Das richtige Kopfkissen ist wichtig für einen gesunden Schlaf. Wie der aktuelle Kissen-Test von Öko-Test zeigt, sind aber nicht alle Produkte empfehlenswert: Einige Kopfkissen laufen bei der Wäsche ein, bei anderen stimmen die Inhaltsstoffe nicht. Wir zeigen, welches Kissen du bedenkenlos kaufen kannst.
Beim richtigen Kopfkissen spielen nicht nur Form und Größe eine Rolle, sondern auch das Material – das zeigt ein neuer Kopfkissen-Test von Öko-Test. Das Magazin hat 20 Kopfkissen (Format 80×40 Zentimeter) auf gesundheitsschädliche und umweltschädliche Inhaltsstoffe untersuchen lassen.
13 der Kopfkissen hatten eine synthetische Füllung, sieben waren mit Wolle oder Naturlatex gefüllt. Das Ergebnis: An den Naturkissen gab es nur wenig auszusetzen – alle sieben Exemplare erhielten die Note „sehr gut“ oder „gut“. Anders sieht es bei den synthetischen Kopfkissen aus.
Erhöhte Antimon-Werte im Kopfkissen-Test
Zwar sind die Gesamtnoten der synthetischen Kopfkissen auch nicht schlecht (elf Mal „gut“, zwei mal „befriedigend“). Allerdings fand Öko-Test bei allen Exemplaren Rückstände von Antimonverbindungen. Antimon ist ein giftiges und lösliches Halbmetall. Über den Schweiß können sich die Antimonverbindungen aus dem Kopfkissen herauslösen und über die Haut in den Körper gelangen.
Bei allen 13 Kopfkissen mit synthetischer Füllung waren die Antimon-Werte „erhöht“, bei zwei davon sogar „stark erhöht“. Die Antimonverbindungen bilden sich bei der Herstellung von Polyester. Die gefundene Konzentration von Antimon im Kopfkissen-Test ist allerdings noch nicht so hoch, dass sie eine tatsächliche Gefährdung für die Gesundheit wäre. Trotzdem sollte man schädliche Stoffe vermeiden, wo es nur geht.
Kopfkissen-Test: Unnötige optische Aufheller
Die Hersteller selbst könnten die Antimon-Rückstände laut Öko-Test eigentlich selbst reduzieren. Durch Waschen mit Essigsäure ließen sich über 80 Prozent der Verbindung Antimontrioxid entfernen, erklärt ein Experte bei Öko-Test. Allerdings mache das kaum ein Hersteller, so der Experte.
Was Öko-Test im Kopfkissen-Test außerdem bemängelte: In 16 Produkten verwendeten die Hersteller optische Aufheller, die das Gewebe weiß erscheinen lassen. Als Aufheller werden in der Regel umweltbelastende Mittel verwendet – ziemlich unnötig, wenn man bedenkt, dass die Kopfkissen ohnehin einen Kissenbezug übergestülpt bekommen. Selbst drei Kissen mit Naturfüllungen wurden mit optischen Aufhellern behandelt.
Das sind die Gewinner im Kopfkissen-Test:
Folgende drei Kissen konnten im Kopfkissen-Test von Öko-Test am meisten überzeugen:
- Grüne Erde „Das Klassische Standard“
- Dormiente Flexopillo Med
- Prolana Kautschuk-Flocken-Kissen (online** z.B. bei BettenRiese, Satin-Kissen bei memolife)
Zwar erhielten alle getesteten Kissen mit Naturfüllungen die Bewertung „sehr gut“. Aber nur bei diesen drei Kopfkissen konnte Öko-Test keine kleineren Mängel feststellen, bei den anderen Exemplaren hingegen schon.
Die Verlierer im Kopfkissen-Test
- Real Quality Kopfkissen klimaregulierende Faserkugelfüllung
- Ärenpris Kissen, weich, von Ikea
Die Kopfkissen von Real und Ikea schneiden am schlechtesten ab, weil bei ihnen die Antimonwerte am stärksten erhöht waren. Allerdings gab es bei fast allen Kopfkissen mit synthetischen Füllungen neben den Antimonverbindungen weitere Mängel im Test.
Besser in Naturstoffe investieren
Kopfkissen mit Naturfüllung sind in der Regel teurer als solche mit synthetischem Inhalt, die schon für wenige Euro zu haben sind. Die Ergebnisse von Öko-Test zeigen jedoch, weshalb sich die Investition lohnt.
Kopfkissen bei Öko-Test: Alle Ergebnisse im E-Paper kaufen
Alle Ergebnisse: Den vollständigen Test findest du in Öko-Test 10/2022 (am Kiosk ab 22. September 2022) oder direkt hier auf oekotest.de.
Mitautorin: Nadja Ayoub
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