Nachhaltiger kochen: 5 bessere Kochtöpfe und worauf du achten kannst Von Laura Farag Kategorien: Haushalt & Wohnen Stand: 15. Juli 2021, 08:59 Uhr Foto: CC0 Public Domain / Pixabay - Pexels Ein Kochtopf soll am besten schnell heiß werden, lange warm halten und sich einfach abwaschen lassen. Doch auch bei Töpfen solltest du auf Materialien und Herstellung achten – denn einen guten Kochtopf kannst du ewig verwenden. Wir zeigen dir fünf langlebige Modelle. Unterstütze unsere Arbeit für mehr Nachhaltigkeit: Orange unterstrichene oder mit ** markierte Links sind Partnerlinks. Wenn du darüber bestellst, erhalten wir einen kleinen Anteil vom Verkaufserlös. Mehr Infos. Falls du noch einen Kochtopf von deiner Oma benutzt, weißt du schon, dass ein guter Kochtopf eine wirklich langlebige Angelegenheit ist. Klar, über 100 Euro in einen einzelnen Topf zu investieren, wenn man für das Geld schon ein ganzes Set kaufen kann, kostet zunächst Überwindung. Doch ein Topf für nur 20 Euro ist eben nicht dasselbe wie ein nachhaltigerer Kochtopf. Im Gegenteil: Günstige Töpfe benötigen viel mehr Energie (das hat zum Beispiel die Stiftung Warentest gemessen), werden teils unter schlechten Arbeitsbedingungen gefertigt und landen schnell wieder auf dem Müll – besonders dann, wenn sie antihaft-beschichtet sind. Warum du keine Töpfe mit Antihaft-Beschichtung kaufen musst Eine PTFE-Beschichtung (PTFE ist besser bekannt unter dem Markennamen Teflon) hat zwar einige Vorteile – zum Beispiel beim Braten von Eierspeisen –, aber auch viele Nachteile. Laut der Verbraucherzentrale NRW sind die verwendeten Chemikalien zwar nicht direkt in der Nutzungsphase ein Problem, da giftige Dämpfe erst ab 360 Grad entstehen. Doch diese „Forever Chemicals“ sind nur äußerst schwer abbaubar. Somit können die Chemikalien durch die Nahrungskette wieder in unseren Körper gelangen. Die perfluorierten Hilfsstoffe PFOA oder GenX, die bei der Herstellung von PTFE verwendet werden, haben laut Verbraucherzentrale bereits zu Boden- und Wasserbelastungen in der Nähe der herstellenden Industriestandorte geführt. Kochtöpfe sollten aus robusten, langlebigen Materialien hergestellt sein – eine Antihaft-Beschichtung ist nicht nötig. (Foto: CC0 Public Domain / Pexels - One Shot) Antihaft-Beschichtungen (Teflon) sind zudem nicht automatisch kratzfest und haben eine wesentlich kürzere Lebensdauer als Metall. Da ein Topf in erster Linie zum Kochen und nicht zum Anbraten verwendet wird, ist eine solche Beschichtung in der Regel überflüssig. Kochtöpfe kaufen: Welche Töpfe sind besonders langlebig? Langlebige und empfehlenwerte Materialien für Kochtöpfe sind vor allem Gusseisen und Edelstahl, mit wichtigen Einschränkungen auch Aluminium, Emaille und Kupfer. Letzteres sollten nicht zur Zubereitung von Säuglingsnahrung verwendet werden, schreibt das Bundesinstitut für Risikobewertung (BfR). Am häufigsten wirst du Töpfe aus Edelstahl finden. Das ist ein hervorragendes Material für Töpfe, da es Wärme schnell und gleichmäßig leitet und sie auch speichern kann. In einem guten Edelstahl-Topf hat gekochte Suppe zum Beispiel auch nach zwei Stunden noch eine Temperatur von rund 60 Grad. Nachhaltige Töpfe: Dicker Boden und schwerer Deckel Wichtig ist, dass der Topfboden möglichst dick ist. Wie die Stiftung Warentest gezeigt hat, verteilt sich die Wärme in einem Topfboden mit 7,2 Millimeter Dicke gleichmäßig