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Nur 70 Euro: Diese Massagepistole massiert besser als der Testsieger

Massagepistolen Testsieger Stiftung Warentest
© Adobe Stock / Stiftung Warentest (Symbolbild)

Stiftung Warentest war beim aktuellen Test von Massagepistolen nicht wirklich von den Geräten überzeugt. So erreichte selbst der beste Kandidat nur ein „befriedigend“. Immerhin: Ein günstiges Modell massiert sogar besser als der Massagepistolen-Testsieger.

In Ausgabe 7/2024 von Stiftung Warentest nahmen die Verbraucherschützer:innen elf Massagepistolen verschiedener Hersteller unter die Lupe, darunter bekannte Marken, aber auch günstigere Modelle. Die Preise reichten von 40 bis 270 Euro. Keines der Modelle konnte das Qualitätsurteil „gut“ erreichen. Ein günstiges Modell von Beurer ist Preis-Leistungssieger.

Auch bei der Teilnote für die Umwelteigenschaften war „befriedigend“ die Bestnote unter den Pistolen. Besonders kritikwürdig: Bei keinem der Geräte kann der Akku einfach durch die Anwender:innen getauscht werden. Viele Massagepistolen sterben daher gemeinsam mit ihrem Akku einen verfrühten Tod. Immerhin bieten manche Hersteller einen kostenpflichtigen Wechsel durch ihren Service an. So auch unser Umwelttipp von Orthomechanik.

Die beste Alternative für einen nachhaltigeren Konsum ist aus Sicht von Utopia bei dieser Art von Geräten in jedem Fall der Kauf auf dem Gebrauchtmarkt.

Inhaltsverzeichnis:

Massagepistolen-Testsieger 2024

Allgemeiner Testsieger Blackroll Fascia Gun

Die relativ teure Blackroll Fascia Gun war die kleinste Massagepistole im Test und ging als Testsiegerin mit der Bestnote „befriedigend“ (2,7) hervor. Sie hat allerdings nur einen vergleichsweise geringen Hub bei der Massage und massiert relativ sanft. Dieses Modell kann von Leistungssportler:innen daher möglicherweise als zu schwach empfunden werden.

Die Akkulaufzeit wurde zwar mit „sehr gut“ bewertet, allerdings ist der Akku nicht austauschbar. Zudem schafft das Blackroll-Modell nur ein „ausreichend“ bei der Haltbarkeit. Somit kann Utopia diese Pistole aus Nachhaltigkeitsperspektive nicht empfehlen.

Massagepistolen-Testsieger: Black Roll Fascia Gun
Massagepistolen-Testsieger: Blackroll Fascia Gun (© Black Roll)
  • Gesamtnote (Qualitätsurteil): befriedigend (2,7)
  • Massieren: befriedigend
  • Handhabung: befriedigend
  • Haltbarkeit: ausreichend
  • Umwelteigenschaften: befriedigend
  • Sicherheit und Schadstoffe: gut
  • Akku-Austausch möglich: nein

Kaufen: für rund 150 Euro bei Sportscheck, Intersport oder Amazon

Preis-Leistungs-Tipp: Beurer MG 99

Mit größerem Hub und fünf Leistungsstufen massiert die Beurer MG 99 laut Stiftung Warentest „gut“ und damit besser als der Massagepistolen-Testsieger von Blackroll. Mit rund 70 Euro gehört sie außerdem zu den günstigsten Modellen im Test. Die Akkulaufzeit ist „gut“ und auch bei der aus Nachhaltigkeitsperspektive wichtigen Haltbarkeit gehört sie mit einem „gut“ zu den besten Geräten in Test. Leider lässt sich allerdings auch hier der Akku nicht tauschen.

Der Wermutstropfen: Im kugelförmigen Aufsatz der Pistole fand Stiftung Warentest erhöhte Konzentrationen von Schadstoffen, was zur Abwertung führte. Andernfalls wäre das Beurer-Modell, den weiteren Testergebnissen nach zu urteilen, wohl der Testsieger gewesen. Allerdings sind die anderen mitgelieferten Aufsätze nicht entsprechend belastet. Die Tester:innen empfehlen, stattdessen diese zu nutzen.

