Rasenfilz sieht nicht nur unschön aus, sondern kann im schlimmsten Fall deinen Rasen eingehen lassen. Wie du Rasenfilz entfernen kannst, erfährst du hier.
An trockenen und gelben Flecken im Rasen kannst du Rasenfilz erkennen. Dabei handelt es sich nicht nur um einen optischen Makel, sondern um eine dichte Schicht abgestorbener Pflanzenteile, die den Rasen ersticken kann. Diese Schicht kann die Wasser- und Nährstoffaufnahme des Rasens blockieren, das Wurzelwachstum behindern und das Risiko von Rasenkrankheiten erhöhen. Daher solltest du Rasenfilz regelmäßig entfernen, um deinen Rasen gesund und dicht zu halten.
Was ist Rasenfilz?
Rasenfilz ist eine dicht verwobene Schicht, die sich auf der Oberfläche des Rasens aus abgestorbenem Pflanzenmaterial wie Grasschnitt, Moos und Wurzeln bildet. Diese Schicht kann den Austausch von Wasser, Luft und Nährstoffen zwischen dem Boden und den Graswurzeln stören, was sich negativ auf das Wachstum des Rasens auswirkt.
Rasenfilz bildet sich, wenn sich abgestorbenes Pflanzenmaterial schneller ansammelt, als es durch natürliche Prozesse zu Humus abgebaut werden kann. Dass sich Rasen verfilzt, hat meist mit einem gestörten Bodenleben zu tun, zum Beispiel hervorgerufen durch Bodenverdichtung oder Staunässe.
Mögliche Ursachen für Rasenfilz:
- Übermäßige Rasenpflege: Häufiges Mähen, ohne das Schnittgut zu entfernen, lässt das geschnittene Gras auf dem Rasen ansammeln.
- Überdüngung: Zu viel Dünger begünstigt ein schnelles Wachstum, was zu mehr abgestorbenem Pflanzenmaterial führt.
- Mangel an Bodenleben: Wenn der Boden arm an Mikroorganismen und Regenwürmern ist, zersetzt sich organisches Material langsamer.
- Schlechte Durchlüftung: Verdichtete Böden, die nicht ausreichend belüftet werden, begünstigen Rasenfilz.
Rasenfilz erkennen und entfernen
Rasenfilz kann deinem Rasen sehr zusetzen: Die dichte Schicht behindert den Luftaustausch und die Wasser- und Düngerzufuhr der Graswurzeln. Dadurch verflachen diese und der Rasen wird anfälliger für Krankheiten; Moos und Unkraut haben leichteres Spiel. Daher solltest du Rasenfilz entfernen.
Ob dies notwendig ist, verrät ein Test: Ziehe eine Metallharke leicht durch den Rasen, ohne dabei Druck auszuüben. Bleiben dabei Grasreste und Moos in den Zinken hängen, solltest du den Rasen vom Filz befreien.
Je nachdem, wie stark der Rasenfilz ausgeprägt ist, gehst du unterschiedlich vor, um ihn zu entfernen:
- Hat sich die Schicht nur stellenweise gebildet, kannst du mit einer Harke arbeiten und nur die betroffenen Stellen vom Filz befreien. Harke sie dafür einfach ab.
- Ist die Verbreitung des Rasenfilzes fortgeschritten, hilft nur, den Rasen zu vertikutieren. Mit dem Vertikutierer schlitzt du den Rasen ein und kämmst Moos sowie altes Schnittgut heraus. Das lockert den Rasen auf, er bekommt mehr Sauerstoff und wächst wieder besser.
Vertikutieren solltest du, wenn der Rasenfilz dicker als fünf Millimeter ist. Das kannst du erkennen, wenn du ein Stück Rasen mit einem Spaten herausstichst und dir den Bereich unterhalb der grünen Grassprossen anschaust. Rasenfilz zeigt sich dort als braune Schicht mit noch erkennbaren organischem Material darin.
Beim Vertikutieren solltest du auf einige Dinge achten. Zum Beispiel sollte das Messer nicht zu tief eingestellt sein. Wie das Vertikutieren genau funktioniert, kannst du in unserem Ratgeber nachlesen:
So beugst du Rasenfilz vor
Der Entstehung von Rasenfilz kannst du mit der richtigen Pflege vorbeugen:
- Mähe den Rasen regelmäßig und nicht zu kurz: Halte den Rasen auf einer Höhe von etwa vier Zentimetern. Achte darauf, die Schnittreste zu entfernen, damit sich keine Grasreste ansammeln.
- Dünge den Rasen weder zu viel noch zu wenig: Sowohl ein überdüngter Rasen als auch ein Mangel an Nährstoffen fördern Rasenfilz. Lies unseren Ratgeber zum Rasendüngen für eine Anleitung.
- Bewässere den Rasen bei Trockenheit: Rasen zu sprengen, ist oft ineffizient und eine große Wasserverschwendung. Nutze in längeren Trockenphasen vorher gesammeltes Regenwasser, um gezielt den Rasen zu bewässern.
- Vermeide Staunässe: Zu viel Wasser sollte es aber auch nicht sein. Denn Staunässe begünstigt Rasenfilz. Insbesondere kann dann auf schweren Böden, die ohnehin zu Staunässe neigen, das Ausbringen von Rasensand helfen. Der Sand verbessert die Bodenstruktur, sodass Wasser besser abfließt.
- Schattige Bereiche besonders pflegen: Schattige und feuchte Bereiche des Rasens sind besonders anfällig für Rasenfilz. Hier lohnt es sich ab und zu, den Rasen zu aerifizieren. Das Aerifizieren kann dabei helfen, „Poren“ im Boden wieder zu öffnen und den Rasen optimal mit den nötigen Nährstoffen zu versorgen.
In unserem Übersichtsartikel für einen schönen Rasen findest du viele weitere Tipps, wie du das Grün in deinem Garten richtig pflegen kannst.
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