und auch klebrige Speisen wie Milchreis brennen nicht an. Böden mit nur 2,3 Millimeter Dicke hingegen konnten die Wärme im Test nicht gleichmäßig verteilen, sie wölbten sich sogar bis zu einem Millimeter und hatten dadurch keinen Kontakt zur Kochfläche. Speisen können in solch dünnbodigen Töpfen schnell anbrennen. Ein weiteres Qualitätsmerkmal für einen guten Kochtopf ist ein schwerer Deckel, der gut aufliegt. Hierdurch wird die Wärme gehalten und das Kondenswasser tropft zurück, wodurch viele deiner Gerichte saftiger werden. Wichtig: Alle neuen Töpfe für Induktion geeignet Neue Töpfe sind für alle Herdarten (Elektro, Gas, Induktion) geeignet. In diesem Punkt musst du dir also beim Kauf keine Sorgen machen. Wenn du dir unsicher bist, lies einfach die Produktinformationen durch, dort findest du den entsprechenden Hinweis. Oder du fragst im Geschäft nach. WMF-Töpfe mit 30 Jahren Garantie Das deutsche Unternehmen WMF ist für seine patentierte Cromargan Edelstahl-Legierung (18/10) bekannt. Dabei handelt es sich um eine Legierung aus Chrom- und Nickelstahl mit einem Anteil von 18 Prozent Chrom und zehn Prozent Nickel. Nachhaltige Töpfe: Mit dem Fusiontec Functional Fleischtopf von WMF kannst du auch sehr gut vegetarisch kochen. (Foto: © WMF (Screenshot)) Allerdings gibt es innerhalb der Produktlinien von WMF große Qualitätsunterschiede, die sich auch im Preis widerspiegeln. Günstige WMF-Töpfe „Made in China“ und „Engineered in Germany“ können mit den WMF-Töpfen „Made in Germany“ nicht mithalten. Dies hat ebenfalls der Vergleich der Stiftung Warentest ergeben. Natürlich könnte man auch in China Premium-Qualität produzieren, doch WMF und die dazugehörige Marke Silit sowie das deutsche Unternehmen Fissler behalten der deutschen Produktion ihre Prestigeprodukte vor. Werden die Töpfe in Deutschland produziert, darfst du außerdem von faireren Arbeitsbedingungen ausgehen. Die WMF-Töpfe der Serie Fusiontech Functional werden in Deutschland hergestellt und sind laut WMF besonders stabil und langlebig. Das Material: Edelstahl 18/8 und Glas (Deckel). Die Hersteller-Garantie beträgt ganze 30 Jahre, der Topf ist für die Spülmaschine geeignet. Preis: Allrounder-Topf für Eintöpfe, Suppen, Pasta und mehr mit einem 20 cm Durchmesser für ca. 170 Euro Zu kaufen**: online u.a. bei WMF, Ebay oder Amazon Fissler-Töpfe made in Germany Auch bei Fissler hat die Stiftung Warentest den Qualitäts-Unterschied zwischen „Fissler Germany“ und „Fissler Made in Germany“ aufgedeckt. Der Testsieger aus dem Topfset-Test 2016/ 2017 war das Topfset Fissler Intensa. Der Test ist zwar schon ein paar Jahre alt, doch in Bezug auf die Langlebigkeit von Töpfen kann man die Empfehlung noch als aktuell betrachten. Fissler bietet ein fünfteiliges Topfset oder einzelne Töpfe „made in Germany“ an. (Foto: © Fissler (Screenshots)) Den Tester:innen gefiel nicht nur die gute Wärmeverteilung und Wärme-Speicherung – sie waren auch vom praktischen Einsatz der Töpfe begeistert. Denn die Töpfe lassen sich als Set gut ineinander stapeln, besitzen eine Topfdeckel-Halterung und haben Griffe, die nicht heiß werden. Schenkt man allerdings einigen Kundenrezensionen Glauben, sind gerade die Kunststoff-Griffe eine Schwachstelle der Töpfe. Preis: Nur als Set für ca. 500 Euro (5 Töpfe) Zu kaufen**: online u.a. bei Otto oder Amazon Möchtest du lieber Fissler-Töpfe „Made in Germany“ mit