Zwischen Kümmel und Kreuzkümmel gibt es einige Unterschiede. Was die beiden Gewürze voneinander unterscheidet und für welche Gerichte sie sich jeweils eignen, erfährst du hier.
Sie sind im Namen und im Aussehen fast identisch, aber unterscheiden sich in anderen Bereichen erheblich voneinander: Nicht nur der Geschmack ist dabei ein Unterschied zwischen Kümmel und Kreuzkümmel. Auch in den Verwendungsmöglichkeiten sind die beiden Gewürze verschieden.
Unterschied Kümmel und Kreuzkümmel: Geschmack und Verwendung
(Foto: CC0 / Pixabay / AmatusSamiTahera)
Kümmel (Cuminum cyminum) ist in Europa weit verbreitet und ein fester Bestandteil in vielen traditionellen Gerichten, vor allem in der deutschen Küche. Der Geschmack von Kümmel ist würzig und leicht scharf, aber auch ein bisschen bitter. Die kleinen, halbmondförmigen Samen sind meist bräunlich und haben eine raue Oberfläche. Kümmel kommt etwa in folgenden Gerichten zum Einsatz:
- Kartoffelgerichte
- Sauerkraut
- Brot und andere Backwaren
- Käse
- Fleischgerichte
Kreuzkümmel (Carum carvi) ist ein Gewürz, das ursprünglich aus Südwestasien und Nordafrika kommt. Im Vergleich zu Kümmel hat Kreuzkümmel einen intensiveren, erdigeren und leicht rauchigen Geschmack. Die Samen sind ebenfalls länglich, aber eher braungelblich und glatter. Kreuzkümmel ist ein Hauptbestandteil in Currymischungen. Der rauchige Geschmack passt zudem gut zu Gemüse, Hülsenfrüchten und Fleisch(ersatz)gerichten. Das Gewürz ist typischerweise Bestandteil von:
- Rote-Linsen-Suppen und Daal
- Currys
- Gemüsepfannen
- Hummus
- Chutney
- Falafel
- Chili sin Carne
Kümmel vs. Kreuzkümmel: Herkunft und Nachhaltigkeit
(Foto: CC0 / Pixabay / 12019)
Kümmel wächst auch in Deutschland. Es ist deshalb nicht schwer, das Gewürz aus deutschem Anbau zu bekommen. Kaufst du ihn regional ein, hat Kümmel also eine gute Ökobilanz. Übrigens kannst du Kümmel selber anpflanzen und ernten. Kaufst du ihn im Supermarkt, bekommst du ihn häufig auch schon für einen niedrigen Preis. Allerdings empfiehlt es sich, auf Bio-Qualität zu achten, um chemisch-synthetische Pestizide zu vermeiden.
Kreuzkümmel bevorzugt subtropisches Klima und wird etwa in Indien, Ägypten oder dem Iran angebaut. Dementsprechend muss das Gewürz häufig weite Transportwege bis nach Deutschland zurücklegen und hat eine entsprechend schlechte Ökobilanz. Willst du dies vermeiden, kannst du Kreuzkümmel selbst anpflanzen. Beim Kauf empfehlen wir dir, auf Bio-Qualität und fairen Handel zu achten.
Kümmel und Kreuzkümmel in Bio-Qualität bekommst du in vielen Supermärkten oder im Bioladen, Reformhaus und Drogeriemarkt. Gewürze aus fairem Handel sind hingegen deutlich weniger verbreitet. Doch auch hier wirst du häufig im Bioladen fündig. Weitere Tipps dazu bekommst du auch hier: Bio-Gewürze kaufen: die wichtigsten Marken und Online-Shops.
Tipp: Damit die Gewürze möglichst lange aromatisch bleiben, solltest du sie an einem trockenen, kühlen Ort lagern, idealerweise in einem luftdichten Behälter. Ganze Samen behalten ihr Aroma länger als gemahlene Gewürze, da die ätherischen Öle beim Mahlen schneller verfliegen.
Kümmel vs. Kreuzkümmel: Gesundheitliche Effekte
Kümmel und Kreuzkümmel sind nicht nur als Gewürze, sondern auch als Heilmittel bekannt:
- Kümmel hilft insbesondere bei Magen-Darm-Beschwerden wie Blähungen, Bauchschmerzen und Völlegefühl. So fördert es die Durchblutung der Magen-Darm-Schleimhaut und regt den Gallenfluss an. Auch deswegen wird er zum Beispiel traditionell oft mit blähenden Kohlgerichten wie Sauerkraut serviert.
- Auch Kreuzkümmel wirkt verdauungsfördernd, indem es das Verdauungssystem anregt. Zudem ist das Gewürz reich an Eisen und Antioxidantien.
Übrigens: Neben Kümmel und Kreuzkümmel gibt es auch Schwarzkümmel. Er ist weniger scharf und eher nussig, mit einem leicht pfeffrigen Unterton. Schwarzkümmel wird besonders gern als Topping auf Fladenbroten eingesetzt. Das Gewürz ist reich an sekundären Pflanzenstoffen, Gerbstoffen und ungesättigten Fettsäuren. Zudem gibt es Hinweise darauf, dass es bei Magenproblemen, Allergien und Asthma heilsam wirken könnte. Schwarzkümmel nehmen viele in Form von Schwarzkümmelöl zu sich.
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