursachen. Dagegen riecht man in Naturmaterialien wie Leinen, Seide und Baumwolle viel besser, erklärt Adler. Als Beispiel dafür nennt sie die Lederhose, die nie gewaschen wird und trotzdem nicht riecht, genauso wie Leder-Fell-Stiefel, die im Winter sogar barfuß getragen werden können, ohne unangenehmen Geruch zu entwickeln. Synthetische Fasern bieten nicht nur den Bakterien einen guten Lebensraum, sondern sind auch nicht heiß waschbar, wodurch die Kleidung oft schon direkt nach dem Waschen unangenehm riecht.
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