Parabene werden als Konservierungsstoff in Kosmetik und in Medikamenten eingesetzt. Sie sind umstritten und viele Studien zeigen mögliche gesundheitsschädigende Folgen auf.
Methylparabene, Propylparabene & Co.: Was ist das überhaupt?
Bei Parabenen handelt es sich um Salze und Ester der para-Hydroxybenzoesäure. Die Säure hat eine antibakterielle Wirkung und sorgt dadurch für eine lange Haltbarkeit von Cremes, Lippenstiften, Duschlotionen und Sonnenmilch.
Selbst im Freistoßspray der Bundesliga sind Parabene enthalten, ebenso in vielen Lebensmitteln. Im Gegensatz zu anderen Konservierungsmitteln bergen Parabene nur ein geringes Risiko für Allergien und sind chemisch leicht herzustellen.
Es gibt viele verschiedene Paraben-Verbindungen, die häufigsten sind:
- Methylparabene
- Ethylparabene
- Pentylparabene
- Benzylparabene
- Phenylparabene
- Butylparabene
- Propylparabene
- Isopropylparabene
- Isobutylparabene
Die gesundheitlichen Auswirkungen sind nur für einzelne Parabene untersucht worden und dies mit unterschiedlichen Ergebnissen.
Wie gefährlich sind Parabene?
Alle Parabene ähneln in ihrer chemischen Struktur dem weiblichen Sexualhormon Östrogen. Sie stehen deshalb im Verdacht, den Hormonsystem des Menschen zu beeinflussen – insbesondere, da sie über die Haut leicht aufgenommen werden können.
In verschiedenen Tierversuchen wurde nachgewiesen, dass sie das Hormonsystem beeinflussen. Somit könnten Parabene die Fortpflanzung einschränken. Untersucht wurden in den Studien Butyl- und Propylparabene sowie Methyl- und Ethylparabene. Es gibt allerdings bisher noch keine Langzeitstudien am Menschen.
Parabene reichern sich im Körper an. Zu diesem Ergebnis kommt eine Studie im Auftrag des US-Gesundheitsministeriums, die mehr als 2.500 Teilnehmer untersucht hat. Frauen wiesen aufgrund der vermehrten Verwendung von Kosmetika eine deutlich höhere Paraben-Konzentration auf.
Sind Parabene krebserregend?
2004 stellte eine britische Studie Methylparabene in Zusammenhang mit Brustkrebs. Die Wissenschaftler konnten im Tumorgewebe des Brustkrebses Parabene nachweisen – dies sorgte international für Aufsehen. Allerdings sei dies noch kein Nachweis, dass Parabene für den Brustkrebs verantwortlich sind, kommentiert das Bundesamt für Risikobewertung die Studie.
Grenzwerte für Parabene
Da für viele Parabene die Wirkung am Menschen nicht abzuschätzen ist, erlaubt die EU-Kommission den Einsatz von Parabenen nur in geringen Mengen – wenn überhaupt:
Methyl- und Ethylparaben: bis zu 0,4 Prozent
Propyl- und Butylparaben: bis zu 0,14 Prozent
Isopropyl- und Isobutylparaben: verboten
Phenyl-, Benzyl- und Pentylparaben: verboten
Seit 2015 hat die EU-Kommission die Verwendung von Propylparaben und Butylparaben in nicht-abwaschbaren Kosmetika für Kinder verboten. In Babycremes und ähnlichen Produkten sind beide Parabene nun tabu.
Fazit: Besser auf Parabene verzichten
Parabene reichern sich im Körper an und wirken – wie genau, ist am Menschen noch nicht ausreichend erforscht worden. Doch die Ergebnisse aus Tierversuchen haben das Bundesamt für Risikobewertung und die EU-Kommission bereits dazu veranlasst, bestimmte Parabene zu verbieten oder ihre Verwendung stark einzuschränken.
Da die Folgen für die Gesundheit nicht abzuschätzen sind, raten wir dir von Kosmetika mit Parabenen ab. Es gibt viele gute Alternativen, die völlig ohne Parabene auskommen. Ob ein Produkt Parabene oder andere Schadstoffe enthält, kannst du mit der App Codecheck herausfinden.
Weiterlesen bei Utopia:
- Bio-Duschgel ohne Parabene: 6 empfehlenswerte Produkte
- Zahnpasta mit Parabenen: Jedes dritte Produkt fällt bei Öko-Test durch
- Deo ohne Aluminium – <br> 5 empfehlenswerte Marken
- Badekugeln selber machen: Rezept mit natürlichen Zutaten
War dieser Artikel interessant?