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Littering: Problematische Vermüllung und seine Folgen

Littering
Foto: CC0 / Pixabay / sergeitokmakov

Littering bezeichnet die Vermüllung des öffentlichen Raumes. Der unsachgemäß entsorgte Abfall schadet der Umwelt und unserer Gesellschaft. Erfahre, welche Folgen Littering hat und was du selbst dagegen tun kannst.

Was ist Littering?

Der Begriff Littering kommt vom englischen “to litter”, was wegwerfen bedeutet, und bezeichnet die Vermüllung des öffentlichen Raumes und der Natur. Dazu zählt jedes Entsorgen von Müll, das gegen das Abfallrecht verstößt: Ausgetretene Zigarettenstummel genauso wie weggeworfene Verpackungen oder Elektroschrott im Sperrmüll.

Littering: Zahlen und Fakten

Einwegverpackungen werden häufig gelittert.
Einwegverpackungen werden häufig gelittert.
(Foto: Melanie Hagenau / Utopia)

Das Bundesumweltamt berichtet, dass in Deutschland immer mehr Müll unsachgemäß entsorgt wird. Der meiste Abfall davon sind Kunststoffe, Sperrmüll, Zigaretten, Einwegbecher, Kaugummis und Einwegverpackungen. Besonders betroffen sind Großstädte. Da nur wenige Bundesländer den gelitterten Abfall erfassen, gibt es keine verlässlichen Zahlen über die Gesamtmenge in Deutschland. Zur Orientierung dienen Zahlen aus Rheinland-Pfalz: 2017 wurden dort laut der Landesabfallbilanz über 4.000 Tonnen illegaler Müll erfasst.

Ursachen von Littering

Die Ursachen von Littering sind vielfältig. Eine davon ist unser Lebensstil: Wir nutzen den öffentlichen Raum intensiver und konsumieren dort Dinge, die in Einwegverpackungen verpackt sind. Dadurch ist die Menge an Abfall, die außerhalb privater Haushalte anfällt, insgesamt höher. Hinzu kommt, dass es an öffentlichen Orten eine geringe soziale Kontrolle gibt. In der Masse fühlt sich die oder der Einzelne anonym und ist anfälliger für Gruppeneffekte. Wenn bereits Müll herumliegt, sinkt die Hemmschwelle, den eigenen Müll ebenfalls liegenzulassen.

Laut einer Studie der Humboldt-Universität zu Berlin haben auch individuelle Werthaltungen einen Einfluss: Fehlendes Verantwortungsbewusstsein und mangelnde Umwelterziehung steigern die Wahrscheinlichkeit für Littering. Der Studie zufolge littern vor allem junge Menschen im Alter zwischen 18 und 30 Jahren. Die häufigsten Ausreden sind Bequemlichkeit, Gleichgültigkeit und fehlende Mülleimer.

Folgen von Littering

Schadstoffe aus alter Elektronik wandern beim Littering direkt in die Umwelt.
Schadstoffe aus alter Elektronik wandern beim Littering direkt in die Umwelt.
(Foto: Melanie Hagenau / Utopia)

Littering schadet der Umwelt. Gelitterter Abfall wird dem Stoffkreislauf entzogen und neue Materialien müssen energieintensiv hergestellt werden. Der Abfall wandert direkt in die Umwelt und gefährdet Tiere und Pflanzen. Schon kleine Mengen Müll decken Pflanzen ab und übertragen Schadstoffe. Tiere können sich daran verletzen oder vergiften. Kunststoffmüll zersetzt sich nicht vollständig und landet letztlich als Mikroplastik in unseren Gewässern.

Littering schadet auch unserer Gesellschaft, denn unsere Lebensqualität wird durch die Vermüllung beeinträchtigt. Öffentliche Orte verlieren an Ästhetik, in Wohngegenden gibt es mehr Keime und Tiere, die Abfall fressen und Krankheiten übertragen können. Betroffene Orte werden weniger attraktiv für Anwohner*innen und Besucher*innen. Littering ist zudem ziemlich teuer für unsere Gesellschaft: Allein die Reinigungskosten betragen in Deutschland 740 Millionen Euro im Jahr. Dazu kommen Kosten für öffentliche Maßnahmen, durch die Littering verhindert werden soll.

Maßnahmen gegen Littering

Berlin macht humorvoll auf Mülleimer aufmerksam.
Berlin macht humorvoll auf Mülleimer aufmerksam.
(Foto: CC0 / Pixabay / betexion)

Maßnahmen gegen Littering setzen auf unterschiedlichen Ebenen an. Durch Umweltbildung in der Schule sollen Kinder früh einen verantwortungsvollen Umgang mit Abfall lernen. Öffentlichkeitsarbeit, zum Beispiel durch Plakataktionen, soll auch Erwachsene für das Thema sensibilisieren. Ein anderes Mittel sind Sanktionen, die je nach Bundesland unterschiedlich hoch sind. Um die Sanktionen wirksam zu vollstrecken, fehlt in vielen Städten jedoch das Personal. In der Praxis führen Kreativität und Humor manchmal eher zum erwünschten Verhalten als Maßregelungen, die oft Abwehrreaktionen hervorrufen. Viele Städte machen daher mit lustigen Sprüchen auf Mülleimer aufmerksam, zum Beispiel in Berlin.

Das kannst du gegen Littering tun

Müllsammel-Aktionen steigern die Sensibilität für Littering.
Müllsammel-Aktionen steigern die Sensibilität für Littering.
(Foto: CC0 / Pixabay / nastya_gepp)

Um Littering zu vermeiden, kannst du vorsorglich einen Müllbeutel mitnehmen, wenn du öffentliche Orte besuchst. Er benötigt kaum Platz und ist hilfreich, wenn die öffentlichen Mülleimer überfüllt sind. Wenn du andere Menschen littern siehst, kannst du sie natürlich auch darauf ansprechen.

Nachhaltiger ist es, andere Menschen außerhalb einer konkreten Littering-Situation für das Thema zu sensibilisieren. Falls in deiner Familie oder deinem Bekanntenkreis gelittert wird, kannst du das Thema zu einem ruhigen Zeitpunkt ansprechen. Versuche, Vorwürfe zu vermeiden und gehe stattdessen auf die Folgen von Littering ein. Um Littering außerhalb deines privaten Umfelds zu verhindern, kannst du in vielen Gegenden eine Raumpatenschaft übernehmen. Dadurch übernehmen Einzelpersonen oder Gruppen die Verantwortung für die Sauberkeit eines bestimmten öffentlichen Raumabschnitts. Um Aufmerksamkeit auf das Thema zu lenken, kannst du auch eine öffentliche Putzaktion organisieren. Überzeuge Freund*innen, einen Verein, deine Klasse oder Arbeitskolleg*innen und melde dich bei deiner Gemeinde oder Stadt.

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