Edelstahl-Griffen, gibt es die Fisser original-profi collection. Die Garantie für die Töpfe aus dieser Serie beträgt zehn Jahre. Das Material ist Edelstahl 18/10, die Kochtöpfe gibt es in verschiedenen Größen. Preis: Ab ca. 130 Euro Zu kaufen**: online u.a. bei Amazon, Ebay oder Otto Emaille-Töpfe von Riess Nachhaltige Töpfe kannst du auch vom österreichischen Traditionsunternehmen Riess kaufen. Die Geschichte des Familienunternehmens geht bis ins Jahr 1550 (!) zurück und begann als Pfannen-Schmiede in Niederösterreich. Die Töpfe aus Emaille von der Firma Riess sind vollständig recycelbar. (Foto: Manufactum (Screenshot)) Das Material Emaille wird aus einer Mischung aus Eisen, Glas und anderen natürlich vorkommenden Bodenschätzen hergestellt. Die Emaille-Töpfe von Riess sind zu 100 Prozent recycelbar. Eine Besonderheit ist auch die CO2-neutrale Herstellung im österreichischen Werk, die mithilfe eigens produzierter Wasserkraft erfolgt. Beachte: Bezüglich Emaille-beschichteter Grillroste äußert das BfR Bedenken. Inwieweit die Untersuchungsergebnisse aber auf Kochtöpfe übertragbar sind, ist unklar. Preis: ca. 50 Euro (zzgl. Deckel) Zu kaufen: online u.a. Manufactum, auch** bei Butch, Amazon, Ebay oder Otto Gusseiserne Töpfe aus Frankreich Gusseisen ist ein ideales Material für Schmortöpfe. Wenn du ein Fan des Slow Cooking bist, ist ein gusseiserner Topf eine Anschaffung wert. Diese gibt es beispielsweise aus der französischen Eisengießerei Invicta. Gusseiserne Töpfe wie der von Invicta sind zwar relativ schwer, aber dafür sehr robust. (Foto: Manufactum (Screenshot)) Sie stellt Töpfe, Pfannen und Formen seit 1924 in Frankreich her, der komplette Produktionsprozess findet in Donchery (Region Champagne-Ardenne) statt. Um die Töpfe vor Korrosion zu schützen, sind sie zusätzlich (kaum sichtbar) mit Emaille bezogen. Preis: ca. 84 Euro Zu kaufen: Manufactum Aluminium-Kochkopf von b.green Dieser nachhaltige Kochtopf war früher eine Getränkedose. Das klingt vielleicht komisch, die Töpfe aus der Serie b.green von Berndes werden jedoch vollständig aus recyceltem Aluminium hergestellt. Aluminium ist zwar grundsätzlich ein gesundheitlich bedenkliches Material – doch hier kommt es nicht mit den Lebensmitteln in Kontakt, denn an der Innenseite sind die Töpfe mit einer Antihaft-Beschichtung überzogen. Diese besteht aber aus widerstandsfähigem Quarz. Die Beschichtung ist schnitt- und kratzfest und frei von PFOA oder PTFE. Upcycling: Der b.green-Kochtopf von Berndes besteht aus recyceltem Aluminium. (Foto: Waschbär (Screenshot)) Die Kochtöpfe mit Glasdeckel sind bis zu einer Temperatur von 400 Grad hitzebeständig und haben eine Garantie von vier Jahren. Die Produktion findet in Italien statt. Preis: ca. 75 Euro Zu kaufen**: online u.a. bei Ebay, Waschbär oder PureNature Waschbär** und Memolife** haben noch weitere Kochtöpfe im Sortiment, diese sind aber ebenfalls antihaft-beschichtet. Die gute Nachricht: Die Beschichtungen sind zumindest frei von PFOA. ** mit ** markierte oder orange unterstrichene Links zu Bezugsquellen sind teilweise Partner-Links: Wenn ihr hier kauft, unterstützt ihr aktiv Utopia.de, denn wir erhalten dann einen kleinen Teil vom Verkaufserlös. Mehr Infos. War dieser Artikel interessant? 56 7 Vielen Dank für deine Stimme! Verwandte Themen: Kaufberatung Kochen HOL DIR DEN UTOPIA NEWSLETTER Leave this field empty if you're human: