Latexfarbe ist für viel beanspruchte Wände im Treppenhaus, in der Küche und im Flur beliebt. Fast alle Latexfarben enthalten aber Konservierungsstoffe, die Allergien auslösen können. Beim Renovieren musst du daher auf viele Dinge achten.
Latexfarbe für Küche, Bad und Flur
Latexfarbe ist praktisch: Sie macht Wände wasserfest, strapazierfähig und scheuerfest. Ideal also für häufig beanspruchte Wände, wie im eigenen Treppenhaus und im Flur sowie in öffentlichen Einrichtungen. Auch für die Küche eignet sich Latexfarbe, da sie die Wände versiegelt und keinen Wasserdampf durchlässt. Da Latexfarbe dünner als normale Dispersionsfarbe ist, kommt die Wandstruktur darunter besser zur Geltung. Außerdem gibt es Latexfarbe in verschiedenen Glanzstufen.
Klassische Latexfarbe nutzt als Bindemittel natürliches Latex (Saft des Kautschukbaumes). Weil echtes Latex aber sehr teuer ist, findest du im Baumarkt heutzutage fast nur noch Latex-Dispersionsfarbe. Sie nutzt Kunstharz als Bindemittel.
Latexfarbe für die meisten Untergründe geeignet
Wenn du in einer Wohnung zur Miete wohnst, solltest du vor dem Streichen einen Blick in den Mietvertrag werfen. Einige Vermieter verbieten Latexfarbe, da sie eine isolierende Wirkung hat. Ist Latexfarbe erlaubt, kannst du sie auf folgende Untergründe auftragen:
- Beton,
- Tapete,
- trockenes Holz,
- PVC,
- Metall.
Wie gut ist Latexfarbe wirklich?
Latexfarbe kann in bestimmten Räumen sinnvoll sein, hat allerdings auch einige Nachteile:
- Da die Latexfarbe recht dünn ist, musst du die Wand in der Regel mehrmals streichen.
- Einige Farben enthalten Formaldehyd, das laut dem Bundesamt für Risikobewertung (BfR) krebserregend ist.
- Zwar versiegelt Latexfarbe die Wand, macht sie dadurch aber auch anfälliger für Schimmel. Regelmäßiges Lüften ist deshalb umso wichtiger.
Außerdem enthalten nahezu alle Latexfarben auf dem Markt Methylisothiazolinon und/oder Benzisothiazolinon. Isothiazolinone können starke allergische Reaktionen hervorrufen. In der Vergangenheit musste bereits eine Schule nach der Renovierung geschlossen werden, weil mehr als 70 Lehrer und Schüler über allergische Beschwerden geklagt hatten. Schuld soll Farbe mit Isothiazolinone sein. Bis 2018 sind solche Farben trotzdem mit dem „Blauen Engel“ ausgezeichnet worden. Erst seit dem Februar 2018 bekommen Wandfarben mit diesen Konservierungsstoffen kein Siegel mehr.
Ausnahmen: Ausgerechnet seidenglänzende Wandfarben sind von dieser Regelung beim Blauen Engel ausgenommen. Da Latexfarben zu den seidenglänzenden Farben zählen, bekommen sie trotz bedenklicher Konservierungsmittel das Umweltsiegel. Es sei technisch nicht möglich, bei diesen Farben auf Konservierungsmittel zu verzichten, so die Jury des Blauen Engels. Wir konnten bislang auch keine Latexfarben finden, die frei von Methylisothiazolinon und Benzisothiazolinon sind.
Du hast aber die Wahl und kannst auf Latexfarben verzichten. Wir empfehlen dir ökologische Wandfarben, die ohne Lösungs- und Konservierungsmittel auskommen und frei von Weichmachern sind.
Latexfarbe überstreichen: Wand vorher richtig vorbereiten
Wenn du Latexfarbe verwendet hast und sie nun mit Dispersionsfarbe oder einer anderen Farbe überstreichen möchtest, stehst du vor einem Problem: Oft gibt es Risse auf der neuen Farbe oder sie platzt ab. Unsere Tipps:
- Eine matte Dispersionsfarbe kannst du besser auf die Latexfarbe streichen, wenn du zuvor eine Grundierung aufträgst: Dazu einfach etwas Wasser mit einigen Klecksen Dispersionsfarbe mischen und damit die Wand grundieren. Sobald die Farbe getrocknet ist, kann der eigentliche Anstrich beginnen.
- Während sich matte und seidenglänzende Latexarbe mit einer vorangegangenen Grundierung einfach überstreichen lassen, macht es dir eine hochglänzende Latexfarbe schwerer. Sie solltest du vorher mit etwas Schleifpapier aufrauen, damit die Dispersionsfarbe später gut haften kann.
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