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Lehmfarbe: So streichst du deine Wohnung ohne Schadstoffe

Lehmfarbe
Foto: CC0 / Pixabay / stux

Lehmfarbe kann für dich die richtige Wahl sein, wenn du eine nachhaltige Alternative zu herkömmlichen Wandfarben suchst. Was du über Lehmfarben wissen musst.

Streichen mit Lehmfarbe

Naturfarben wie Lehmfarbe liegen schwer im Trend. Sie sind in der Herstellung umweltfreundlicher als herkömmliche Farben und kommen meist ohne Konservierungsstoffe oder andere Schadstoffe aus. Ihre Rohstoffe sind ökologischer Herkunft und stammen dabei oft aus Deutschland.

Naturfarben sorgen für ein angenehmes und gesundes Raumklima. Das ist besonders in Räumen wichtig, in denen du sehr viel Zeit verbringst, wie zum Beispiel im Schlafzimmer

Lehmfarbe besteht aus Tonmehlen, feinem Sand und Pflanzenstärke. Die im Ton enthaltenen Minerale sorgen für Farbe und Deckkraft. Als Bindemittel werden der Lehmfarbe Zellulose oder pflanzliches Eiweiß zugesetzt. Sie ist somit rein biologisch und gesundheitlich unbedenklich.

Lehmfarbe gibt es in Pulverform zum Anrühren in Wasser oder bereits streichfertig. Erhältlich ist sie zum Beispiel von Volvox (**kaufen bei PureNatureEMOTON und Conluto. (Fertig angerührte Lehmfarbe kann Konservierungsstoffe enthalten. Wer auf der sicheren Seite sein will, sollte die Farbe also auf jeden Fall selbst aus dem Pulver herstellen.)

Vor- und Nachteile von Lehmfarbe

Die charakteristische Struktur von Lehmfarbe kann beim Streichen gewollt sein und kommt in Erdtönen besonders gut zur Geltung.
Die charakteristische Struktur von Lehmfarbe kann beim Streichen gewollt sein und kommt in Erdtönen besonders gut zur Geltung.
(Foto: CC0 / Pixabay / Pexels)

Lehmfarbe bietet gegenüber gängigen Wandfarben zahlreiche Vorteile:

  1. Einmal getrocknet ist Lehmfarbe nahezu unbegrenzt haltbar. Dadurch ist Lehm ein überaus nachhaltiger Baustoff.
  2. Lehmfarbe besitzt die Fähigkeit, Feuchtigkeit aus dem Raum aufzunehmen und abzugeben. Somit wirkt die Farbe feuchtigkeitsregulierend.
  3. Lehmfarbe ist frei von Schadstoffen, und kann sogar Gerüche binden. Sie ist auch für Allergiker gut geeignet.
  4. Aufgrund seiner mineralischen Basis ist Lehm nicht brennbar.
  5. Lehmfarbe hat konservierende Eigenschaften und ist daher besonders bei Holz- und Fachwerkwänden zu empfehlen.

Hier findest du eine Auswahl von Anbietern für ökologische Wandfarbe.

Als Naturprodukt besitzt Lehmfarbe allerdings auch einige Nachteile, die es zu bedenken gilt:

  1. Da mit Wasser angerührte Lehmfarbe keine künstlichen Bindemittel enthält, ist sie weniger belastbar. An viel beanspruchten Oberflächen, wie etwa im Flur oder im Kinderzimmer, kann sich die Farbe schnell abreiben. 
  2. Lehmfarbe darf nicht dauerhaft in Kontakt mit Spritzwasser kommen, da sie schnell Feuchtigkeit aufnimmt. Über einem Waschbecken oder einer Spüle solltest du daher andere Farbe verwenden.
  3. Lehmfarbe ist nicht so einfach zu verarbeiten wie herkömmliche Farben. Tipps zur Anwendung findest du im nächsten Abschnitt.

Verarbeitung von Lehmfarbe

Zubehör zum Malern muss man nicht teuer kaufen. Ausleihen oder mieten ist auch hier die nachhaltigste Lösung.
Zubehör zum Malern muss man nicht teuer kaufen. Ausleihen oder mieten ist auch hier die nachhaltigste Lösung.
(Foto: CC0 / Pixabay / stux)
  1. Prüfe vor dem Streichen den Untergrund. Sehr alte Kalkfarbe musst du unter Umständen zunächst entfernen. Auf saugfähigen oder glatten Untergründen kann eine Grundierung notwendig sein. Diese muss vor dem Streichen komplett durchgetrocknet sein.
  2. Wenn du fertige Lehmfarbe verwendest, genügen fünf Liter für etwa 30 Quadratmeter Wandfläche. Solltest du die Farbe selbst mit Wasser anrühren, stelle unbedingt mehr von der Farbe her, als du brauchst – später noch einmal das selbe Mischverhältnis und somit den gleichen Farbton zu erreichen, ist ziemlich schwierig.
  3. Streiche, wenn möglich, den ganzen Raum in einem Arbeitsgang. Fülle dabei mit einem Pinsel zuerst die Ecken aus. Streiche dann den Rest der Wand mit der Farbrolle in langen, waagerechten oder senkrechten Strichen.
  4. Die noch feuchte Farbe kann zunächst noch ungleichmäßig dunkel wirken. Lass sie aber auf jeden Fall einen halben Tag trocknen, bevor du nachbesserst. Auch dann solltest du bei einem zweiten Anstrich die ganze Wand streichen, statt nur stellenweise auszubessern.
  5. Lehmfarbe enthält im Gegensatz zu anderen Wandfarben weniger Zusatzstoffe, welche die Deckkraft erhöhen. Daher ist bei Naturfarben fast immer mehr als ein Anstrich nötig, um das gewünschte Ergebnis zu erzielen. Je nach Farbe können bis zu fünf Arbeitsgänge notwendig sein.
  6. Lehmfarbe ist ein Naturprodukt. Du wirst mit ihr möglicherweise kein absolut perfektes Ergebnis erzielen können. Für viele Anwender macht aber gerade die individuelle Struktur der Farbe – auch bei unterschiedlichem Lichteinfall – den Charme aus. 

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