Rotkohl ist in Deutschland ein bekanntes Wintergemüse. Besonders würziges Apfel-Rotkraut gehört zu den beliebtesten Beilagen für deftige Gerichte. Öko-Test hat sich Rotkohl aus Glas und Konserve genauer angeschaut und auf Pestizide sowie den Zucker- und Salzgehalt geprüft. Besonders die Bio-Produkte haben im Test überzeugt.
Willst du Zeit und Mühe sparen, musst du Rotkohl nicht unbedingt selbst zubereiten, sondern kannst auf Rotkraut aus dem Glas oder Standbeutel zurückgreifen. Doch wie gesund ist Konserven-Rotkohl tatsächlich? Das hat sich Öko-Test im Rotkohl-Test genauer angesehen und hierzu 20 Produkte untersucht. Bei sechs Produkten handelt es sich um Bio-Waren. Diese erhielten von Öko-Test alle die Bestnote „sehr gut“.
Rotkohl-Test: Alle Bio-Produkte pestizidfrei
Öko-Test ließ die Rotkohl-Produkte im Labor auf mögliche Pestizide und andere Schadstoffe prüfen. In acht Konserven fand das Labor dabei Pestizidrückstände, unter diesen auch sogenannte Metabolite. Dabei handelt es sich um Abbauprodukte von Captan und Spirotetramat. Captan gilt als vermutlich krebserregend, während es Hinweise darauf gibt, dass Spirotetramat die Fortpflanzungsfähigkeit beeinträchtigt.
Alle Bio-Produkte waren hingegen pestizidfrei. Nur sie schafften es auch mit der Bestbewertung auf die Testsieger-Liste im Rotkohl-Test; darunter:
- Alnatura Rotkohl, 1,46 Euro/500 Gramm
- Dennree Rotkohl, 1,02 Euro/500 Gramm
- Edeka Bio Delikatess Apfelrotkohl, 1,10 Euro/500 Gramm
- Rewe Bio Apfelrotkohl, 1,10 Euro/500 Gramm
Die konventionellen Rotkohl-Marken sind bestenfalls „gut“, zwei Produkte fallen durch und der Rest landet im Mittelfeld.
Öko-Test: Teils zu viel Zucker und Salz in Rotkohl …
Neben möglichen Pestiziden nahm das Testlabor den Zucker- und Salzgehalt genauer unter die Lupe. Auch hier schnitten die Bio-Produkte grundsätzlich besser ab als konventioneller Rotkohl, denn sie enthielten Zucker und Salz nur in geringen Mengen.
Bei fünf konventionellen Produkten fand Öko-Test hingegen deutlich zu viel Salz: Sie überschritten den Schwellenwert von 1,1 Gramm Salz pro 100 Gramm. Ab dieser Grenze müssen Produkte wie Rotkohl im Glas in Finnland einen Warnhinweis wegen eines zu hohen Salzgehalts tragen.
Bei zwei Produkten fiel zudem der hohe Zuckergehalt auf. Eine Portion Rotkohl entspricht dabei schon mehr als der Hälfte der von der WHO empfohlenen täglichen Maximalmenge.
… und zu wenig Apfel
Ein weiteres Testkriterium war der Apfelgehalt, denn Öko-Test untersuchte nur deklariertes „Apfel-Rotkohl“ oder Rotkohl mit Apfelbestandteilen. Bei zwei Produkten stellte das Labor dabei einen zu geringen Apfelgehalt fest. Der „Tegut Apfel-Rotkohl“ bestand nicht einmal zu drei Prozent aus Apfelstücken oder Apfelsaft.
Tipp: Willst du sicherstellen, dass in deinem Rotkraut nicht zu viel Zucker und Salz und ausreichend Äpfel oder Apfelsaft enthalten ist, kannst du dein Rotkohl selber machen.
Testverlierer: Hainich Apfel-Rotkohl
Der Verlierer des Rotkohl-Tests ist der „Hainich Apfel-Rotkohl“. Er bekam mit „ungenügend“ die schlechteste Bewertung. Das liegt zum einen daran, dass das Produkt Pestizide und insbesondere Metabolite des vermutlich fortpflanzungshemmenden Stoffes Spirotetramat enthält.
Zum anderen ist für Konsument:innen beim Kauf nicht ersichtlich, wie viel Apfelsaftkonzentrat tatsächlich im Rotkraut enthalten ist. Schließlich kann der Rotkohl auch im Geschmack nicht überzeugen. So ist er laut dem Geschmackstest „kaum süß-säuerlich“.
Alle Details und Testergebnisse kannst du in der Ausgabe 12/2024 oder auf ökotest.de lesen.
Weiterlesen auf Utopia.de:
- Rotkohl würzen: So schmeckt er am besten
- Zucker in Lebensmitteln: So viele Würfel Zucker stecken in bekannten Marken-Produkten
- Wintergemüse statt Tomaten und Gurken: Was jetzt Saison hat
War dieser Artikel interessant?