Kompost braucht lange Zeit, um zu reifen. Doch Kompostbeschleuniger sorgen dafür, dass du schneller zu wertvollem Humus kommst. Wir zeigen dir, wie du Kompostbeschleuniger selbst herstellen kannst.
Kompost ist wichtig für die Bodenqualität deines Gartens. Regenwürmer, Asseln und Mikroorganismen fressen Gartenabfälle und verwandeln sie in einen nährstoffreichen organischen Dünger. Allerdings benötigst du Zeit und Geduld, wenn du deinen eigenen Kompost herstellen möchtest. Mit einem Kompostbeschleuniger kommst du schneller an dein Ziel.
Warum Kompostbeschleuniger?
Kompost (oder Humus) entsteht durch die Umwandlung von Gartenabfällen durch Mikroorganismen. Dies dauert etwa ein Jahr. Ein Kompostbeschleuniger tut, was sein Name schon sagt: Er beschleunigt den Prozess um ein Vielfaches. Es lässt sich zwar nicht pauschalisieren, aber der Verrottungsvorgang kann sich von neun bis zwölf Monaten auf etwa acht bis zwölf Wochen verkürzen. Da lohnt es sich zu überlegen, ob man einen Kompostbeschleuniger verwenden sollte.
Kompostbeschleuniger ist sinnvoll, wenn:
- du schnell eigenen Kompost/Humus benötigst oder
- dein Komposthaufen zu groß ist und droht, überzulaufen.
Die Qualität des Komposts soll ähnlich ausfallen und ist oftmals auf das Ausgangsmaterial angewiesen. (Fertig zu kaufende) Kompostbeschleuniger gelten offiziell als Düngemittel, weshalb der damit hergestellte Kompost mehr Nährstoffe enthalten kann als üblich.
Damit du weißt, was du deinen Pflanzen zuführst und damit du sichergehen kannst, dass keine chemisch-synthetischen Stoffe im Kompost landen, kannst du Kompostbeschleuniger selber herstellen.
Möchtest du ein fertiges Produkt kaufen, achte darauf, dass ausschließlich natürliche Inhaltsstoffe enthalten sind. In gekauften Kompostbeschleunigern sind oft auch (tote) tierische Materialien enthalten, sodass sie nicht immer vegan sind. Machst du deinen eigenen Kompostbeschleuniger, kannst du außerdem Geld sparen.
Übrigens: Wusstest du, dass du Kompost auf dem Balkon ansetzen kannst?
So machst du Kompostbeschleuniger selber
Möchtest du Kompostbeschleuniger selbst herstellen, hast du die Zutaten wahrscheinlich bereits zu Hause.
Du benötigst:
- 1 Würfel frische Hefe (Hefe ist vegan)
- 500 Gramm Zucker (weiß oder braun)
- 1,5 Liter lauwarmes Wasser
Hefepilze regen die Zersetzung an, Wasser und Zucker sorgen für optimale Arbeitsbedingungen der bereits vorhandenen Mikroorganismen, Bakterien und Regenwürmer.
Mische die Zutaten miteinander:
- Schütte das lauwarme Wasser in einen Topf oder eine Schüssel.
- Gib den Zucker hinzu und bröckele die Hefe hinein.
- Rühre das Ganze um, bis sich alles vollständig aufgelöst hat.
- Lasse die Mischung für etwa zwei Stunden an einem warmen Ort stehen.
Bereite den Kompostbeschleuniger am besten immer frisch zu. Er würde im Kühlschrank zwar wenige Tage halten, allerdings verringert sich dadurch auch die Wirkung.
Kompostbeschleuniger anwenden
So wendest du Kompostbeschleuniger an:
- Gib den Kompostbeschleuniger in eine Gießkanne und fülle sie mit Wasser (am besten nicht zu kalt) auf. Das ergibt in etwa zehn Liter.
- Mische alles mit einem Stecken oder durch Schwenken um. Jetzt ist der Beschleuniger anwendungsbereit.
- Gieße mit der Mischung nun deinen Kompost gründlich. Wichtig ist, dass der Kompostbeschleuniger am besten überall hinkommt. Das bedeutet, dass du entweder Beschleuniger immer wieder ansetzt und über jede Lage neuen Kompost gibst oder dass du den Komposthaufen umwälzt und so den Kompostbeschleuniger einarbeitest.
- Nach mehreren Tagen bis zu einer Woche kannst du den Komposthaufen umschichten. Wenn du altes Kompostmaterial mit frischem vermengst, regt das die Verrottung zusätzlich an.
Durch die Zugabe des selbstgemachten Kompostbeschleunigers beginnen die im Kompost vorhandenen Bakterien und Mikroorganismen ordentlich zu arbeiten. Du merkst das an hohen Temperaturen im Inneren des Komposthaufens. Übrigens: Auch Pflanzenjauche, wie zum Beispiel Brennnesseljauche oder Beinwell-Jauche, kann als Kompostbeschleuniger fungieren.
Wie lange die Reifung nun dauert, hängt vom Ausgangsmaterial ab und wie weit die Zersetzung war, bevor du den Kompostbeschleuniger darüber gegeben hast. Außerdem hängt die Verrottungszeit auch von Faktoren wie Standort, Witterung und Pflege ab.
Kompost kannst du entweder separat um Pflanzen geben oder du mischst ihn mit Gartenerde, um eine noch bessere Qualität zu erhalten.
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