Die ZDF-Doku über TEDi und Co zeigt, wie Billigshops die Fußgängerzonen erobern. Die vermeintlichen Schnäppchen haben einen Preis: Mitarbeiter würden ausgebeutet und die Qualität sei unterirdisch, so die Dokumentation.
Alles nur 1 Euro – damit locken TEDi und viele andere Billigläden in Deutschland Kunden. Tausende Geschäfte gibt es mittlerweile und alleine TEDi eröffnet jede Woche im Schnitt drei weitere Läden. Wie können die Produkte so billig sein? Die ZDF-Dokumentation macht dafür vor allem zwei Gründe aus: Mitarbeiter müssen bis zur Erschöpfung arbeiten und die Artikel kommen vor allem aus China.
ZDF-Mediathek: Doku über TEDi und andere Billigshops
Im Einzelhandel gilt zwar ein Tarifvertrag, doch TEDi hat sich diesem nicht angeschlossen. Die Folge: Mitarbeiter berichten von unzähligen unbezahlten Überstunden, ein Gehalt deutlich unterhalb des Tarifs und eine Arbeitsbelastung nahe dem Burnout. Einen Betriebsrat gibt es nicht.
Das große Geld trotz kleiner Preise machen die Billigläden über die hohe Stückzahl: Günstig importieren die Geschäfte riesige Mengen aus China. Dort zu produzieren, ist billig: Die Mitarbeiter verdienen unter 200 Euro im Monat und leisten bis zu 140 Überstunden. Schutzhandschuhe und Atemschutzmasken gibt es nur selten.
Im Labor hat das ZDF einige TEDi-Produkte untersuchen lassen. Auffällig war unter anderem, dass polyzyklische aromatische Kohlenwasserstoffe (PAK) gefunden wurden. Sie gelten als krebserregend. Nachdem das ZDF die Geschäftsleitung von TEDi mit den Vorwürfen konfrontiert hat, wurde das Produkt aus dem Sortiment genommen.
Link zum Stream: ZDF-Mediathek
Verfügbar bis: 07.05.2020
ZDF dokumentiert das Offensichtliche
Billige China-Produkte mit Schadstoffen belastet – das dürfte wohl für niemanden mehr eine Überraschung sein. Auch die geringe Bezahlung der Mitarbeiter wundert einen angesichts der Billig-Strategie von TEDi und Co. nicht. Allerdings dokumentiert das ZDF, dass selbst bei uns in Deutschland teils katastrophale Arbeitsbedingungen herrschen.
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