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„Out-of-body experience“: Was hat es mit außerkörperlichen Erfahrungen auf sich?

out of body experience
Foto: CC0 / Unsplash / Cintia Matteo

Bei "Out-of-body experiences", also außerkörperlichen Erfahrungen, haben Menschen den Eindruck, sich außerhalb des eigenen Körpers zu befinden. Wir erklären, was die Wissenschaft bisher darüber weiß.

Hattest du schon mal ein „Out-of-body“-Erlebnis? Vielleicht hast du dich dabei gefühlt, als würdest du außerhalb deines eigenen Körpers schweben, von oben darauf herabblicken und hattest dabei keineswegs das Gefühl, als würdest du träumen.

Schätzungen zufolge erleben etwa zehn Prozent von Menschen ohne relevante Vorerkrankungen ein solches Erlebnis. Du wärst damit also nicht allein. Doch was dabei im Gehirn passiert, ist wissenschaftlich noch nicht zweifelsfrei geklärt. Wir erklären dir, welche Erklärungsansätze es zu „Out-of-body experiences“ bisher gibt.

Out-of-body-Erfahrungen: Nur Pseudowissenschaft?

Das Wissenschaftsmagazin Spektrum definiert außerkörperliche Erfahrungen als Halluzination, bei der du „sowohl den eigenen Körper als auch die Umwelt von einer Position im Raum, nicht aber aus dem Blickfeld der Augen“ zu sehen scheinst.

Außerdem ordnet es den Begriff dem Feld der Parapsychologie zu. Diese wird von der Parapsychologischen Beratungsstelle wie folgt definiert: Die Anwendung empirischer Forschungsstrategien auf Erlebnisse und Verhaltensweisen des Menschen, die sich nicht mit den bisher verfügbaren Mitteln der Psychologie, Biologie und Physik erklären lassen. Dazu gehören beispielsweise auch Spuk oder Träume, die die Zukunft voraussagen.

Das ist für Out-of-body-experiences jedoch nur zum Teil der Fall. Denn auch in der Medizin und Gehirnforschung wird nach Erklärungen gesucht. Einige Studien und Berichte, die sich damit beschäftigen, hat ein Review aus dem Jahr 2022 zusammengefasst: Auch nach Wiederbelebungsmaßnahmen berichten viele Menschen von diesem Eindruck, von ihrem eigenen Körper getrennt gewesen zu sein. Eine andere Studie fand, dass auch während der Geburt Out-of-body-Erfahrungen nicht selten sind.

Die wissenschaftlichen Perspektiven zu Out-of-body-experiences

Laut Spektrum gibt es verschiedene wissenschaftliche Erklärungsansätze, warum Menschen von diesem Gefühl berichten:

  • Das Gehirn kann den Input verschiedener Sinne nicht richtig verarbeiten, hauptsächlich von Seh- und Tastsinn. Das war bisher die verbreitetste Annahme.
  • Eine Studie deutet darauf hin, dass das Gleichgewichtssystem eine Rolle spielen könnte, denn bei Menschen mit Gleichgewichtsproblemen und Schwindel treten außerkörperliche Erfahrungen häufig auf.
  • Auch Stress oder traumatische Erlebnisse können einem dritten Ansatz zufolge auslösen, dass man sich von der Situation dissoziiert und sie sozusagen nicht mehr selbst erleben muss. Wahrgenommen wird das dann als eine Trennung vom eigenen Körper.

"Veridical perception" bei außerkörperlichen Erfahrungen

Einem Erklärungsansatz zufolge kann auch starker Stress eine out-of-body experience auslösen.
Einem Erklärungsansatz zufolge kann auch starker Stress eine out-of-body experience auslösen.
(Foto: CC0 / Unsplash / Varun Gaba)

Laut dem Review aus 2022 kommt es zudem zu außerkörperlichen Wahrnehmungen. Das Konzept der „veridical perception“, zu Deutsch etwa „wahrhaftige Wahrnehmung“, beschreibt, dass man während Out-of-body-experiences tatsächlich seinen Körper verlassen könne und so Dinge wahrnehmen, die man von der physischen Position des Körpers aus nicht wahrnehmen könnte. Zum Beispiel soll das, der kontroversen Idee zufolge, bei Herzstillstand oder während der Vollnarkose geschehen können.

Einige Menschen sind davon überzeugt, dass dieses Phänomen existiert, weil die vermeintlichen Betroffenen Vorgänge detailreich schildern konnten, die sie von ihrer eigentlichen Position aus nicht hätten sehen können.

Bisher gibt es dazu jedoch nur anekdotische Evidenz, und es konnte nicht wissenschaftlich gezeigt werden, dass so etwas tatsächlich möglich wäre. 

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