Massagepistolen Preis-Leistungs-Tipp Beurer MG99
Massagepistolen Preis-Leistungs-Tipp Beurer MG99 (© Beurer)
  • Gesamtnote (Qualitätsurteil): befriedigend (3,0)
  • Massieren: gut
  • Handhabung: gut
  • Haltbarkeit: gut
  • Umwelteigenschaften: befriedigend
  • Sicherheit und Schadstoffe: ausreichend
  • Akku-Austausch möglich: nein

Kaufen: für rund 70 Euro bei Beurer oder Amazon

Umwelttipp: Orthomechanik Orthomechanik 3.0

Die Orthomechanik 3.0 landet im Gesamtfeld des Tests mit der Gesamtnote 2,9 auf Platz drei. Sie massiert wie das Testsiegermodell „befriedigend“, bietet im Vergleich aber einen größeren Hub. In Sachen Haltbarkeit – hier ein „gut“ – schlägt sie den Massagepistolen-Testsieger von Blackroll jedoch deutlich.

Auch beim Orthomechanik-Modell ist der Akku leider nicht durch Anwender:innen austauschbar. Immerhin bietet der Hersteller jedoch an, nach Ablauf der Garantie gegen eine Gebühr von 39 Euro den Akku zu tauschen. Somit ist die Orthomechanik 3.0 aus Sicht von Utopia derzeit die nachhaltigste Wahl unter den Massagepistolen im Test.

Umwelttipp Orthomechanik 3.0
Umwelttipp Orthomechanik 3.0 (© Orthomechanik)
  • Gesamtnote (Qualitätsurteil): befriedigend (2,9)
  • Massieren: befriedigend
  • Handhabung: befriedigend
  • Haltbarkeit: gut
  • Umwelteigenschaften: befriedigend
  • Sicherheit und Schadstoffe: befriedigend
  • Akku-Austausch möglich: ja (vom Hersteller-Service)

Kaufen: für rund 180 Euro bei Orthomechanik oder Amazon

So bestimmt Stiftung Warentest die Massagepistolen-Testsieger

Stiftung Warentest hat die Massagepistolen anhand verschiedener Kategorien geprüft und bewertet. Der wichtigste Aspekt war das Massieren, das mit 40 % in die Gesamtwertung einfloss. Hierbei beurteilten Fachleute, wie gut sich die Pistolen für die Selbst- und Fremdmassage eignen. Bewertet wurden Kriterien wie die Passung der Intensitätsstufen zu verschiedenen Muskelgruppen und die Anwendungsvielfalt. Diese ergibt sich aus der Anzahl der Leistungsstufen, den mitgelieferten Aufsätzen und der Möglichkeit, Massageöl zu verwenden. Zusätzlich wurde die maximale Anpresskraft der Geräte gemessen sowie die Veränderung der Temperatur nach längerem Gebrauch. Die Akkulaufzeit wurde anhand der Anzahl der möglichen 10-minütigen Massagen bewertet, die die Geräte mit einer Akkuladung erreichten.

Mit 35 % Gewichtung folgte die Handhabung der Massagepistolen. Hierbei wurde die Gebrauchsanleitung auf Verständlichkeit und Vollständigkeit geprüft, ebenso wie die einfache Bedienung der Geräte, der Wechsel der Aufsätze und die Lesbarkeit des Ladestatus. Auch die Vibration am Griff und die Ergonomie bei der Massage wurden bewertet.

Die Haltbarkeit machte 10 % der Gesamtwertung aus. Geprüft wurde die Haltbarkeit mit einem Dauertest, bei dem die Pistolen 500 Zyklen mit Belastung absolvierten, sowie mit einem Falltest aus 90 cm Höhe.

Weitere 10 % der Gesamtwertung entfielen auf die Umwelteigenschaften, wobei die Lautstärke der Geräte bei verschiedenen Frequenzen gemessen und die Möglichkeit des Akkuwechsels bewertet wurde.

Zuletzt flossen noch Sicherheitsaspekte und Schadstoffe mit 5 % in die Bewertung ein. Neben der Prüfung der Warnhinweise wurden die Geräte auf verschiedene Schadstoffe untersucht.

Testergebnisse, die zu Abwertungen führten, waren beispielsweise das Vorhandensein von Schadstoffen sowie mangelnde Stabilität. Einige Modelle enthielten hohe Mengen an Schadstoffen, was zu Abwertungen bei der Bewertung der Sicherheit und Schadstoffe führte. Beispielsweise wurden im Bedienfeld des Modells Flow Move von Flow Recoverys sehr hohe Mengen an Naphthalin gefunden – mehr als das GS-Zeichen erlaubt. Im Falltest brach der Aufsatz der Lidl-Pistole ab und konnte nicht mehr ausgetauscht werden. Dies wurde als mangelhaft bewertet und führte zu einer Abwertung im Bereich Haltbarkeit.

Massagepistole kaufen: Darauf kannst du achten

Bei den Massagepistolen-Testsiegern von Stiftung Warentest wird deutlich: Die eine perfekte Massagepistole für jede:n gibt es nicht. Denn Menschen mit unterschiedlicher Muskelmasse und Bindegewebe benötigen unterschiedlich starke Massagepistolen. Generell sollten Menschen mit mehr Muskeln eher ein Gerät mit mehr Hub und Druck bevorzugen.

