Über Komplimente freut sich wahrscheinlich jede:r, wenn sie denn auch wirklich ehrlich gemeint sind. Wir verraten dir, wie du richtig Komplimente machst.
Eine super Leistung, Engagement für eine wichtige Sache oder eine neue Frisur, die der Person richtig gut steht: Anlässe und Gelegenheiten, um Komplimente zu machen, gibt es viele. Nur ergreifen die wenigsten von uns die Initiative dazu. Manchmal kommen Komplimente falsch oder aufgesetzt beim Gegenüber rüber. Und in einigen Fällen verkneifen wir uns Komplimente gleich aus Angst, etwas Falsches zu sagen oder missverstanden zu werden. Dabei können Komplimente, wenn sie richtig gemacht werden, echte Wertschätzung ausdrücken und sich positiv auswirken.
Komplimente machen: Darum fällt uns das so schwer
Xuan Zhao forscht an der Universität Stanford zur psychologischen Wirkung von Komplimenten. Laut Zhao unterschätzen viele Menschen die positive Wirkung, die Komplimente auf andere haben können. Sie nehmen stattdessen an, dass Komplimente den Empfänger:innen unangenehm sind, und vermeiden sie daher. Die Sorge, mit Komplimenten in einer Person Scham auszulösen, ist Zhao zufolge aber unbegründet. Denn die Ergebnisse ihrer Forschung zeigen: Komplimente zu machen, steigert nicht nur das Wohlbefinden von den Kompliment-Geber:innen, sondern auch von den Empfänger:innen.
Auch die beiden Psychologinnen Erica Boothby und Vanessa Bohns stellten fest, dass die Wirkung, die Komplimente auf andere Menschen haben, unterschätzt oder falsch eingeschätzt wird. Sie können wie Zhao bestätigen, dass Komplimente bei ihren Geber:innen wie Empfänger:innen positive Gefühle hervorrufen.
Richtig Komplimente machen: So gelingt es dir
Komplimente zu machen, tut also beiden Beteiligten gut. Allerdings nur, wenn die Komplimente richtig gemacht wurden und von Herzen kamen. So machst du gute Komplimente:
- Ein Kompliment darüber, was die Person geleistet hat, ist gehaltvoller als Komplimente über den Look. Schließlich reduzierst du dein Gegenüber damit nicht auf das Äußere, sondern zeigst, dass du das Engagement der Person anerkennst. Für den:die Empfänger:in haben solche Komplimente meist eine höhere Bedeutung als wohlwollende Bemerkungen zu neuen Schuhen. Und: Positives Feedback auf eine Leistung kann sogar die negativen Auswirkungen von Stress reduzieren, so der MDR. Deswegen sind solche Komplimente vor allem im Arbeitsalltag wichtig.
- Machst du ein Kompliment, solltest du dieses auch immer begründen. Das kann zum Beispiel so lauten: „Ich finde es richtig toll, wie viel Mühe du dir immer gibst und auf was für kreative Einfälle du kommst. Deinen Erfolg hast du wirklich mehr als verdient.“ So stellst du sicher, dass der:die Empfänger:in weiß, dass du es ernst meinst und dein Lob nicht geheuchelt ist.
- Vermeide Klischees und Mehrdeutigkeiten, wenn du Komplimente machen möchtest. Ein klassisches Negativbeispiel für ein misslungenes Kompliment in dieser Richtung ist der Spruch: „Du kannst gut Auto fahren. Für eine Frau.“ Auch Komplimente zum Gewicht und Aussehen können in Zeiten von Body Positivity falsch rüberkommen.
- Auch bei Komplimenten ist Timing wichtig. Komplimente wirken oft nur im Zusammenspiel mit einer bestimmten Situation und nicht Wochen später. Auch solltest du nicht unbedingt vor versammelter Belegschaft im Büro ein Kompliment machen, wenn es sich dabei um etwas Privates handelt. In dieser Situation könnte das dem:der Empfänger:in tatsächlich unangenehm sein.
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