Wer sein Geld ethisch und ökologisch korrekt anlegen möchte, muss nicht auf Rendite verzichten. Mit dem passenden Portfolio waren in den letzten fünf Jahren Renditen von mehr als sechs Prozent pro Jahr möglich.
Für viele Anleger ist der Kauf von Aktien keine einfache Angelegenheit: Eine ordentliche Rendite soll dabei rausspringen, aber Unternehmen, die schmutzige Geschäfte machen, sollen nicht unterstützt werden. ETF (Exchange Traded Funds) liegen im Trend, doch wer nicht genau hinschaut, investiert bei diesen Fonds sein Geld auch in Rüstung, Atomkraft oder in die Tabakindustrie. Inzwischen gibt es auch nachhaltige ETF bei Banken, die das Geld ethisch und ökologisch korrekt investieren. Lies dazu auch: Nachhaltige ETF – börsengehandelter Fonds auch in grün.
Finanztest-Tipp: Nachhaltiges Pantoffel-Portfolio
Finanztest hat eine Geldanlage-Idee, die es Anbietern leicht machen soll, Rendite zu erwirtschaften – ohne schlechtes Gewissen: das nachhaltige Pantoffel-Portfolio, eine ethisch-ökologische Variante des Finanztest-Anlagekonzepts.
Finanztest beschreibt das Pantoffel-Portfolio folgendermaßen: „Es besteht aus börsengehandelten Fonds, ETF (Exchange Traded Funds). ETF wählen die Wertpapiere, in die sie investieren, nicht aktiv aus, sondern zeichnen einen Index nach. Daher sind sie günstig und transparent. Das Pantoffel-Portfolio besteht aus einem Renditebaustein mit Aktien-ETF und einem Sicherheitsbaustein mit Tagesgeld oder Renten-ETF. Wie groß der Aktienanteil sein soll, hängt vom Risikotyp ab. Es gibt drei Varianten: defensiv (25 Prozent Aktien), ausgewogen (50 Prozent) und offensiv (75 Prozent).“
Zwei nachhaltige Aktien-ETF
Groß ist das Angebot ethischer ETF allerdings noch nicht. Nur zwei nachhaltige ETF, die den Weltaktienmarkt abbilden, sind älter als fünf Jahre: Der UBS MSCI World Socially Responsible und der iShares Dow Jones Global Sustainability Screened. Diese ETF bilden auch den Renditenbaustein des Öko-Pantoffels.
Mit rund 400 bzw. 500 Werten streuen die nachhaltigen ETF ihre Anlagen nicht so breit wie der MSCI World mit gut 1600 Werten, aber die Streuung ist immer noch breit. Die beiden ETF folgen dem Best-In-Class-Prinzip: Nur die nachhaltigsten Unternehmen einer Branche sind darin vertreten. Bestimmte Firmen wie Waffenproduzenten werden komplett aussortiert.
Nachhaltigkeit muss keine Rendite kosten
Finanztest zeigt in seiner Analyse, dass die Anlage mit gutem Gewissen bei der 5-Jahres-Analyse kaum Rendite (0,3 Prozent pro Jahr im Vergleich zu konventionellen Welt-Aktien-Investment) gekostet hat. Bei einer 3-Jahres-Analyse schnitt die nachhaltige Variante sogar etwas besser ab als die konventionelle.
Für weitere Infos: test.de
Weiterlesen auf Utopia.de:
- Nachhaltige Geldanlagen: die wichtigsten 5 Fragen & Antworten
- Fonds als Geldanlage: Es geht auch nachhaltig
- Girokonto-Vergleich: Was Öko-Banken dem Privatkunden bieten
War dieser Artikel interessant?
- 10 Tipps, die Geld sparen und die Umwelt schonen
- Geld anlegen: 7 Tipps von Banker*innen – für eine Zeit mieser Zinsen
- "Über Geld spricht man nicht" – Wie sinnvoll ist diese Regel?
- Fintech-Banken: die kleinen Alternativen zu Großbanken?
- Wie schmutzig sind Münzen und Geldscheine?
- Gender Pay Gap: Warum Frauen immer noch weniger verdienen als Männer
- Liste: wichtige Umweltorganisationen & Umweltschutzorganisationen
- Ein bisschen Nachhaltigkeit reicht nicht: zur Neuausrichtung der Finanzbranche
- Was ist ein P-Konto? Wann und für wen ist es sinnvoll?