Es kann hilfreich sein, verschiedene Modelle vor dem Kauf auszuprobieren. Hier haben wir einige Punkte aus dem Test zusammengefasst, auf die du beim Kauf zusätzlich achten kannst:

Hub/Amplitude: Die Amplitude, mit der die Aufsätze sich heben und senken, ist bei jedem Modell fest eingestellt und ein wichtiges Kaufkriterium. Geräte mit einem Hub von sechs bis acht Millimetern massieren sanft, während Geräte mit 14 oder 16 Millimetern einen stärkeren Massageeffekt bieten und sich eher für Leistungssportler eignen.

Frequenz: Die Frequenz, also die Anzahl der „Schläge“ pro Sekunde, lässt sich bei den meisten Modellen einstellen. Niedrige Frequenzen unter 30 Schlägen pro Sekunde eignen sich zur Muskelentspannung, während hohe Frequenzen die Muskeln auf ein Training vorbereiten können.

Druck/Anpresskraft: Neben dem Hub spielt auch die maximale Anpresskraft eine wichtige Rolle. Diese gibt an, mit wie viel Kraft man die Pistole ins Gewebe drücken kann, ohne dass der Motor stoppt. Die Blackroll Fascia Gun ermöglicht beispielsweise einen Druck von über 270 Newton, während das Modell von Lidl bereits bei 30 Newton stoppt.

Gewicht: Das Gewicht der Massagepistole spielt eine Rolle für die Handhabung und den Transport. Kleinere, leichtere Modelle eignen sich besser für die Sporttasche, während schwerere Modelle mehr Kraft beim Halten erfordern.

Möglichkeit zum Akkuwechsel: Leider ermöglichen die meisten Massagepistolen keinen Akkuwechsel durch die Anwender:innen. Allerdings kannst du dich vorher beim Hersteller erkundigen, ob immerhin ein Wechsel durch dessen Service-Personal möglich ist. So kannst du die Lebensdauer deiner Massagepistole im Idealfall deutlich erhöhen.

Aufsätze: Massagepistolen werden mit verschiedenen Aufsätzen geliefert, die für unterschiedliche Körperpartien und Massagearten geeignet sind. Für die gängigsten Anwendungen reichen Ball-, Flachkopf- und Kegelaufsatz laut Stiftung Warentest in der Regel aus.

Wirksamkeit von Massagepistolen: Was ist möglich und was nicht?

Ob Massagepistolen-Testsieger oder nicht: Die Geräte zur Selbstmassage und Regeneration werben oft mit dem Versprechen, heilende Wirkung zu haben. Wissenschaftliche Untersuchungen deuten laut Stiftung Warentest darauf hin, dass der Einsatz von Massagepistolen vor dem Training beispielsweise kurzfristig die Beweglichkeit verbessern kann. Nach dem Training können sie zur Verbesserung der Regeneration beitragen.

Ein ergonomischer Arbeitsplatz ist wichtig für die Rücken-Gesundheit.
Massagepistolen sind kein Allheilmittel: Hole dir bei ernsthaften Schmerzen unbeding ärztlichen Rat. (Foto: CC0 / Pixabay / fairpharma)

Ob Massagepistolen auch Muskelkraft steigern können, ist wissenschaftlich umstritten. Es gibt laut dem Verbrauchermagazin auch keine klaren Beweise dafür, dass Massagepistolen Nackenverspannungen lösen oder lindern. Tatsächlich kann die falsche Anwendung von Massagepistolen auch Verletzungsrisiken bergen – etwa im Hals- oder Gesichtsbereich. Daher solltest du bei der Anwendung auf folgende Punkte besonders achten:

  • Keine Anwendung auf Verletzungen, Knochen, Gefäßen oder Nervensträngen.
  • Anwendung stoppen, wenn Schmerzen auftreten.
  • Bei Rücken- und Nackenschmerzen, unklaren Muskelbeschwerden oder anderen unklaren Symptomen unbedingt ärztlichen Rat einholen.

Zusammenfassend lässt sich sagen, dass Massagepistolen bei richtiger Anwendung die Regeneration nach dem Sport unterstützen und die Beweglichkeit verbessern können. Sie sind jedoch keine Wunderwaffe und ersetzen weder die Behandlung durch medizinisches Fachpersonal noch sind sie für jede:n geeignet.

Quellen: Stiftung Warentest

Bitte lies unseren Hinweis zu Gesundheitsthemen.

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