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PVC: Was du über den Kunststoff wissen solltest

Schreibtisch, Büro, Arbeitsplatz
Foto: CC0 / Pixabay / qimono

PVC ist ein umstrittener Kunststoff, zu dem es gute ökologische Alternativen gibt. Wir zeigen dir, warum PVC problematisch ist und auf welche Alternativen du zurückgreifen kannst.

PVC Kunststoff – problematisch und doch beliebt

PVC steht für Polyvinylchlorid und ist ein äußerst verbreiteter Kunststoff. Er ist so robust, dass Sonne, Wind und Wasser zu keiner Materialermüdung führen. Hart-PVC kann für stabile Kunststoff-Produkte genutzt werden, wie etwa für Rohre. In 90 Prozent der Fälle mischt die Industrie aber noch Weichmacher dazu, um daraus elastischere Produkte herzustellen. So können aus PVC alle erdenklichen Dinge hergestellt werden, z. B.:

  • Günstiges Parkett- und Fliesen-Imitat,
  • Kunststoff-Fenster,
  • Rohre beim Hausbau,
  • Kabel-Ummantelung,
  • EC- und Kreditkarten,
  • Deko-Artikel aus Kunststoff,
  • Rollläden,
  • Kunstleder,
  • Tapeten uvm.

PVC verursacht viele Probleme

Rohre aus PVC
Rohre aus PVC
(Foto: CC0 / Pixabay / annawaldl)

Doch so praktisch PVC ist, so gravierend sind die Probleme:

  • Müll: Hart-PVC kann nicht von der Natur abgebaut werden, setzt aber zumindest auch keine Schadstoffe frei. Was bleibt, sind allerdings Müllberge mit Hart-PVC. Dagegen verschmutzt Weich-PVC aufgrund der Weichmacher auch die Umwelt und das Grundwasser. Das Umweltbundesamt hat PVC-Weichmacher schon in Boden, Luft und Wasser nachgewiesen stuft sie als „gesundheitsgefährdend“ ein.
  • Schadstoffe beim Verbrennen: Oft werfen wir PVC-Kunststoffe einfach in den Hausmüll, der dann verbrannt wird. Dabei entstehen ätzende Chlorwasserstoffdämpfe, die aufwendig gefiltert müssen und das Substrat zu Sondermüll machen.
  • Giftgas-Gefahr: Gefährlich ist das Verbrennen auch noch aus einem weiteren Grund. Denn befinden sich Kohlenstoff oder Metallen in der Nähe, kann beim Verbrennen des PVCs das Giftgas Phosgen entstehen.
  • Gesundheitsgefahr bei der Herstellung: PVC wird aus Vinylchlorid hergestellt, das Krebs erzeugen kann. Noch dazu werden toxische Schadstoffe bei der Herstellung freigesetzt, die nur schwer abbaubar sind und sich über die Nahrungsaufnahme im Körper anreichern.

Gefahren durch PVC im Haushalt:

PVC steckt in vielen Wurst- und Käse-Verpackungen
PVC steckt in vielen Wurst- und Käse-Verpackungen
(Foto: CC0 / Pixabay / 27707)
  • Die meisten PVC-haltigen Produkte im Haushalt sind aus Weich-PVC. Der enthaltene Weichmacher kann über Speichel, Hautkontakt und über die Atemwege in den Körper gelangen. Die PVC-Weichmacher wie Phthalate können die Fortpflanzung beeinträchtigen sowie Leber, Nerven- und Immunsystem schädigen.
  • Da die Weichmacher chemisch nicht fest gebunden sind, können sie laut Bundesamt für Risikobewertung (BfR) leicht ausdünsten oder bei Kontakt in Lebensmittel übergehen.
  • Für PVC-Fußböden gibt es nur im Büro Grenzwerte, nicht aber für die eigene Wohnung. Stiftung Warentest warnt daher vor Langzeitwirkungen.
  • In einigen PVC-Fußböden haben die Hersteller auch Zinn beigemischt, damit die Böden lichtbeständiger sind. Das Zinn kann aber in den Hausstaub übergehen und das Immun- und Hormonsystem schädigen.

Tipp: Du kannst ganz einfach herausfinden, ob ein bestimmtes Produkt gefährliche Schadstoffe enthalten sind: Das Umweltbundesamt hat eine kostenlose App herausgegeben, mit der du nur den Barcode scannen musst. Daraufhin wird eine Anfrage an den Händler geschickt. Er ist gesetzlich dazu verpflichtet, über krebserzeugende, erbgutverändernde, fortpflanzungsgefährdende und besonders umweltschädliche Stoffe ab 0,1 Prozent Konzentration zu informieren.

Ökologische Alternativen zu PVC

Echtes Holz statt PVC-Fußböden
Echtes Holz statt PVC-Fußböden
(Foto: CC0 / Pixabay / slightly_different)

Du kannst bei fast allen Produkten auf PVC verzichten. Ob beim Fußboden, bei Spielzug oder bei Lebensmitteln – wir zeigen dir, dass es möglich ist.

1. Ökologische Alternativen zu PVC-Fußböden:

  • Kork,
  • Echtholz-Parkett,
  • Linoleum,
  • Fliesen,
  • Echtholz-Paneele.

2. Ökologische Alternativen zu Plastik-Spielzeug:

3. Ökologische Alternativen zu PVC im Alltag:

  • Lebensmittel ohne Verpackung kaufen,
  • Käse und Wurst an der Theke direkt in eine eigene Edelstahl-Dose füllen lassen,
  • Auto im Sommer gut lüften, da bei Hitze Schadstoffe aus PVC-Verbindungen austreten können,
  • Kosmetika im Glas bevorzugt kaufen.

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