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Maske entsorgen: So wird sie nicht zum Umweltproblem

Die Corona-Pandemie sorgte für eine Maskenpflicht
Foto: CC0 / Pixabay / RayMediaGroup

Wann du eine getragene Maske entsorgen musst, haben Wissenschaftler:innen für verschiedene Maskentypen gut erklärt. Doch wie lässt sich die Maske so entsorgen, dass sie nicht zum Umweltproblem wird?

Aufgrund der Maskenpflicht in Bussen und Bahnen (ÖPNV) sowie in Geschäften tragen nun viele Menschen sogenannte „medizinische Masken“. Dazu zählen OP-Masken ebenso wie FFP2-Masken beziehungsweise N95- und KN95-Masken. Damit ändert sich einiges für Menschen, die bisher auf eine Alltagsmaske aus Stoff gesetzt haben. Denn während sich Alltagsmasken waschen und anschließend wiederverwenden lassen, musst du medizinische Einwegmasken irgendwann entsorgen. Doch wann ist der richtige Zeitpunkt und in welchen Müll gehören die Masken? Klar ist, dass du Masken nicht einfach achtlos auf die Straße werfen solltest – auch wenn sie dir beispielsweise herunterfällt und du sie deshalb nicht mehr aufsetzen möchtest.

Maske entsorgen: Empfehlungen für OP-Maske und FFP2-Maske

Maske entsorgen: Spätestens nach fünfmaligem Tragen.
Maske entsorgen: Spätestens nach fünfmaligem Tragen.
(Foto: CC0 / Pixabay / Alexandra_Koch)

Im Gegensatz zu Alltagsmasken darfst du FFP2-Masken und OP-Masken aus Zellstoff nicht waschen, da sonst die Filterleistung deutlich abnehmen würde. Du kannst aber zumindest die FFP2-Maske reinigen und wiederverwenden. Das klappt im Backofen und an der Luft – jedoch nur unter speziellen Bedingungen. Die Einzelheiten dazu erläutern wir im Artikel FFP2-Maske reinigen und wiederverwenden. Eine OP-Maske lässt sich dagegen nicht wiederverwenden.

Laut einem Forschungsprojekt der FH Münster lässt sich eine FFP2-Maske auf die genannte Weise zuverlässig viermal reinigen. Nach dem fünften Mal solltest du die getragene FFP2-Maske entsorgen. Außerdem weisen die Wissenschaftler:innen darauf hin, die Maske in folgenden Fällen direkt zu entsorgen:

  • wenn du feststellst, dass die Maske defekt ist und viel Luft durchlässt oder die Bänder nicht fest sitzen
  • wenn du direkt angehustest wirst
  • wenn die Maske besonders beansprucht worden ist.

Nach welcher Zeitspanne ein Wechsel sinnvoll ist, hängt von der Belastung ab. Empfehlenswert ist es, die Maske nach zwei bis vier Stunden gegen eine saubere Maske auszutauschen.

Wie entsorge ich Masken richtig?

OP-Masken entsorgen: In den Restmüll statt in den gelben Sack.
OP-Masken entsorgen: In den Restmüll statt in den gelben Sack.
(Foto: CC0 / Pixabay / coyot)

OP- und FFP2-Masken enthalten synthetische Fasern (Kunststoff), die unter natürlichen Bedingungen nicht so schnell abgebaut werden. Die Masken sind aber nicht recycelbar und gehören daher nicht in den gelben Sack beziehungsweise die gelbe Tonne. Wenn du die Restmülltonne benutzt, um die Masken zu entsorgen, landen sie in der Müllverbrennungsanlage. Negative Folgen für die Umwelt bestehen dann keine, erklärt das Umweltbundesamt dem ZDF.

Viele Menschen meinen offenbar aber, dass die dünnen OP-Masken aus Papier bestehen und daher schnell verrotten würden. Dies stimmt nicht: Die meisten Einwegmasken bestehen aus dem Kunststoff Polypropylen. Es würde laut Greenpeace bis zu 450 Jahre dauern, bis dieses Material vollständig abgebaut wäre. Auch deshalb ist es wichtig, Masken richtig zu entsorgen.

Das Bundesinstitut für Arzneimittel und Medizinprodukte (BfArM) rät dazu, stark durchfeuchtete Masken zunächst bei Raumtemperatur trocknen zu lassen. Später gehört die Maske dann in den Hausmüll, schreiben auch die Forscher:innen der FH Münster. Dies trifft sowohl auf OP-Masken als auch auf FFP2-Masken zu und ist gleichzeitig auch eine Frage der Hygiene.

Falsch entsorgte Masken im Meer aufgetaucht

Was bei falsch entsorgten Masken passiert, lässt sich längst in Asien beobachten: Im Meer und an den Stränden werden neben vielem Plastikmüll inzwischen auch vermehrt OP-Masken angeschwemmt. Dort gefährden sie Tiere, sie sich auf der Futtersuche in den Bändern der Maske verfangen.

Die Masken mit einem Vlies aus Polypropylen bleiben Jahrzehnte im Meer und zerfallen dort nur sehr langsam zu Mikroplastik. Dabei nimmt das Plastik auch viele Umweltgifte auf. Fische und andere Meeresbewohner können die Partikel mit Nahrung verwechseln und sie schlucken.

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