Nur etwa jede:r Zehnte altert gesund – das geht aus einer neuen Studie hervor, die Daten von über 100.000 US-Amerikaner:innen ausgewertet hat. Kann die richtige Ernährung den Unterschied machen? Einige Lebensmittel erhöhen offenbar zumindest die Wahrscheinlichkeit, gesund zu altern.
Eine ausgewogene Ernährung kann die Wahrscheinlichkeit erhöhen, im Alter körperlich und geistig gesund zu bleiben. Das geht aus Daten einer neuen Studie hervor, die in der renommierten Fachzeitschrift Nature Medicine veröffentlicht wurde.
Forschende der Harvard T.H. Chan School of Public Health (USA) um Marta Guasch-Ferré, Anne-Julie Tessier und Frank B. Hu analysierten dafür die Ernährungsgewohnheiten von 105.015 Menschen mittleren Alters in den USA über einen Zeitraum von bis zu 30 Jahren. Die Daten basieren auf der Auswertung von Fragebögen und medizinischen Daten zweier Langzeitstudien.
Diese Ernährungsweise fördert gesundes Altern
Demnach erreichten nur 9,3 Prozent der Teilnehmenden ein sogenanntes gesundes Altern. Gemeint ist damit das Überleben über das 70. Lebensjahr hinaus ohne wesentliche chronische Krankheiten sowie ohne Einschränkungen der geistigen, körperlichen oder psychischen Gesundheit.
Die Forschenden untersuchten den Zusammenhang zwischen der langfristigen Einhaltung von acht gesunden Ernährungsmustern und gesundem Altern, darunter den sogenannten Alternative Healthy Eating Index (AHEI), die Mittelmeer-Diät, die Planetary Health Diet und die gesunde pflanzliche Ernährung (hPDI). Das strengere Einhalten aller acht Ernährungsmuster war mit einer höheren Wahrscheinlichkeit für ein gesundes Altern verbunden.
👉 Besonders positiv wirkte sich laut Studie die “Alternative Healthy Index“-Diät aus. Dabei handelt es sich um eine Ernährungsweise mit viel Gemüse, Obst, Vollkornprodukten, Nüssen, Hülsenfrüchten, pflanzlichem Protein, ungesättigten Fettsäuren und Fisch.
Die anderen untersuchten gesunden Ernährungsformen basieren grundsätzlich auf ähnlichen Empfehlungen, setzen aber unterschiedliche Schwerpunkte auf bestimmte Lebensmittelgruppen und gesundheitliche Effekte. Grundsätzlich positive Auswirkungen auf gesundes Altern hatten demnach:
- Obst
- ungesättigte Fettsäuren (pflanzliche Öle wie Olivenöl)
- Vollkorn-Getreide
- Gemüse (speziell grünes Blattgemüse und dunkelgelbes Gemüse)
- Nüsse
- Hülsenfrüchte
- Beeren
- Joghurt
- Fettarme Milchprodukte
Im Gegensatz zu den untersuchten gesunden Ernährungsweisen verringerte laut Studie ein hoher Konsum von Transfetten, Salz, zuckerhaltigen Getränken sowie rotem und verarbeitetem Fleisch die Chancen auf ein gesundes Altern.
Ernährung ist zweitgrößter Risikofaktor
Ernährung sei weltweit der wichtigste verhaltensbezogene Risikofaktor für Tod und chronische Erkrankungen, heißt es in einer Pressemitteilung zur Studie. In den USA stehe sie bei älteren Erwachsenen an zweiter Stelle nach dem Tabakkonsum. Angesichts der alternden Weltbevölkerung seien die Erkenntnisse relevant für die Entwicklung künftiger Ernährungsempfehlungen.
Zwar kann die Studie nicht ausschließen, dass neben der Ernährung weitere Lebensstil-Faktoren Einfluss auf die Gesundheit im Alter hatten. Doch ähnliche Studien in anderen Weltregionen kamen in der Vergangenheit zu vergleichbaren Ergebnissen.
Die Ergebnisse “liefern Belege dafür, dass die Einhaltung gesunder Ernährungsweisen eine potenzielle Strategie für gesundes Altern darstellt”, heißt es in der Studie. Gemeint sind Ernährungsweisen, “die insbesondere reich an Obst, Gemüse, Vollkornprodukten, ungesättigten Fetten, Nüssen und Hülsenfrüchten sind, einige Milchprodukte enthalten und weniger Transfette, Natrium [Salz, Anm.d.Red.] sowie rotes und verarbeitetes Fleisch enthalten.”
Wenn diese sich stärker etablieren, könnte davon auch das Klima profitieren: Diverse wissenschaftliche Untersuchungen haben gezeigt, dass pflanzenbetonte Ernährungsformen auch mit Blick auf Umwelt- und Klimaschutz von Vorteil sind.
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