Bienenfreundliche Pflanzen bieten mehr als bunte Blüten. Sie sind besonders reichhaltig an Nektar und Pollen. Wir stellen dir sieben bienenfreundliche Pflanzen für Balkon und Garten vor.
Bienenfreundliche Pflanzen sollen nektar- und pollenreich sein
Seit Jahren sinkt die Zahl der Bienen und es gibt ein weltweites Bienensterben. Grund dafür ist neben Pestiziden auch eine Reduzierung des natürlichen Lebensraumes. Üppige Blumenwiesen werden von der industriellen Landwirtschaft und der Expansion der Städte verdrängt.
Wer auf dem Balkon, der Terrasse oder im Garten bienenfreundliche Pflanzen für die Insekten pflanzt, kann dieser Entwicklung zumindest ein wenig entgegenwirken. Dabei ist es jedoch nicht egal, welche Pflanzen du setzt. Typische Balkonpflanzen mit gefüllten Blüten wie etwa Geranien erfreuen zwar das Auge mit ihrer üppigen Blumenpracht, bieten aber Bienen, Hummeln und Schmetterlingen nicht genügend Nahrung. Mehr dazu erfährst du hier: Den Insekten zuliebe: Diese Pflanzen solltest du nicht pflanzen.
Daher solltest du dich vorher informieren, welche Blumen, Stauden und Sträucher bienenfreundlich sind. Fertige Samenpackungen und Seedbombs für bienenfreundliche Pflanzen gibt es zum Beispiel von Aries (bei **Avocadostore).
Wir haben sieben nektar- und pollenreiche und daher bienenfreundliche Pflanzen für dich herausgesucht, die Bienen und andere Insekten vom Frühling bis in den Herbst optimal versorgen.
- Lavendel
- Echter Salbei
- Weide
- Brombeere und Himbeere
- Wilder Wein
- mehrjährige Kräuter
- Apfelbaum
- Klee
- Phacelia
1. Bienen lieben Lavendel
(Foto: CC0 / Pixabay / manfredrichter)
Lavendel riecht nicht nur gut und sieht gut aus, sondern hat auch viele andere positive Eigenschaften: Der Duft der Blüten lockt Bienen an. Sie finden hier reichlich Nektar und Pollen. Lavendel blüht ausdauernd und ist so ein Magnet nicht nur für Bienen, sondern auch für Hummeln und Schmetterlinge.
Du kannst Lavendel auf deinen Balkon pflanzen. Er fühlt sich sowohl in Balkonkästen als auch in Töpfen oder Kübeln wohl. Die Pflanze gedeiht aber auch direkt im Beet im Garten sehr gut. Sie ist anspruchslos was den Boden und das Wasser angeht, benötigt aber viel Sonne.
Wenn du den Bienen lange Freude mit Lavendel auf deinem Balkon oder in deinem Garten bereiten möchtest, dann entscheide dich für eine winterharte Sorte, wie den Echten Lavendel. Um Echten Lavendel zu überwintern, musst du dann nur den Topf oder Kübel an einen geschützten Ort stellen oder den Wurzelballen mit Mulch oder Zweigen bedecken.
- Blütezeit: Juni bis August
- Nektar: sehr hoch
- Pollen: hoch
- Anbau: durchlässiger, kalkreicher Boden
- Lage: Sonne bis Halbschatten
- Ort: Garten oder Balkon
2. Futter für Wildbienen: Echter Salbei
Im Gegensatz zur domestizierten Honigbiene spezialisieren sich viele Wildbienenarten auf bestimmte Pflanzenarten als Nahrungsquelle (oligolektisch). Eine von vielen wildbienenfreundlichen Pflanzen ist der Echte Salbei. Du kannst ihn als Bestandteil einer Bienenweide in deinen Garten oder auch in Töpfen auf dem Balkon pflanzen.
Echter Salbei gedeiht gut an einem sonnigen Standort. Er benötigt sandigen, kalkhaltigen Boden und du solltest ihn nur mäßig gießen.
- Blütezeit: Mai bis Juli
- Nektar: sehr hoch
- Pollen: hoch
- Anbau: trockener, möglichst lehmiger und kalkreicher Boden
- Lage: Sonne bis Halbschatten
- Ort: Garten oder Balkon
3. Bienenfreundliche Pflanzen: Die Weide
(Foto: CC0 / Pixabay / congerdesign)
Weiden beginnen bereits im März zu blühen und sind daher für die Bienen eine der ersten wenigen Nahrungsquellen im Frühling. Es gibt viele verschieden Weidenarten, die in Größe und Form stark variieren. Besonders nektar- und pollenreich ist die Sal-Weide.
Weil sie eine der ersten Nahrungsquellen für Bienen ist, ist das Schneiden der Zweige von Anfang Februar bis Ende April verboten oder zumindest stark reglementiert ist – Sal-Weiden stehen als bienenfreundliche Pflanzen unter Naturschutz.
- Blütezeit: März bis Mai
- Nektar: hoch
- Pollen: sehr hoch
- Anbau: trockener, möglichst lehmiger und kalkreicher Boden
- Lage: Sonne bis Halbschatten
- Ort: Garten
4. Brombeeren und Himbeeren: Naschhecke für Mensch und Biene
(Foto: CC0 / Pixabay / AndrzejRembowski)
Die unzähligen Blüten an Brombeer- oder Himbeerhecken ziehen nicht nur Bienen und andere nützliche Insekten an, sie sorgen auch für einen robusten Sichtschutz und produzieren wohlschmeckenden Beeren. Außerdem blühen sie schon im Mai und versorgen mit ihrem hohen Nektaranteil hungrige Bienen.
