Die Kornrade galt früher als Unkraut, doch heute ist sie eine beliebte Sommerblume. Wir zeigen dir, wie du die Kornrade richtig anbaust und pflegst.
Die Kornrade gehört zur Familie der Nelkengewächse und stammt ursprünglich aus dem Mittelmeerraum. Durch Ackerbau konnte sie sich aber rasant auch in ganz Europa ausbreiten. So wuchs sie früher als Ackerbegleitpflanze in Massen an den Rändern von Getreidefeldern. Da die Pflanze aber nicht nur zu den heimischen Wildblumen, sondern auch zu den Giftpflanzen zählt, bestand früher durch ihre Nähe zum Acker immer die Gefahr, dass die Ernte vergiftet wurde.
In der modernen Landwirtschaft ist diese Gefahr mittlerweile gebannt. Allerdings steht die Kornrade heute in Deutschland auf der Roten Liste und kommt nur noch selten in der freien Natur vor. Wenn du die Kornrade in deinem Garten pflanzt, kannst du dazu beitragen, diese gefährdete Art zu erhalten.
Kornrade aussäen: So machst du es richtig
Im Gartenfachhandel erhältst du die Kornrade heute vor allem als Saatgut und als Bestandteil von Wildblumenmischungen. Achte beim Kauf immer darauf, dass du bevorzugt zu Bio-Saatgut greifst. Das einjährige Ackerwildkraut bildet von Juni bis August schalenförmige Blütenblätter aus, die je nach Art weiß, rosa oder rotviolett gefärbt sind. Für die richtige Aussaat der Kornrade solltest du die folgenden Tipps befolgen:
- Der richtige Zeitpunkt: Die Samen der Kornrade sind Kaltkeimer. Das bedeutet, dass sie nur bei kühleren Temperaturen zu keimen beginnen. Deshalb solltest du das Saatgut bereits im Herbst, zum Beispiel im September, in die Erde bringen. Alternativ kannst du die Kornrade auch noch im Februar oder März aussäen.
- Der richtige Standort: Damit die Kornrade gut gedeiht, braucht sie viel Sonne. Ein vollsonniger Platz in deinem Garten ist daher genau das Richtige für die Wildpflanze. Da die Kornrade sehr dünne und lange Triebe und Stängel hat, solltest du dafür sorgen, dass sie möglichst windgeschützt steht.
- Der richtige Boden: Die Kornrade hat keine allzu hohen Ansprüche an den Boden. Lockere und nährstoffreiche Erde mit einem etwas höheren Sandanteil ist ideal für sie. Wichtig ist, dass der Boden gut wasserdurchlässig ist und zusätzlich eventuell eine Drainage-Schicht enthält, durch die das Wasser gut ablaufen kann.
- Verwendung und Pflanznachbarn: Kornraden kannst du im Staudenbeet mit anderen Ziergräsern wie Storchschnabel, Malve oder Borretsch kombinieren. Als Wildpflanze passt sie auch gut in Bauerngärten.
Kornrade richtig aussäen: Die Samen der Kornrade musst du nicht vorziehen. Stattdessen kannst du sie im Herbst oder Frühling direkt im Freiland aussäen.
- Suche als erstes einen passenden Standort für die Kornrade, an dem keine anderen Pflanzen wachsen.
- Anschließend kannst du den Boden am Standort einmal umgraben und das dort wachsende Unkraut jäten.
- Grabe jetzt etwa einen Zentimeter tiefe Saatfurchen in die Erde, in die du später die Samen streust.
- Säe die Samen möglichst dicht und großflächig aus. So erhältst du schnell eine dichte Blumenwiese.
- Bedecke das Saatgut der Kornrade mit einer dünnen Schicht lockerer Erde oder feinem Sand.
- Die Keimzeit der Kornade beträgt etwa zwei bis drei Wochen. Halte die Samen in dieser Zeit immer leicht feucht.
- Dünne die Jungpflanzen nach der Keimzeit auf einen Abstand von etwa 20 bis 30 Zentimeter aus.
Weil die Kornrade eine einjährige Pflanze ist, musst du sie jedes Jahr neu aussäen. Manchmal sät sich die Wildblume aber auch selbst aus.
Tipp: Lass die Samen der Kornrade nicht zu lange liegen, sondern säe sie schnellstmöglich aus. Das Saatgut ist nämlich nur wenige Monate keimfähig.
Die richtige Pflege für die Kornrade
Die Kornrade ist eine sehr pflegeleichte Pflanze. Wenn du ihr einen gut geeigneten Standort ausgesucht hast, gedeiht sie meist von ganz allein. Mit einigen Tipps kannst du zusätzlich sicherstellen, dass du möglichst lange etwas von der attraktiven Wildblume hast:
- Gießen: In der Regel musst du die Kornrade nicht zusätzlich gießen. Nur in langen Trockenphasen solltest du die Wildpflanze regelmäßig mit etwas gesammeltem Regenwasser aus der Tonne wässern. Staunässe solltest du dabei aber unbedingt vermeiden.
- Düngen: Als Wildpflanze braucht die Kornrade keinen zusätzlichen Dünger. Ein zu hoher Nährstoffgehalt im Boden kann sogar dafür sorgen, dass die Pflanze weniger Blüten bildet.
- Schneiden: Um die Blütezeit zu verländern, kannst du abgestorbene und verblühte Triebe der Kornrade regelmäßig abschneiden. Die Samenkapseln kannst du ausreifen lassen, denn so sät die Kornrade sich Jahr für Jahr neu aus. Alternativ kannst du die reifen Kapselfrüchte auch entfernen und die innenliegenden Samen im Herbst erneut aussäen. Im Herbst sterben die erwachsenen Pflanzen schließlich ab. Die Reste kannst du ganz einfach entfernen und auf den Kompost werfen.
- Krankheiten und Schädlinge: Die Kornrade ist sehr robust und wird so gut wie nie von Krankheiten oder Schädlingen befallen.
Kornrade im Garten: Schön, aber giftig
Die Kornrade ist nicht nur hübsch anzusehen und pflegeleicht, sie gehört auch zu den bienenfreundlichen Pflanzen. Bienen und zahlreiche andere Insekten können den Nektar in den weit geöffneten Blüten gut erreichen.
Einen Nachteil hat die Wildblume allerdings: Vor allem die Samen der Kornrade sind stark giftig. Schon drei bis fünf Samen der Wildpflanze können Vergiftungserscheinungen beim Menschen und auch bei Haustieren hervorrufen. Pflanze die Kornrade deshalb immer außer Reichweite von Kindern und bewahre auch die gesammelten Samen sicher auf. Wenn du Hunde oder Katzen hast, solltest du im Zweifelsfall besser auf den Anbau der Kornrade verzichten.
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