Planschbecken für Kinder sollten frei von Schadstoffen sein. Denn in der heißen Sonne können sich bedenkliche Stoffe leicht lösen und ins Badewasser gelangen. Doch Öko-Test hat in fast allen getesteten Planschbecken kritische Schadstoffe gefunden.
Planschbecken für Kinder versprechen eine kühle Erfrischung an heißen Tagen. Bunte Bilder und Cartoon-Figuren machen Lust aufs Planschen – besonders beliebt sind die leichten Planschbecken aus Weich-PVC. Eltern müssen sie zuerst aufpusten und dann mit Wasser befüllen. Der Vorteil ist: Diese Planschbecken aus Weich-PVC lassen sich einfach und platzsparend bis zum nächsten Sommer verstauen. Alternativ gibt es auch Planschbecken aus Hartplastik, die sich auch als Sandkasten verwenden lassen. Beide Planschbecken-Arten hat Öko-Test auf Schadstoffe getestet. Das Ergebnis ist beunruhigend: 14 der 16 geprüften Planschbecken sind im Test durchgefallen. Nur ein Modell ist wirklich empfehlenswert.
Planschbecken: Kinder baden mit Schadstoffen
„Anbieter von Planschbecken aus weichem Kunststoff sind offensichtlich unfähig, schadstofffreie Kinderprodukte zu verkaufen“, erklärt Öko-Test. Das Verbrauchermagazin hat in den letzten Jahren mehrmals Planschbecken getestet, zuletzt 2015. Das Hauptproblem sind Phthalate, die PVC weich machen sollen. Dieser und andere Weichmacher sind höchst bedenklich. Phthalate können wie ein Hormon wirken, so das Umweltbundesamt, und (je nach Sorte) unter anderem die Schilddrüse und die Leber schädigen. Die Phthalate DINP, DIDP und DNOP sind in Konzentrationen von mehr als einem Gramm pro Kilogramm in Spielzeug und Baby-Produkten verboten, die von Kindern in den Mund genommen werden können. Zwar ist ein Planschbecken kein Schnuller, doch Kleinkinder nuckeln möglicherweise trotzdem an der Folie des Beckens. Deshalb ist Öko-Test hier streng.
- In fünf Planschbecken hat das Labor erhöhte Phthalatgehalte nachgewiesen. Die besonders problematischen Phthalate DINP und DIDP stecken zum Beispiel in der Folie des „Quadro Pool klein“ von Hersteller Quadro.
- Gleich 13 von 16 Planschbecken für Kinder sind mit polyzyklischen aromatischen Kohlenwasserstoffen (PAK) belastet. Einige PAK-Verbindungen können krebserregend sein.
- In mehreren Kinderplanschbecken steckt das Lösungsmittel Isophoron. Dabei handelt es sich um ein Stoff, der die Augen, Haut und Lunge reizen kann und möglicherweise krebserregend ist.
Kinder-Planschbecken: Testsieger bei Öko-Test
Die 14 Kinderplanschbecken, die im Test durchgefallen sind, waren Becken aus Weich-PVC. Testsieger ist ein Becken aus Hartplastik: Die rote Sand- und Wassermuschel „Beach Bee“ (Hersteller KHW) hat als einzige die Note „sehr gut“ bekommen. Sie ist frei von bedenklichen Inhaltsstoffen und enthält auch keine Ersatzweichmacher. Das Test-Ergebnis bestätigt auch die vorangegangenen Tests. Denn hier war Hartplastik ebenfalls die beste Wahl.
Kaufen: Die Beach Bee ist offenbar kaum mehr online verfügbar. Eventuell findest du sie noch bei Gebrauchtwarenportalen.
Ein anderes Planschbecken hat immerhin noch die Note „ausreichend“ bekommen: Das gelbe Intex Mini Frame Pool (122 mal 122 Zentimeter) enthält neben Ersatzweichmachern auch Phenol. Das Bundesinstitut für Risikobewertung (BfR) weist darauf hin, dass dieser Stoff leicht ins Wasser übergehen kann. Laut dem Deutschen Grünen Kreuz (DGK) gilt Phenol als „möglicherweise krebserregend“ und ist in Kosmetika nur begrenzt erlaubt.
Planschbecken nur mit Luftpumpe aufpusten
Öko-Test rät Eltern, die schon ein Planschbecken aus Weich-PVC gekauft haben: Das Planschbecken sollte nicht mit dem Mund aufgeblasen werden, damit die Schadstoffe im Plastik keinen Kontakt zur Mundschleimhaut bekommen. Eine Luftpumpe ist die bequemere und vor allem gesündere Wahl.
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