Wer korrekt lüftet, spart Energie und vermeidet Schimmel. Ein Experten-Tipp: Das Schlafzimmer immer doppelt lüften. Wie das funktioniert und warum du beim doppelten Lüften auch zweifach sparst, erfährst du hier.
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Das Ziel des Lüftens: Verbrauchte Luft muss raus, frische soll rein. Eigentlich ist Lüften ganz einfach. Fenster auf, Heizung dabei im Winter herunterdrehen, nach einigen Minuten die Fenster wieder schließen. Dabei gibt es jedoch ein paar Tipps zu beachten. Hier die Kurzfassung ausführlich nachlesen kannst du die Tipps zum Lüften hier:
- Drei- bis viermal täglich lüften.
- Dabei am besten stoßlüften oder querlüften.
- Türen zu angrenzenden Räumen geschlossen halten.
- Die Heizung beim Lüften immer runterdrehen.
Dabei gelten für unterschiedlich genutzte Räume auch unterschiedliche Empfehlungen:
Lüften im Schlafzimmer
Im Schlafzimmer ist die Schimmelgefahr besonders groß: Zum einen verdunstet unser Körper in der Nacht viel Feuchtigkeit (bis zu 700 Milliliter!), zum anderen sind Schlafzimmer in der Regel kühl bis kalt, weshalb die Feuchtigkeit hier besonders gut kondensieren kann.
Das Schlafzimmer solltest du deshalb vor dem Schlafengehen und nach dem Aufstehen gründlich lüften.
Schlafzimmer nach dem Aufstehen doppelt lüften – so geht’s
Gleich nach dem Aufstehen heißt es: Fenster weit auf und lüften, dabei am besten intensiv querlüften. Nach fünf Minuten kannst du die Fenster wieder schließen und die Heizung auf die gewünschte Temperatur stellen.
Ramona Ballod, Energieberaterin bei der Verbraucherzentrale Thüringen, empfiehlt fürs Schlafzimmer nicht nur einmaliges, sondern zweimaliges Stoßlüften – kurz hintereinander und nach dem Motto „Doppelt hält besser“. Der Grund für das Doppel-Lüften: Die Bettdecken, Kissen und Matratzen speichern einen Großteil der Feuchtigkeit, die wir nachts beim Atmen und Schwitzen abgeben. Um keine Schimmelbildung zu riskieren, muss die Feuchtigkeit reduziert werden – und zwar durch regelmäßiges und gründliches Lüften.
So funktioniert das Doppel-Lüften im Schlafzimmer:
- Am Morgen die Heizung ausdrehen und Stoßlüften, bei kalten Außentemperaturen für ungefähr fünf Minuten. Beim ersten Lüften wird die feuchte Schlafzimmerluft durch trockene Luft ersetzt.
- Dann das Fenster schließen. Die trockene Luft im Zimmer ist jetzt bereit, auch die Restfeuchtigkeit aus Bettdecken, Kissen etc. aufzunehmen.
- Nach ungefähr 20 Minuten macht dann ein zweites Stoßlüften Sinn. Denn: „Die Luft ist durch die Feuchtigkeit aus den Bettwaren wieder feucht, auch diese Feuchtigkeit sollte durchs geöffnete Fenster nach draußen gelüftet werden“, rät die Energieberaterin. Wenn die Heizung an war, ist die Luft bereits ein wenig erwärmt und kann noch mehr Feuchtigkeit aufnehmen. Warme Luft bindet mehr Feuchtigkeit als kalte.
- Nach dem Lüften kannst du die Heizung dann wieder auf die gewünschte Temperatur einstellen.
Beim korrekten Doppel-Lüften sparst du in zweifacher Hinsicht:
- Du sparst durch intensives Stoßlüften – im Unterschied zum Lüften mit gekippten Fenstern – Energie und damit Geld.
- Wer die Gefahr für Schimmelbildung reduziert, riskiert auch keine gesundheitlichen Probleme.
Lass Bettdecke und Kopfkissen, wenn es geht, nicht im Schlafzimmer trocknen, sondern am besten an der frischen Luft.
Tipp: Solltest du dir unsicher sein, ob bei dir bereits ein Schimmelproblem entsteht, kann ein Testkit helfen. Solche Kits gibt es online zum Beispiel beim Anbieter Ivario.
Lüften in Bad und Küche
Im Bad und in der Küche entsteht besonders viel feuchte Luft, die möglichst schnell ausgetauscht werden sollte. Deshalb nach dem Kochen, Duschen und Baden den feuchten Dampf ins Freie lüften. Im Bad das Wasser von den Wänden abziehen oder abwischen. Vorhänge aus Stoff sind wegen der hohen Feuchtigkeit nicht für Bad und Küche geeignet.
Lüften im Wohnzimmer
Das Wohnzimmer sollte viermal am Tag gelüftet werden. Dabei am besten gegenüberliegende Fenster öffnen (querlüften). Wie lange du lüften musst, hängt von der Außentemperatur ab: An mäßig kalten Herbst- und Wintertagen sollten es etwa zehn Minuten sein. Wenn es richtig kalt ist, genügen fünf Minuten.
Lüften in Räumen, in denen Wäsche getrocknet wird
Wer seine Wäsche in der Wohnung trocknet, muss häufiger und besonders gründlich lüften. Denn: Das viele Wasser aus der Wäsche muss irgendwohin. Mit der feuchten Wäsche steigt die Luftfeuchtigkeit im Raum. Wird diese nicht rausgelüftet, schlägt sie sich an den Wänden nieder – und die Gefahr für Schimmel steigt.
Deshalb solltest du Wäsche nur in Räumen trocknen, in denen du das Fenster zum Lüften ganz öffnen kannst. Dabei am besten mit Durchzug, das heißt über zwei offene Fenster, lüften.
Wichtig beim Wäschetrocknen in der Wohnung:
- Trockne die Wäsche am besten in nur in beheizten Räumen. 20 Grad sind perfekt. Unbeheizte Räume sind fürs Wäschetrocknen nicht geeignet.
- Lass die Türe zu angrenzenden Räumen geschlossen, damit die Feuchtigkeit nicht dorthin abzieht.
Lüften im Büro
Auch im Büro ist lüften wichtig – um ein verträgliches CO2-Level zu halten, um das Ansteckungsrisiko in der Virensaison zu mindern und natürlich um Schimmel zu vermeiden. Als Faustregel gilt fürs Lüften im Büro: Je mehr Menschen in einem Raum arbeiten, desto häufiger muss man lüften.
Üblicherweise gilt die Empfehlung, die Raumluft durch stoß- oder querlüften jede Stunde einmal vollständig zu erneuern, in Besprechungs- und Seminarräumen, die von vielen Personen genutzt werden, sogar alle 20 Minuten.
Mehr dazu:
Tipp: Feuchtigkeit im Blick behalten
Wie häufig und wie lange du in deiner Wohnung lüften musst, hängt von verschiedenen Faktoren ab – zum Beispiel davon, wie dicht deine Fenster sind, aber auch davon, wie oft du duschst oder ob du viele Zimmerpflanzen hast. Unsere Empfehlungen sind deshalb eher grobe Richtwerte. Nutz am besten ein Hygrometer, um die Luftfeuchtigkeit in Innenräumen im Blick zu behalten und zu sehen, wann es Zeit fürs nächste Lüften ist. Ein günstiges Hygrometer mit hoher Messgenauigkeit ist zum Beispiel das Modell TFA Dostmann Moxx – erhältlich ab ca. 11 Euro bei Obi, Conrad oder Amazon
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