- Blütezeit: Mai bis August
- Nektar: sehr hoch
- Pollen: sehr hoch
- Anbau: lieben nährstoffreiche Böden
- Lage: Sonne
- Ort: Garten und Terrassen
5. Wilder Wein: Bienenfreundlicher Sichtschutz
(Foto: CC0/pixabay/Antranias)
Nicht nur schön anzusehen, sondern auch reich an Pollen und Nektar ist Wilder Wein. Er eignet sich ideal zum Bewachsen von Pergolen, Spalieren, Zäunen und Wänden. Diese bienenfreundliche Pflanze ist pflegeleicht und liebt tiefgründige Böden. Ist also eher für den Garten als für den Balkon geeignet.
- Blütezeit: Juli bis September
- Nektar: hoch
- Pollen: sehr hoch
- Anbau: tiefgründige Böden
- Lage: Sonne, Halbschatten und Schatten
- Ort: Garten und Terrassen
6. Mehrjährige Kräuter: Ideal für Balkon und Terrasse
(Foto: CC0 / Pixabay / silviarita)
Vor allem für Balkon und Terrasse eignen sich mehrjährige, bienenfreundliche Kräuter (Anzuchtsets findest du zum Beispiel bei **Avocadostore). Rosmarin blüht etwa schon im Frühling, Salbei gleich den ganzen Sommer über. Kapuzinerkresse, die sich auch hervorragend zum Salat macht, spendet bis Ende September Nahrung für hungrige Bienen. Lavendel ist ein wahrer Bienenmagnet und hat einen hohen Nektargehalt.
Netter Nebeneffekt bienenfreundlicher Pflanzen: Wohlschmeckende und -riechende Kräuter ziehen Bienen an, vertreiben dafür aber andere lästigen Insekten wie etwa Mücken.
Für die meisten mediterranen Kräuter gilt:
- Blütezeit: je nach Sorte März bis Oktober
- Nektar: hoch
- Pollen: hoch
- Anbau: trockene, lehmige Böden
- Lage: Sonne
- Ort: Balkon und Terrasse
7. Apfelbaum: Bienenfreundlich und blütenreich
(Foto: CC0 / Pixabay / magura727)
Der Apfelbaum ist ein unwiderstehlicher Bienenmagnet. Seine Blüten sind besonders reich an Pollen und Nektar. Obendrein versorgt er seinen Besitzer mit Äpfeln, die lagerfähig sind oder sofort zu köstlichen Apfelstrudeln oder Apfelmus weiterverarbeitet werden können.
- Blütezeit: April bis Mai
- Nektar: sehr hoch
- Pollen: sehr hoch
- Anbau: braucht tiefgründigen, nährstoffreichen Boden
- Lage: Sonne
- Ort: Garten
Falls du einen Apfelbaum pflanzen möchtest: Worauf du achten musst, erfährst du in unserem Beitrag „Apfelbaum pflanzen“ und „Apfelbaum schneiden„. Lies auch den Beitrag Apfelsorten: alte und neue Äpfel und wofür sie taugen.
8. Klee: Die Pollenschleuder
(Foto: CC0 / Pixabay / andrealeni)
Wer schon einmal barfuß über eine Wiese mit viel Klee gelaufen ist, dem wird womöglich schon schmerzvoll aufgefallen sein, dass sich hier besonders gerne Bienen und Hummeln tummeln. Das liegt am hohen Pollenanteil des Klees. Die Pflanze ist darüber hinaus auch reich an Nektar und blüht von Anfang Mai bis in den Spätherbst hinein. Du kannst in deinem Garten anstatt eines Rasens eine Kleewiese anlegen.
- Blütezeit: Mai bis September
- Nektar: sehr hoch
- Pollen: hoch
- Anbau: braucht nährstoff- und kalkreiche Lehmböden
- Lage: Sonne und Halbschatten
- Ort: Garten
9. Phacelia: Auch bekannt als Bienenfreund
(Foto: CC0 / Pixabay / hagazustra)
Phacelia wird in der Landwirtschaft zur Gründüngung eingesetzt. Dank ihrer hübschen blauvioletten Blüten ist sie aber auch eine beliebte Zierpflanze. Sie wird auch Bienenfreund, Büschblume oder Bienenweide genannt. Wie ihre Namen schon verraten, ist sie die absolute Nummer eins unter den bienenfreundlichen Pflanzen. Das liegt am überdurchschnittlich hohen Anteil von Nektar und Pollen. Leider ist die robuste und anspruchslose Pflanze nur einjährig. Sie gibt aber beim Verrottungsprozess ihre gesammelten Nährstoffe an den Boden ab und wirkt somit als natürlicher Dünger für deinen Garten.
- Blütezeit: Juni bis September
- Nektar: sehr, sehr hoch
- Pollen: sehr, sehr hoch
- Anbau: braucht frische, lehmige Sandböden
- Lage: Sonne
- Ort: Garten, aber auch Terrassen
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