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Mulchen am Balkon: Nicht nur was für den Garten

Mulchen ist nicht nur den Garten gut, auch deine Balkonpflanzen profitieren sehr davon, wenn du sie mulchst.
Foto: CC0 / Pixabay / Freja

Mulchen ist für viele Hobbygärtner:innen im Garten gängige Praxis. Doch auch deine Balkonpflanzen profitieren von einer Mulchschicht. Welche Vorteile das hat und wie du deine Balkonpflanzen mulchst, erklären wir dir hier.

Ob im Garten oder auf dem Balkon: Mulchen ist insbesondere in der Permakultur weit verbreitet. Mulchen bedeutet, den Boden mit verschiedenen zersetzbaren Materialien zu bedecken. Eine Mulchschicht hat viele Vorteile: Sie verhindert, dass unerwünschtes Beikraut aufwächst. Zusätzlich hält sich die Feuchtigkeit besser im Boden und das Bodenleben wird aktiviert. Mulch schützt den Boden außerdem vor Erosion durch Wind und Wasser und beugt einer Verkrustung der Bodenpartikel vor.

Mulchen ist dabei eine naturnahe Praxis – in der Natur liegt der Boden in der Regel nicht offen, sondern ist von verschiedenen Materialien bedeckt. Viele Gärtner:innen mulchen die Pflanzen in ihren Gärten. Doch auch für Balkonpflanzen ist eine Mulchschicht aus den bereits genannten Gründen gut. Beim Mulchen auf dem Balkon gibt es jedoch ein paar Dinge zu beachten.

Ob Garten oder Balkon: Mulch ist nicht gleich Mulch

Grünschnitt eignet sich gut zum Mulchen deiner Balkonpflanzen.
Grünschnitt eignet sich gut zum Mulchen deiner Balkonpflanzen.
(Foto: CC0 / Pixabay / manfredrichter)

Grundsätzlich kannst du alles zum Mulchen am Balkon oder Garten verwenden, was sich zersetzt und die Erde vor dem Austrocknen schützt. Doch nicht alle Materialien sind für gleich gut für verschiedene Pflanzen geeignet. Denn es gibt stickstoffreichen und kohlenstoffreichen Mulch:

Stickstoffreicher Mulch ist sehr nahrhaft für die Pflanzen. Dafür zersetzt er sich ziemlich schnell und es bleibt nur wenig Material nach der Zersetzung übrig. Zu den stickstoffreichen Materialien gehören zum Beispiel

Dann gibt es noch kohlenstoffhaltigen Mulch. Dieser ist nicht so nahrhaft für die Pflanzen, dafür zersetzt er sich deutlich langsamer und es bleibt verhältnismäßig viel Material übrig. Kohlenstoffhaltiger Mulch begünstigt die Bildung von Mykorrhiza, also Pilzen, und sorgt mit seiner Textur für eine ausreichende Belüftung des Bodens. Kohlenstoffhaltige Materialien sind zum Beispiel

  • Stroh
  • Herbstlaub
  • Sägespäne

Stickstoffreiche und kohlenstoffreiche Mulchmaterialien haben also beide ihre Vorzüge. Mische am besten stickstoff- und kohlenstoffreiche Materialien. Dann erhältst du eine Mulchschicht, die sich gemächlich zersetzt und dabei fortwährend Nährstoffe für die Pflanzen nachliefert.

Hinweis: Egal welches Material du verwendest, grundsätzlich solltest du nur gesundes organisches Material verwenden. Pflanzen, die von Schädlingen befallen sind oder Krankheiten haben, solltest du nicht verwenden. Achte außerdem darauf, dass die Pflanzenreste keine Samen tragen, ansonsten säen sie sich in deiner Mulchschicht aus.

Diese Materialien eignen sich zum Mulchen auf dem Balkon

Zum Mulchen am Balkon eignet sich nicht nur Pflanzenmaterial, sondern auch andere organische Materialien wie Tierhaare.
Zum Mulchen am Balkon eignet sich nicht nur Pflanzenmaterial, sondern auch andere organische Materialien wie Tierhaare.
(Foto: CC0 / Pixabay / Myriams-Fotos)

Nutze am besten Material, was du direkt verfügbar hast. So kannst du organisches Material, was sonst im Müll oder in der Biotonne landen würde, wiederverwenden. Dazu gehören zum Beispiel:

  • Blätter und Triebe deiner Balkonpflanzen
  • Ernte- und Pflanzenreste
  • Rückschnitt von Stauden
  • Stroh oder Heu
  • Tierhaare von deinen Haustieren
  • Laub, zum Beispiel Eichenlaub
  • unbehandelte und unbedruckte Pappe

Einige Materialien eigenen sich jedoch nicht zum Mulchen auf dem Balkon: Verwende kein Material zum Mulchen, welches (Mikro-)Plastik enthält. Früher oder später zersetzt sich das Plastik und belastet deine Pflanzen und die Pflanzerde. Verwende außerdem Holzhäcksel oder Rindenmulch nur für Säure liebende Pflanzen wie zum Beispiel Blaubeere.

So mulchst du deine Pflanzen auf dem Balkon

Eine Mulchschicht bietet auch für deine Balkonpflanzen viele Vorteile.
Eine Mulchschicht bietet auch für deine Balkonpflanzen viele Vorteile.
(Foto: CC0 / Pixabay / FotoRieth)

Um deine Pflanzen auf dem Balkon zu mulchen, musst du sie zunächst wie folgt vorbereiten. 

  • Lockere und wässere die Erde in dem Topf. Du kannst zum Beispiel eine alte Gabel zum Lockern verwenden.
  • Entferne dabei alle Beikräuter, die nicht in dem Topf wachsen sollen.
  • Dünge die Pflanze mit etwas Flüssigdünger – dieser nährt die Pflanze und hilft später, die Mulchschicht später zu zersetzen.

Nun kannst du eine Pflanze am Balkon mulchen:

  • Zerkleinere dein Mulchmaterial mit einer Gartenschere. Je feiner du das Material schneidest, desto schneller wird es sich zersetzen.
  • Verteile das Mulchmaterial auf der Erde deiner Balkonpflanze. Achte darauf, dass die Mulchschicht nicht dicker als ein paar Zentimeter ist. Deine Pflanze sollte nicht in der Mulchschicht „ersticken“.
  • Gieße deine frisch gemulchte Pflanze mit etwas Wasser.
  • Die Mulchschicht zersetzt sich mit der Zeit. Schau regelmäßig nach, ob die Mulchschicht noch intakt ist. Mulche gegebenenfalls nach.

Tipp: Nutze eine saubere Plane oder eine Kiste als Unterlage. So kannst du Erde und Mulchmaterial, welches dir beim Werkeln daneben fällt, anschließend einfach wieder in den Topf geben. 

Ist Mulchen auch für deine Zimmerpflanzen sinnvoll?

Du kannst auch deine Zimmerpflanzen mulchen. Auch sie freuen sich über den nährstoffliefernden Mulch. Achte jedoch darauf, dass die Mulchschicht nicht zu dick ist. Und achte darauf, dass du Zimmerpflanzen richtig gießt: Mit einer Mulchschicht musst du deine Zimmerpflanzen meist seltener gießen, weil das Wasser besser im Boden gespeichert wird.

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