Rainfarn ist eine giftige Pflanze, mit der du dein eigenes biologisches Pflanzenschutzmittel herstellen kannst. Es bietet zum Beispiel Schutz gegen Weiße Fliegen, die oft Gemüsebeete befallen. Wir zeigen, wie Rainfarn wirkt und wie du ihn anwendest.
Rainfarn (auch Wurmkraut genannt) ist eine Wildpflanze, die früher als Heilpflanze Verwendung fand: Zum Einsatz kam sie zum Beispiel gegen Würmer oder Verdauungsbeschwerden. Heute wird sie aber fast gar nicht mehr zu Heilzwecken verwendet, weil dabei ein hohes Vergiftungsrisiko besteht. Allerdings lässt sich Rainfarn professionell aufbereiten und steckt in dieser Form zum Beispiel in Badezusätzen und Kosmetik-Produkten. Besonders oft kommt die Pflanze aber als natürliches Pflanzenschutzmittel vor, da ihr Extrakt Schädlinge fernhält.
Rainfarn stammt aus der Familie der Korbblütler. Charakteristisch für die Pflanze sind die runden, gelben Blüten und der kräftig-würzige Duft. Du kannst ihn schon aus mehreren Metern Entfernung riechen. Die Pflanze blüht von Juni bis September und siedelt sich oft an Wegesrändern und Ufern an. Sie wird bis zu eineinhalb Meter hoch und enthält viele ätherische Öle, von denen einige auch giftig sind. Dazu gehört unter anderem das Nervengift Thujon. Allerdings machen einigen Insekten die giftigen Inhaltsstoffe der (frischen) Pflanze nichts aus: Sie dient als Nektar- und Raupenfutterpflanze für viele Nacht- und Tagfalter, erklärt der Nabu.
Rainfarn: Wirkung der Pflanze
Rainfarn ist hochgiftig. Bereits Berührungen können zu Hautreaktionen führen. Bei manchen Aromatherapien kommen die ätherischen Öle von Rainfarn zum Einsatz. Hier solltest du unbedingt die empfohlene Dosierung einhalten, damit du dich nicht vergiftest. Das Nervengift Thujon macht 95 Prozent der ätherischen Öle in Rainfarn aus. Es kann bereits in sehr geringen Mengen allergische Reaktionen auslösen und Haut und Atemwege reizen. Schwangere sollten den Kontakt mit Rainfarn deshalb ganz meiden.
Rainfarn im getrockneten Zustand verströmt einen unangenehmen Geruch, der viele Insekten fernhält.
Rainfarn als gekochter Sud beugt einigen Pflanzenkrankheiten vor und vertreibt eine Vielzahl von Schädlingen im Garten, die bevorzugt das Gemüsebeet befallen. Darunter zum Beispiel:
- Blattläuse
- Weiße Fliege
- Falscher Mehltau
- verschiedene Raupen
- Apfelwickler
Laut Nabu vertreibt der Sud auch Motten aus dem Kleiderschrank.
Anwendung von Rainfarn als Pflanzenschutzmittel
Um Rainfarn als biologisches Pflanzenschutzmittel zu verwenden, musst du einen Sud kochen. Dafür benötigst du ca. 100 Gramm getrockneten Rainfarn (= 1 Kilogramm frischer Rainfarn). Du solltest beim Ernten von Rainfarn unbedingt dicke Handschuhe tragen, die auch die Arme bedecken. Deine Haut sollte niemals in Kontakt mit der Pflanze kommen.
- Schneide den Rainfarn zuerst an der Wurzel ab und hänge die Pflanzen zum Trocknen auf.
- Ist der Rainfarn getrocknet, kannst du die Blätter und Blüten abschneiden.
- Gib die Blätter und Blüten in einen großen Topf und gieße einen Liter Wasser darüber.
- Nun muss der Rainfarn-Sud eine halbe Stunde kochen. Dadurch gehen die ätherischen Öle aus der Pflanze ins Wasser über.
- Lass den Sud dann zuerst abkühlen. Anschließend gieße ihn durch ein Sieb ab und fülle ihn in ein Glas.
Den fertigen Sud kannst du mehrere Wochen an einem kühlen Ort lagern. Um deine Pflanzen damit zu schützen, verdünne den Sud im Verhältnis 1:10 mit Wasser und sprühe die Pflanzen damit ein. Sind sie schon von Blattläusen oder anderen Schädlingen befallen, kannst du die Konzentration auch erhöhen, zum Beispiel auf 1:6. Wenn deine Pflanzen besonders stark befallen sind, musst du sie nach zwei bis drei Tagen noch einmal mit dem Sud behandeln.
Wichtig: Du solltest niemals das Gemüse direkt nach der Behandlung mit dem Sud essen. Lass mindestens zwei Tage vergehen und wasche das Gemüse gut ab, bevor du es verzehrst.
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Überarbeitet von Lena Kirchner
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