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Oatzempic: Was ist dran am Abnehmdrink?

oatzempic
Foto: CC0 / Unsplash / Isabel Delgado

Oatzempic trendet gerade auf Social-Media-Plattformen, insbesondere auf TikTok. Was hinter dem "Abnehmdrink" steckt und ob er tatsächlich beim Abnehmen helfen kann, erfährst du hier.

Der Begriff „Oatzempic“ besteht aus den beiden Wörtern „Oat“ (Hafer) und „Ozempic“. Ozempic ist ein Medikament, das bei Diabetes Typ II und starkem Übergewicht zum Einsatz kommt. In letzter Zeit wurde es auf Social Media als „Abnehmspritze“ beworben. Auch Influencer:innen, die weder an Diabetes noch an Übergewicht litten, nutzten das Medikament zum Abnehmen.

Dieser Trend führte unter anderem dazu, dass die Hersteller die plötzlich steigende Nachfrage nicht mehr decken konnten. Für Patient:innen, die auf Ozempic angewiesen sind, war das Medikament damit plötzlich nicht mehr verfügbar. Zudem waren auf dem Online-Schwarzmarkt Fälschungen der Spritze im Umlauf, die teilweise gravierende gesundheitliche Schäden anrichteten.

Oatzempic soll nun als natürliche Alternative zur Abnehmspritze wirken. Es handelt sich dabei um einen Drink aus nur drei Zutaten, der mindestens eine Mahlzeit am Tag ersetzen soll.

Oatzempic: Das steckt drin

Der Oatzempic-Drink besteht in den Social-Media-Quellen aus drei Zutaten:

  • 40 Gramm Haferflocken
  • 250 Milliliter Wasser
  • Saft einer halben Limette

Diese drei Zutaten sollst du im Mixer pürieren und als Ersatz für eine Mahlzeit, am besten zum Frühstück, zu dir nehmen.

Abnehm-Effekt durch wenig Kalorien?

Der Abnehmeffekt des Drinks ist dabei zunächst einmal auf die geringe Kalorienmenge zurückzuführen. So liefert der Drink gerade einmal 150 Kilokalorien.

Zum Vergleich: Laut der Deutschen Gesellschaft für Ernährung (DGE) sollten gesunde Erwachsene pro Tag insgesamt etwa 2.000 Kilokalorien zu sich nehmen. Der Oatzempic-Drink deckt damit gerade einmal 7,5 Prozent deines Tagesbedarfs. Zwar ist zum Abnehmen ein gewisses Kaloriendefizit notwendig. Dieses sollte jedoch nicht zu erheblich sein.

Nimmst du über längere Zeit zu wenig Kalorien zu dir, so kann sich eine Mangelernährung entwickeln. Diese äußert sich etwa in mangelnden Vitaminen und Mineralstoffen, Müdigkeits– und Erschöpfungszuständen, einem geschwächten Immunsystem und schwachen Knochen. Zudem fährt dein Stoffwechsel langfristig herunter, wenn du jeden Tag ein zu starkes Kaloriendefizit hast. Das hat zur Folge, dass es dir schwerfallen wird, den Gewichtsverlust langfristig zu halten. Damit fördert ein zu hohes Kaloriendefizit langfristig auch Jo-Jo-Effekte

Oatzempic: Gesunde Zutaten

Haferflocken sind zwar gesund. Dennoch liefert Oatzempic schlichtweg nicht ausreichend Kalorien.
Haferflocken sind zwar gesund. Dennoch liefert Oatzempic schlichtweg nicht ausreichend Kalorien.
(Foto: CC0 / Pixabay / martin_hetto)

Aufgrund seines geringen Kaloriengehalts kann Oatzempic also potenziell negative Effekte auf deinen Körper haben. So ist es nicht empfehlenswert, mit dem Drink eine oder sogar mehrere Mahlzeiten am Tag zu ersetzen, da er schlichtweg nicht ausreichend Energie liefert. Auch enthält der Drink in erster Linie Haferflocken als Energiequelle und liefert damit in erster Linie Kohlenhydrate und kaum Protein oder gesunde Fette.

Die einzelnen Zutaten des Drinks sind hingegen durchaus gesund. Haferflocken sind etwa reich an Ballaststoffen, sättigen dich dadurch langfristig und fördern eine gesunde Verdauung. Zudem wirken sie sich positiv auf die Blutzuckerregulation und den Stoffwechsel aus. Limettensaft versorgt dich mit Vitamin C, hat jedoch keine nennenswerten Effekte auf den Gewichtsverlust.

Genug Wasser zu trinken ist meist vorteilhaft für die Gesundheit. Zusätzlich füllt es den Magen, was zum Sättigungsgefühl beitragen kann. Deshalb könnte es etwa auch sinnvoll sein, vor jeder Mahlzeit ein großes Glas Wasser zu trinken, um anschließend achtsamer zu essen.

Die einzelnen Zutaten von Oatzempic sind also durchaus gesund. Der Drink eignet sich jedoch eher als Snack und nicht als vollwertige Mahlzeit. Um langfristig abzunehmen, solltest du von derartigen Social-Media-Trends und Crash-Diäten absehen.

Sinnvoller ist es, sich ausgewogen zu ernähren, auf ein leichtes Kaloriendefizit zu achten, sich ausreichend zu bewegen und auf die eigenen Körpersignale zu hören. Mehr dazu erfährst du in unserem Ratgeber Effektiv abnehmen: So funktioniert es gesund und nachhaltig

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