Perlite sind ein quasi unerschöpflicher Rohstoff, der aus vulkanischem Gestein entsteht. Wir zeigen wir, wie der Stoff entsteht und wie du ihn einsetzen kannst.
Was sind Perlite und wie werden sie hergestellt?
Perlite sind vulkanische Gläser, die auch unter dem Namen Obsidian bekannt sind. Dieses vulkanische Glas entsteht dann, wenn Lava mit einem geringen Masseanteil an flüchtigen Stoffen schnell abkühlt. Das Ergebnis dieser Reaktion ist das schwarze und glatte Gesteinsglas, das als Perlit bekannt ist. Im Laufe der Zeit führen Verwitterungs- und Umwandlungsprozesse dazu, dass sich Risse in dem Gestein bilden, durch die Wasser eindringt. Das Wasser führt verschiedene Mineralien mit sich, die sich in den Rissen und Gängen des Perlits ablagern und später zu Quarz, Cristobalit und Feldspat umgewandelt werden. Kurz gesagt wandelt sich das schwarze, harte Obsidian in das poröse und lockere Perlitgestein um, das dann eine eher gräuliche Farbe hat.
Bevor es zum Beispiel in der Gartengestaltung genutzt werden kann, muss das Perlit aber noch weiterverarbeitet werden. Dafür werden die klein gemahlenen Perlite in industriellen Anlagen bei Temperaturen bis zu 1000 Grad Celsius erhitzt. Dieser Prozess sorgt dafür, dass sich das im Gestein gespeicherte Wasser ausdehnt und die Perlite ihr Volumen bis zum Zwanzigfachen erhöhen, sie blähen sich also auf. Diese gepoppten Perlite sind weiß und erinnern in ihrer Form ein wenig an Popcorn.
Perlite – ein unerschöpflicher Rohstoff?
Perlite gelten als eine umweltfreundliche Alternative zu Torf und verschiedenen Baustoffen, mit der nachhaltiges Bauen und nachhaltige Gartenarbeit möglich wird. Tatsächlich ist dieser gute Ruf des Gesteins berechtigt, denn bei jeder vulkanischen Aktivität entstehen neue Perlite, womit der Nachschub des Stoffes so gut wie unerschöpflich ist. Dazu kommt, dass du Perlite in der Regel ohne Umwege zurück in die Natur führen kannst, wenn du es zum Beispiel im Garten verwendest.
Je nach Anwendungsgebiet kommen Perlite als reines Granulat oder mit Zusatzstoffen vermischt zum Einsatz. Um es zum Beispiel wasserabweisend zu machen, wird das Gestein mit einer Latexemulsion, Silikonöl oder einer Mixtur aus Pinienharz und Paraffin imprägniert. Auch wenn Perlite eine wichtige Rolle als umweltfreundlicher Dämm- und Zuschlagstoff spielen, solltest du bedenken, dass der Zusatzstoff Paraffin ein Abfallprodukt der Erdöl-Produktion ist. Kaufe deshalb wenn möglich nur Perlit-Produkte, die ohne diesen Stoff auskommen oder durch spezielle Produktionsverfahren auch ohne Zusätze wasserabweisend ist.
Anwendungsgebiete der Perlite
- Perlite als Bodenverbesserer im Garten: Aufgeblähte Perlite sind wahre Alleskönner im Garten. Als sogenannter Bodenhilfsstoff lockert das Gestein die Erde auf und sorgt außerdem dafür, dass sie Regenwasser besser speichert. Kaufst du Blumenerde, die Perlite enthält, kannst du damit Staunässe vermeiden. Möchtest du Perlit als Granulat direkt in den Boden einarbeiten, solltest du dafür Produkte mit einer Körnung von 0 bis 6 Millimetern benutzen. Wenn du die Perlite nutzen möchtest, um dir deine eigene Pflanzerde herzustellen, nimmst du am besten Perlite mit einer Körnung von 2 bis 6 Millimetern.
- Perlite als Dämmstoff: Wenn dir nachhaltiges Bauen am Herzen liegt, bist du vermutlich schon einmal auf Dämmplatten aus Perlit gestoßen. Das Gestein bekommst du als Granulat oder als Pressplatte im Handel. Dämmplatten aus Perliten kannst du zum Beispiel einsetzen, wenn du Innenräume, Decken oder ein Dach dämmen willst. Weil Perlite nicht brennbar sind, zeichnen sie sich vor allem durch ihren hohen Brandschutz aus. Weiterhin gibt es zum Beispiel Ziegel oder Mörtel, denen Perlite untergemischt werden.
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